Grippewelle hat die Süderelberegion fest im Griff

In der kalten Jahreszeit ist die Ansteckung mit einer Grippe groß.

Alles hustet, keucht und röchelt

Grippewelle hat die Süderelberegion fest im Griff

Wer sich in diesen Tagen halbwegs gesund fühlt, kann von Glück reden. Vielen Zeitgenossen macht die seit Wochen grassierende Grippewelle arg zu schaffen. Auch der RUF ist nicht verschont geblieben – aber das nur am Rande.
Husten, niesen, röcheln und keuchen: Wer diese Symptome aufweist, den hat die Grippe heimgesucht. Erst versucht man es mit den üblichen Hausrezepten, dann wechselt man zu den allseits bekannten „leichten Medikamenten“. Meist hilft alles nichts, und dann bleibt nur noch der Gang zum Arzt. Hier trifft man im Wartezimmer auf zahlreiche Leidensgenossen mit einem Tempo in der Hand und Hustenbonbon im Mund. Die Wartezimmer sind überfüllt, das Warten auf den erlösenden Einlass in die Behandlungsräume zieht sich quälend in die Länge. Nach rund fünf Minuten ist man wieder draußen, nun aber mit einem Rezept, mit dem man meistens ein stärkeres, verschreibungspflichtiges Medikament bekommt. Die „Leiden“ sind oft erst nach circa zwei Wochen restlos vorbei.
Solche Erfahrungen machte ebenfalls das Ehepaar Marsand. „Die hübschen braunen Augen der Liebsten blickten glanzlos, schwere Atemzüge waren zu vernehmen und die sonst angenehme Stimme flüsterte nur noch heiser. Einem Bellen ähnelnde heisere Hustenanfälle gaben Zeugnis von unangenehmen Dingen, die sich im Hals lösten. Schüttelfrost und Fieberschauer lösten sich ab. Altbewährte Hausmittel – wie beispielsweise Wärmeflasche, Wadenwickel, warmer Tee mit Zitrone und Honig brachten keine Besserung. Auch das heiße Kamille-Dampfbad mit dem über den Kopf gelegten Handtuch zeigte außer nassen, verklebten Haaren keinen Erfolg. Der Seele helfende Dinge – wie z.B. Schokolade oder bunte Blumensträuße vom Neugrabener Markt – verpufften ohne Wirkung. Hustensaft und verordnete Medikamente lagerten auf dem Nachtschrank. Höhnisch grinsend schwang der grippale Infekt die Siegesfahne über dem wichtigsten Teil unserer Wohngemeinschaft“, schildert Walter Marsand anschaulich die Krankheitsgeschichte seiner Ehepartnerin Bärbel.
Ganz Gentlemen hielt Walter Marsand die Stellung. Er bemutterte seine Frau nach Lebenskräften, bis es ihn erwischte.
„An einem der folgenden Tage erwachte ich mit Gliederschmerzen, Heiserkeit und erhöhter Temperatur. Die inzwischen genesene Liebste stand wie eine Eiche im Sturm, tätigte Einkäufe, bereitete kräftigende Fleischbrühen und Eintöpfe zu, versorgte mich mit vitaminhaltigen Südfrüchten und versprühte gute Laune. Mit einem Lächeln in ihren glänzenden, hübschen braunen Augen kümmerte sie sich um mein Seelenheil. Zwischen Schüttelfrost und Fieberschauern meinte ich sogar schwach den erfrischenden Geruch von chemischen Reinigungsmitteln verspürt und die Geräusche von Staubsauger, Schrubber und Feudel gehört zu haben“, lässt Walter Marsand seine Grippe-Eindrücke Revue passieren.
Mit einer Influenza ist aber nicht zu spaßen, warnt die Pressestelle des Landkreises Harburg. Meldungen von nachgewiesenen Grippeerkrankungen (Influenza) sind im Landkreis Harburg in der letzten Woche wie auch in Hamburg angestiegen. Bei einer echten Virusgrippe komme es oft zu hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl über mehrere Tage. In Einzelfällen können sich auch ernste Komplikationen, wie beispielsweise Lungenentzündungen entwickeln. Wer also an Symptomen leide, die auf eine Influenza hindeuten, sollte seinen Hausarzt aufsuchen, mahnt der Landkreis. „Auf eine Influenzavirusinfektion weist ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit hohem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl, Husten und Gliederschmerzen hin. Wenn die Erkrankung besonders schwer verläuft, sollte das weitere Vorgehen mit einem Arzt abgestimmt werden. Wenn eine Person erkrankt ist, sollte sie sich ausruhen und Kontakte zu anderen Menschen meiden. Eine Behandlung mit Antibiotika ist bei einer Influenza-Erkrankung nicht sinnvoll, da die Krankheit nicht durch ein Bakterium, sondern durch ein Virus ausgelöst wird. Der Körper verfügt über zahlreiche sehr wirkungsvolle Abwehrmechanismen gegen solche Virusinfektionen. Um diese Abwehrkräfte zu fördern, ist es sinnvoll, sich körperlich zu schonen. Außerdem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Husten und Fieber zeigen aktive Abwehrreaktionen des Körpers an.
Einen guten Schutz gegen die Influenza bietet die Impfung mit einem Vierfachimpfstoff. Eigentlich sollte diese Impfung im Oktober und November erfolgen. Wer sich bislang jedoch noch nicht hat impfen lassen und zu einer Risikogruppe (ältere Menschen, schwangere Frauen, Pflegekräfte) gehört, sollte dies jetzt noch nachholen. Da die Grippewelle oft bis Anfang April dauert, ist eine Impfung auch jetzt noch sinnvoll, obwohl der volle Impfschutz erst 14 Tage nach der Impfung besteht“, rät der Landkreis.
Informationen zur Influenza und zum Infektionsschutz gibt es im Internet unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/grippe-influenza/ und http://www.nlga.niedersachsen.de/infektionsschutz/akute_respiratorische_erkrankungen_are/akute-respiratorische-erkrankungen-are-19408.html.