„Wir dürfen nicht warten, bis etwas passiert“

Heiner Schönecke

„Wir dürfen nicht warten, bis etwas passiert“
Elstorfer CDU-Politiker fordert Umdenken in Sachen Wolf

„Mit einem Hupkonzert hat Wolfgang Hartung einen Wolf verjagt, der zuvor die zweijährige Maria und ihren siebenjährigen Bruder Tom auf dem Alten Postweg in Bannetze (Kreis Celle) angeknurrt hat. Der Jäger kam zufällig mit dem Auto vorbei und griff sofort ein, als er die Kinder und ihren Opa in Nähe des Raubtieres sah. Es ist eine Situation erreicht, in der man handeln muss. Wir dürfen nicht warten, bis etwas passiert“, sagt der Elstorfer CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke. Fraktionsübergreifend ist man sich einig, dass in der Frage „Wolf“ Taten, anstatt warmer Worte, folgen müssen. Es reiche nicht aus, dass aus dem Umweltministerium noch mehr Daten gefordert werden und das auffällige Wölfe besendert werden. In vielen Fällen sei das Verhalten des Wolfes nicht mehr artgerecht. Der Wolf passe sich den Gegebenheiten an. Weidetiere wären leichte Beute, hohe Zäune hielten ihn nicht ab. Der Mensch sei für ihn keine Gefahr. Ob aus Verwirrung oder Neugierde, mittlerweile wird der Wolf immer öfter in Ortschaften oder wie vor Kurzem in Walsrode gesichtet, erläutert Schönecke.
„Was muss in Niedersachsen passieren? Gott sei Dank hat es bis heute noch keine Angriffe auf Menschen gegeben. Die Weidetierhalter und die Schafzüchter können dem Handeln der Behörden, nach den Beutezügen der Wölfe, nur mit Frust begegnen. Man kann nicht jede Herde, ob auf dem Deich oder in der Heide, wolfsicher einzäunen und ständig bewachen.
Mittlerweile sind mehr als 1.000 Nutztiere deutschlandweit von Wölfen gerissen oder bei deren Angriffen verendet. Ich begrüße es daher außerordentlich, dass die Bundestagsfraktion der FDP fordert, den Wolf in das Jagdrecht aufzunehmen und damit seine Verbreitung zu begrenzen. Allerdings sollten nicht Jäger, sondern dafür eigens ausgebildete Fachleute diese Aufgabe nach naturschutzrechtlichen Vorgaben umsetzen“, erläuert der CDU-Mann.
Der Wolf, so Schönecke weiter, sei im hohen Maße flexibel und man müsse ihm seine Grenzen aufzeigen. Was habe man nicht alles in „Expertenrunden“ an Möglichkeiten bewertet, Fachleute aus Skandinavien hinzugezogen und sie nach Vergrämungsmethoden befragt. Am Ende wird man wie dort vorgehen müssen und Problemwölfe bejagen, gibt sich Schönecke überzeugt.
Wenn es in Niedersachsen nicht bald zu begrenzenden Maßnahmen kommt, werden Waldkindergärten geschlossen und die Herden der Weidetierhalter wieder in Ställen gehalten, das kann nicht unser Ziel sein. Der Wolf ist nicht das Kuscheltier, als das manche Tierfreunde ihn gerne darstellen. Er ist ein Raubtier, anpassungsfähig und schlau“, lautet das Fazit von Schönecke.
Das niedersächsische Umweltministerium sei gefordert, gemeinsam mit dem Bund und den Ländern, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, der Weidetiere und des Wolfes zu erarbeiten und zügig umzusetzen, verlangt Schönecke.