
Durchgängiger 10 Minuten-Takt für die Fährlinie 62?.
SPD und Grüne erwarten Senatsbericht.
Das Thema beschäftigt die Finkenwerder und die Parteien vor Ort seit Jahren: die Situation der Fährlinie 62 zwischen Finkenwerder und den Landungsbrücken. Keiner, der nicht mitreden könnte, allgemeine Betroffenheit: Die Taktung passt nicht, die Fähren sind voll, weil Hamburg und Touristunternehmen deutschlandweit mit der Linie 62 als ideale Möglichkeit, den Hafen kennenzulernen, werben, mit der Folge, dass die Finkenwerder, zumal auf ihrem Heimweg, lediglich nach langem und ermüdendem Warten, Anstehen und wildem Gedränge endlich an Bord gelangen. Das soll sich nun endlich grundlegend ändern.
Die SPD-Abgeordneten Markus Schreiber (Finkenwerder), Dorothé Martin und Martin Bill (Grüne) haben am Mittwoch ganz frisch einen Antrag für die Bürgerschaft eingereicht, die dieses Thema aufgreifen und nun für Lösungen sorgen soll. Markus Schreiber: „Wir haben verstanden, dass die Leistungsfähigkeit der Linie 62 den Fahrgastzahlen angepasst werden muss. Deshalb werden jetzt alternativ eine (kurzfristige) Expressverbindung oder sogar ein ganzjähriger 10-Minuten-Takt geprüft (Die Taktverdichtug war in den Sommermonaten getestet worden). Dafür werden wir neue Fähren anschaffen müssen und kurzfristig welche chartern. Bei einem 10-Minuten-Takt kann man aus meiner Sicht die berechtigte Hoffnung haben, dass sich die vielen Fahrgäste besser verteilen und die Überfüllung der Fähre dann endlich der Vergangenheit angehört. Auch ein obligatorischer Ausstieg auf Finkenwerder (wie an den St. Pauli-Landungsbrücken) wird geprüft“.
Insgesamt sei die Zeit reif für eine echte Lösung der Fährprobleme auf Finkenwerder. „Und das Ganze noch vor der Bürgerschaftswahl“, kündigt Schreiber an. Auch die Anzahl der maximal zulässigen Fahrgäste könne auf den vor 2009 in Betrieb genommenen Schiffen von 250 auf 380 Personen erhöht werden, wenn neben dem Schiffsführer zwei weitere schifffahrtskundige Personen zur Besatzung gehören. Fakt aber ist, so Scheiber weiter: „Die Nachfrage ist ungebrochen groß und die Situation kaum verbessert. Die Leistungsfähigkeit der Linie 62 muss deutlich gesteigert und den Fahrgestzahlen angepasst werden.“ Die Expresslinie würde beispielsweise nur in Neumühlen halten. Das würde die Fahrtzeit auf 20 Minuten verkürzen. „Soweit auf Finkenwerder Kapazitätsengpässe auftreten“, heißt es in dem Antrag weiter, „müsste über den obligatorischen Ausstieg in Finkenwerder nachgedacht werden.“ Dafür seien jedoch möglicherweise bauliche Maßnahmen an den bestehenden Pontons notwendig. Auf jeden Fall müsse sichergestellt werden, dass alle Fahrgäste ab Finkenwerder auch mitfahren können. Denkbar ist beispielsweise eine Trennung von An- und Abfahrten an einem gegebenenfalls neu zu errichtenden Ponton. Die Linie 64 würde dann den südlich gelegenen Ponton nutzen, der mittlere ausschließlich zum Aussteigen für die ankommenden Fahrgäste. Anschließend würde die Fähre vorsetzen, um am nördlichen Ponton die neuen Fahrgäste aufzunehmen.
Die neuen Fähren müssten emissionsfrei betrieben werden. Das alles soll der Senat umgehend prüfen und der Bürgerschaft bis zum 15. Januar Bericht erstatten.