Harburg-Teller und der Harburger Bürgerpreis vergeben

Je ein Harburg-Teller ging in diesem Jahr an Peter Schuldt (li.) und Jochen Wienand

Alltagshelden sichtbar gemacht

Harburg-Teller und der Harburger Bürgerpreis vergeben

Der jährliche Harburg-Empfang der Bezirksversammlung und des Bezirksamtes Harburg hat am 26. Januar im Harburger Theater stattgefunden. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude unterstützt den Harburg-Empfang als Kooperations- und Veranstal?tungspartner bereits im siebten Jahr. Insgesamt sind an diesem Tag im Saal des Harburger Theaters fünf Preisträger für ihr besonderes bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet worden.
Birgit Rajski, Vorsitzende der Bezirksversammlung Harburg, Dierk Trispel, stellvertretender Bezirksamtsleiter Harburg, sowie Heinz Lüers, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude (der am 1. März in den Ruhestand verabschiedet wird), nahmen gemeinsam die Ehrungen vor. Als Ehrengast hielt Lothar Bergmann, Präsident Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Hamburg-Harburg, die Festrede. „Die Preise müssten neu erfunden werden, wenn es sie nicht schon gäbe“, betonte Bergmann. Er ist sich sicher: „Ohne die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit wären wir vor die Wand gefahren.“ Deshalb sei der Preis eine tolle Wertschätzung .
Bei der jährlichen Gastveranstaltung im Harburger Theater sind regelmäßig etwa 300 Vertreter von sozialen Einrichtungen, Kirchen, Kultur- und Sportvereinen, Wohlfahrtsverbänden, Hilfsorganisationen sowie Verwaltung, Wirtschaft und Politik zu Gast.
Mit der Auszeichnung unter dem Titel „Wir machen Alltagshelden sichtbar!“ ermutigt die Bezirksversammlung Harburg Menschen und Einrichtungen im Bezirk, sich freiwillig zu engagieren. Durch dieses Engagement wird das Zusammenleben in den Harburger Stadtteilen verbessert. Zudem zeigt es, dass sich die Harburger mit ihrem Bezirk identifizieren. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und darf ausschließlich für gemeinwohlfördernde Projekte eingesetzt werden.
Für den Preis waren 20 Bewerbungen beim Bezirksamt Harburg eingegangen. Die Auswahl der Preisträger für den Harburger Bürgerpreis 2017 erfolgte durch eine 16-köpfige Jury unter Leitung von Birgit Rajski, Vorsitzende der Bezirksversammlung Harburg. Das Auswahlgremium bestand aus Vertretern der Fraktionen, von Bildung, Kultur, Sozialem, Sport und Wohnen, einer Vertreterin des Harburger Integrationsrats sowie zwei Vertretern der Sparkasse Harburg-Buxtehude.
Der Harburger Bürgerpreises 2017 ging an die Integrationsinitiative „Sinstorf hilft“ mit dem Projekt „Integration von Flüchtlingen“ (Preisgeld 2.500 Euro); über Platz 2 (1.500 Euro) freut sich „Neuwiedenthal aktiv e.V.“ mit dem Projekt „Kinder-, Jugend-, Seniorenprojekte in Neuwiedenthal 2017“. Platz 3 ging an die Initiative „Willkommen in Süderelbe“ (Ev. Luth. Kirchengemeinden Cornelius, Michaelis, Thomas) mit dem Projekt „Willkommen in Süderelbe“ – Initiative für Flüchtlinge und Nachbarn“ (Preisgeld 1.000 Euro). „Die Gesellschaft lebt durch Sie und mit Ihnen“, betonte Rajski.
Verliehen wurde auch der Harburg-Teller 2017. Im neunten Jahr der Verleihung gab es erstmalig zwei Preisträger: Jochen Winand und Peter Schuldt, zwei Akteure in Harburg, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide wurden für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement, in das sie viel Energie, Herzblut und Zeit gelegt haben, geehrt. Trispel: „Sie sind zu Harburger Botschaftern geworden.“
Jochen Winand – er ist bereits Träger des Bundesverdienstkreuzes – erhielt den Teller als Anerkennung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorstands?vorsitzender des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden e.V. Er setzt sich seit über drei Jahrzehnten, davon die meiste Zeit als Vostand, sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für die länderübergreifende Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Metropolregion Hamburg ein und hat den Stab zum Jahresanfang an seinen Nachfolger übergeben. Winand, der auch Vizepräsident des FC St. Pauli ist, sei seiner Zeit gedanklich immer voraus gewesen, hieß es in der Laudatio und habe somit an wichtigen Impulsen für Harburg mitgewirkt.
Peter Schuldt – ebenfalls Träger des Bundesverdienstkreuzes – wurde für sein musikalisches und soziales Engagement für Harburg geehrt. „Als Leiter und Gründer des Chors Gospel Train hat er durch seine viel beachteten musikalischen und integrativen Jugendprojekte das Harburg-Image maßgeblich mit verbessert“, hieß es in der Laudatio. Eines der jüngsten Projekte ist der „Ich bin Harburg“-Song, für welchen er die Musik geschrieben hat und zu dem es seit Kurzem auch ein auf YouTube veröffentlichtes Video gibt. Als Modulleiter von Young ClassX macht er Kindern und Jugendlichen hamburgweit das Singen wieder schmackhaft. Sein größter Vorteil: „Die Musik lässt ihn nie los.“ Peter Schuldt formulierte es anders: „Wer selber nicht brennt, kann nicht entzünden.“
Das musikalische Rahmenprogramm hatte das Solisten-Quintett der Big Band „SwingING“ der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) gestaltet.

Hans Korndörfer

Herr Korndörfer ist Mitglied im Leitungsteam der Initiative „Willkommen in Süderelbe“ und im Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Cornelius-Kirchengemeinde.