Wolfsnachwuchs wird geimpft
Arztbesuch im Wildpark Schwarze Berge
(pm) Vahrendorf. Kaum wagt es der erste Wolfsnachwuchs im Wildpark Schwarze Berge, seine dunklen Nasen aus der Wurfhöhle zu stecken, steht schon der erste große Termin an: die Grundimmunisierung für Welpen ab der achten Alterswoche. „Frisch auf die Welt gekommen, ist das Immunsystem junger Vierbeiner, genau wie beim Menschen, noch im Aufbau“, so Sebastian Müller, Reviertierpfleger im Wildpark Schwarze Berge. Über die Muttermilch nehmen die Kleinen zwar jede Menge Abwehrstoffe auf, doch gerade in den ersten Wochen sind sie besonders anfällig für Viren und Parasiten.
Nun gab es also das „Rundum-Sorglos-Paket“ in Sachen Gesundheit für die sechs Wolfswelpen, die Anfang Juni im Wildpark Schwarze Berge zur Welt gekommen sind. Tierarzt Fritz-Gerhard Martens aus Hamburg hat den blauäugigen Nachwuchs am Wolfsgehege untersucht, geimpft und gechippt.
Die Impfung gegen Hepatitis, Zwingerhusten, Staupe, Leptospirose, Tollwut und Parvovirose ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Die Übertragung von Krankheiten ist eher unwahrscheinlich, denn innerhalb der Parkanlage besteht kaum Kontakt zu fremden Wildtieren“, berichtet der Veterinärmediziner während der Untersuchung. Alle sechs Welpen sind gesund und entwickeln sich laut Mertens prächtig. In etwa vier Wochen wird die Impfung wiederholt, um die Grundimmunisierung der Welpen abzuschließen.
Ebenfalls mit einer Spritze haben die Wölfchen am Donnerstag einen Identifikationschip erhalten. Dieser sitzt komplett schmerzfrei unter der Haut an der linken Halsseite und macht die Welpen aus dem Wildpark Schwarze Berge dank einer registrierten Identifikationsnummer unverwechselbar. „Ein Abstammungs- und Eigentumsnachweis ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, er ist auch für das eigene Tiermanagement oder die spätere Zusammenarbeit mit anderen Zoos unerlässlich“, erläutert der Tierpfleger Müller. Es könne daher nicht nur die Herkunft und Abstammung der Tiere hinterlegt werden, sondern auch ihr Gesundheitsverlauf. Gerade bei großen Würfen ist laut Müller die Unterscheidbarkeit von Geschwistern nicht immer mit bloßem Auge möglich.
All das interessiert die jungen Wölfe im Wildpark nicht. Die Rasselbande ist schwer damit beschäftigt, ihr 10.000 Quadratmeter großes Wolfs-Revier zu erkunden und die Rangordnung unter den drei weiblichen und den drei männlichen Geschwistern auszuhandeln. Besonders in den Morgen- und Abendstunden können Besucher im Wildpark Schwarze Berge zuschauen, wie sechs kleine Wolfs-Ruten aus dem Gras ragen und spielerisch das Jagen und Kämpfen erproben.
