Auf die Ziege gekommen – Schule Fährstraße hat neue Mitschüler

Sind ganz neugierig und haben keine Scheu vor den Schülerinnen und Schülern der Ganztagsschule Fährstraße: Die vier afrikanischen Zwergziegen aus dem Tierpark Hagenbeck. Foto: au
Gut 500 Quadratmeter groß ist das neue Zuhause der kleinen Ziegen. Hier können sie sich nach Lust und Laune austoben oder sich aber auch in den hinteren Ruhebereich zurückziehen. Foto: au

Auf die Ziege gekommen – Schule Fährstraße hat neue Mitschüler.

Ziegen-Babyboom bei Hagenbeck macht’s möglich.

Sie sind die neuen Stars an der Ganztagsschule Fährstraße: vier afrikanische Zwergziegen, zwei Weibchen, zwei Männchen, alle vier gerade einmal ein halbes Jahr alt und an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Anfang Juni haben die Jungtiere ihr neues Zuhause – ein rund 500 Quadratmeter großes, umzäuntes Gehege – bezogen und leben sich gerade ein.

Wer wann die Ziegen besuchen darf, ist genau geregelt! Foto: au

Hier finden sie alles vor, was das kleine Ziegenherz begehrt: Viel Auslauf, ein Stall zum Zurückziehen, Klettermöglichkeiten in vielen Varianten! Auch die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler der Schule Fährstraße ist ihnen Gewiss: In Zukunft übernehmen sie die Verantwortung für die Tiere. Genau das ist auch der pädagogische Ansatz, der hinter dem Projekt steht, übrigens auch außerhalb der regulären Schulzeit! Stall und Gehege ausmisten, füttern, striegeln und streicheln gehören dazu. Damit die regelmäßige Pflege jederzeit gewährleistet ist, gibt es einen „Ziegendienst-Plan“, wochenweise kümmern sich die einzelnen Schulklassen um die Tiere. In den Ferien ist die Pflege der Ziegen beispielsweise ein Programmpunkt während der Ferienbetreuung. Luis, neun Jahre alt, ist jetzt schon ganz begeistert von den kleinen Ziegen: „Ich weiß gar nicht, warum, aber es macht total Spaß, die Tiere zu füttern!“
Gut 18 Monate haben sich Schulleiter Jochen Grob, das Lehrerkollegium, die Hausmeister und die Schülerkonferenz vorbereitet, nachdem der Entschluss gefasst wurde, dass Tiere das Schulleben bereichern sollen. „Wir haben uns damit beschäftigt, was für Tiere in Frage kommen und haben uns letztendlich für Ziegen entschieden. Die sind sehr robust. Dann sind wir zum Gymnasium Ohmoor nach Niendorf gefahren und haben uns dort intensiver informiert. Dort werden schon seit über zehn Jahren Ziegen gehalten“, erinnert sich Jochen Grob.
Geboren wurden die vier kleinen Ziegen im Januar dieses Jahre im Tierpark Hagenbeck und haben dort ihre ersten Erfahrungen mit Menschen im Streichelzoo gemacht. Ein „Ziegen-Babyboom“ im Tierpark verhalf der Ganztagsschule dann letztendlich zu den vier Ziegen.
Damit auch alles reibungslos abläuft, müssen die Kinder bestimmte Regeln einhalten. Die wichtigste davon: Die Ziege bestimmt, wann sie gestreichelt oder in Ruhe gelassen werden möchte. „Dafür haben wir im Gehege einen Besuchsbereich eingerichtet“, erklärt Schulleiter Grob. Sind die Ziegen im hinteren Bereich mit dem Stall, ist Ruhe angesagt! Bei der Fütterung gibt es ebenfalls strikte Regeln: So dürfen die Ziegen nur Heu fressen, sonst können die Tiere Koliken bekommen.
Noch sind die Vier namenslos, erst nach den Sommerferien beginnt die Suche: „Jede Klasse darf einen Namen vorschlagen, die Jahrgänge entscheiden dann, welche Namen die Ziegen bekommen“, weiß Jochen Grob. Dabei sind der Phantasie der Kinder keine Grenzen gesetzt, erste Vorschläge wie Flocke für die weiße Ziege gibt es bereits!