„Mir hat es viel Spaß gemacht!“

mk -Dieses Büro der Michaelis-Gemeinde wurde unter anderem neu gestrichen

„Mir hat es viel Spaß gemacht!“.

Michaelis: Neuer Leiter für Bauausschuss gesucht.

Der Zahn der Zeit nagt auch an der über 100 Jahre alten Michaelis-Kirche und deren angeschlossenen Gemeindebauten. Deswegen gibt es in der Michaelis-Kirchengemeinde auch einen Bauauschuss, dessen Mitglieder über die Instandsetzung oder Modernisierungen befinden. Als Leiter dieses Bauausschusses zeichnete von 2017-2020 Hans-Jürgen Kahle verantwortlich. „Mir hat es viel Spaß gemacht“, versichert der bekannte Architekt. Nun ginge es aber aus privaten Gründen nicht mehr weiter. Gesucht wird ein geeigneter Nachfolger. Dazu später mehr.
Laut Kahle habe er es in seiner „Amtszeit“ mit ungefähr 45 verschiedenen kleinen Baustellen zu tun gehabt. Das kann beispielsweise von der Erneuerung von Dachrinnen oder Fenstern über die vollständige Dämmung von Räumen oder den Einbau einer neuen Heizung bis hin zu Malerarbeiten reichen. Bei dieser Aufzählung sind aber noch nicht die zahlreichen kleineren Arbeiten aufgeführt, die für die Instandhaltung und Sicherheit wichtig sind. Kahle nennt Beispiele. „Ich denke unter anderem an die Empore, deren mittlere Strebe und der daraus resultierenden Gefahr eines Sturzes über die Brüstung. Mit relativ geringem Aufwand wurde die Konstruktion geändert, das Spinett um 90 Grad gedreht. So entstand ein freier Durchgang ohne Stolperfalle, und der Chorleiter kann die Sänger beim Dirigieren ansehen“, erinnert sich Kahle. Dieser weist auch auf die Kita im ersten Obergeschoss hin. „In der Loggia gab es eine Brüstung mit nur 70 cm Höhe, aber darüber zwei horizontale Rohre zum Hochklettern. Die Kita-Leitung meldete die Sorge, mit einer Sicherheitsglasplatte ist die Gefahr gebannt. Dies wurde umgesetzt“, so Kahle. Auch etwas kuriose Probleme wären bereinigt worden. „Die Natur lässt uns nicht los. Auch der Pastorin wurde des Nachts der Schlaf geraubt. Marder trieben ihr Spielchen. Nebenbei wurden noch allerhand Konstruktionen belastet. Eine zertifizierte Firma konnte helfen, die Marder zu fangen, und auch die unterste Dachpfannenreihe liegt nun fest“, versichert Kahle.
Eine Treppe, fast eine Leiter zum Turm, hielt der Prüfung von Kahle ebenfalls nicht stand. „Da hier auch gearbeitet wird, sind 100 cm vorgeschrieben, 70 cm waren aber nur vorhanden. Man stelle sich nur einen Absturz aus 5 m Höhe vor, mit dem Kopf auf den Steinboden. Das Geländer wurde geändert und ist jetzt 100 cm hoch. Die Gefahr ist gebannt“, zeigt sich Kahle zufrieden. Pastor Tobias Wenn und seine Kollegen bedauern den Abschied des Leiters des Bauausschusses. Aber sie stellen sich der Realität. Wenn macht aber deutlich, dass der Nachfolger von Kahle ein mehrschichtiges Anforderungsprofil besitzen müsse. Es müsse sich um jemanden handeln, der zunächst einmal vom Fach sei. Am besten wäre, wenn er selbst als Architekt gearbeitet hat. Diese Person müsste den Handwerkern klar ihre Aufgaben erklären können. Am besten wäre es, wenn sie das zu lösende Problem den Handwerkern auch mittels Zeichnung verständlich machen könnte. So habe es jedenfalls immer Kahle gemacht. Dass man im Umgang mit Handwerkern Routine hat, wird vorausgesetzt. Wichtig sei zudem das nachhaltige Planen des jeweiligen Bauvorhabens – es müsse zu Ende gedacht werden. Sorgfältige wie auch schnelle Erledigung der Arbeiten seien auch entscheidend. Es müsse alles „Hand in Hand gehen“, zählt Wenn auf. Dieser fügt aber noch einen grundlegenden weiteren Aspekt hinzu: „Der Unterschied ist hier jedoch gravierend, denn getragen ist unsere Arbeit von dem Glauben an Gott und Jesus Christus. So ergeben sich im weitesten Sinn banale und für einen Architekten oft alltägliche Aufgaben, aber mit dem Ziel, sie ästhetisch und funktional für den Nutzer – egal ob für Kirche, Kindertagesstätte (Kita), Jugend/Kinder, Pfadfinder, Mitarbeiter*innen oder Besucher*innen zu lösen.“ Es handele sich eben um sakrale Räumlichkeiten, mit denen man behutsam umgehen müsse. Darüber hinaus müsse bei den Arbeiten stets die Kommunikation mit den Gemeinde-Mitgliedern aufrechterhalten werden, so Wenn. Wer sich nun angesprochen fühlt, kann sich unter Tel. 70201021 oder per E-Mail an pastor.wenn@michaeliskirche-neugraben.de melden. Genügend Aufgaben wird der Nachfolger von Kahle auf jeden Fall vorfinden. Er hat bereits viele zu erledigende Arbeiten in einer Liste festgehalten.