An Schicksale jüdischer Nachbarn erinnern

Mitarbeiter einer Steinmetzfirma haben vor Kurzem den tonnenschweren Koloss angehoben und das Kriegerdenkmal um etwa 45 Grad gedreht Foto: sl

An Schicksale jüdischer Nachbarn erinnern.

Woche des Gedenkens in Wilhelmsburg.

Im Rahmen der Woche des Gedenkens in Hamburg-Mitte laden das Künstlerduo Vera Drebusch und Reto Buseram und die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen am Samstag, 6. Mai, von 15 bis 16 Uhr zum Gespräch am gedrehten Kriegerdenkmal, hinter der Emmauskirche, Mannesallee 20, ein und informieren über die nächsten Schritte der Intervention. Einer dieser Schritte ist eine direkt sichtbare Verbindung zu den Opfern des Nationalsozialismus: Zu den Stolpersteinen der Familie Leipelt, nur eine Straßenbreite entfernt von dem Denkmal mit seiner militaristischen Botschaft. Das Künstlerduo hatte den Wettbewerb um die „künstlerische Kommentierung“ des Denkmals gewonnen, vor Kurzem wurde das Denkmal gedreht (der Neue RUF berichtete).
Im Anschluss startet der Stolpersteinrundgang „Auf den Spuren der Opfer des Nationalsozialismus in Wilhelmsburg“
mit der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg von 16 bis 17.30 Uhr. Der Rundgang durch das Reiherstiegviertel startet zwischen dem gedrehten Kriegerdenkmal und den Stolpersteinen der Familie Leipelt in der Mannesallee 20. „Wir erinnern an Schicksale jüdischer Nachbarn und politisch Verfolgter, die von den Nationalsozialisten in die Vernichtungslager deportiert wurden und endet auf dem Stübenplatz“, erklärt Oliver Menk von der Geschichtswerkstatt. Der Rundgang wird musikalisch begleitet von Ulrich Kodjo Wendt, es wird Lesungen von Lutz Cassel geben. Keine Voranmeldung erforderlich. Der Rundgang ist kostenfrei!