Neue Querverbindungen in weitere Stadtteile

Vergangenheit trifft Zukunft: Während der symbolischen Eröffnung fuhr eine alte Dampflok mit Volldampf und nostalgischem Tuten in die neue Station ein. Foto: au

Neue Querverbindungen in weitere Stadtteile.

S-Bahnstation Elbbrücken eröffnet.

Nächste Station: Elbbrücken! Seit vergangenem Sonntag machen die S-Bahnlinien S3 und S31 Halt an der neuen S-Bahnstation zwischen Veddel und Hammerbrook, die einen Tag zuvor von DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher und Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, feierlich in Betrieb genommen wurde. Der neue Halt verbindet die Strecke Hamburg Hauptbahnhof – Hamburg-Harburg mit der HafenCity. Pünktlich zum feierlichen Akt trafen Vergangenheit und Zukunft aufeinander: Mit Volldampf und nostalgischem Tuten begrüßte eine alte Dampflok die zahlreich erschienenen Gäste zur Einweihung der Station.
Eigentlich sollte die Station Elbbrücken bereits im vergangenen Dezember, zeitgleich mit der Inbetriebnahme der U-Bahnstation, eröffnet werden, doch Hindernisse im Untergrund verzögerten die Baumaßnahmen um gut ein Jahr. Trotz umfangreicher Probebohrungen wurden im letzten Jahr während der Bauphase Hindernisse im Boden gefunden, sodass die zwischen 90 und 120 Zentimeter starken Bohrpfähle teilweise nur wenige Meter in den Baugrund eingebracht werden konnten. Deshalb wurden nach aufwändig statischen Neuberechnungen eine veränderte Gründung mit zusätzlichen Lagern und Pfählen eingesetzt, um die Tragfähigkeit der neuen Station im Bereich des Technikgebäudes sicherzustellen.
„Mit einem architektonisch hochwertigen Bahnhofsgebäude verbindet die S-Bahn an den Elbbrücken jetzt den Hamburger Süden mit der HafenCity und dem zukünftigen Quartier Elbbrücken. Durch die Umsteigemöglichkeit in die U-Bahn entstehen neue Querverbindungen in weitere Stadtteile bis in den Hamburger Osten. Dadurch wird der Hauptbahnhof als stark beanspruchter Knotenpunkt entlastet und die Leistungsfähigkeit des Schnellbahnsystems insgesamt verbessert. Der öffentliche Nahverkehr und die Mobilität sind das zentrale Thema unserer Stadt in den kommenden Jahren. Mit neuen S- und U-Bahnlinien, dichteren Takten und längeren Fahrzeugen bauen wir das Angebot des HVV in großem Stil aus“, erklärte Bürgermeister Tschentscher am Samstag.
Täglich sollen nun 470 Bahnen an der S-Bahnstation halten und bis zu 20.000 Fahrgäste die neue Station nutzen, um zum Beispiel von der S3/S31 in die U4 umzusteigen und damit nicht mehr über den überlasteten Hauptbahnhof fahren zu müssen. So habe man – der Bund, die Freie und Hansestadt Hamburg und die DB gemeinsam – einen leistungsfähigen Nahverkehrsknoten geschaffen. Das sei ein guter Beitrag zur Klima- und Mobilitätswende, so Pofalla. Ob die zahlreichen Pendler aus dem Hamburger Süden diese Begeisterung allerdings teilen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Zumindest in den sozialen Netzwerken zweifeln viele S-Bahnfahrende, ob die neue Station wirklich notwendig sei und wirklich zum Umsteigen genutzt werde.
Eines aber ist sicher: „Die beiden Stationen sind architektonisch interessante Bauwerke. Sie werden sicherlich ein Magnet für Hamburger und Touristen werden. Sie stellen ein weiteres Highlight als neuer Mobilitätsknoten im Nahverkehr zur Anbindung der Süderelbe-Region und der HafenCity dar“, erklärte Enak Ferlemann.
Die Züge halten nun an den beiden rund 210 Meter langen Bahnsteigen, die von einer geschwungenen, etwa 90 Meter langen Stahlkonstruktion überdacht werden. 800 Glasscheiben wurden im Dach verbaut. Beide Stationen sind mit einem gläsernen Übergang, dem sogenannten Skywalk, verbunden. Insgesamt hat der Bau der S-Bahnstation 70 Millionen Euro gekostet, geplant waren anfangs 43 Millionen Euro.