Mit Spenden mehr Zeit bekommen

„Men’s Captain“ Hans-Jürgen Rothkegel (li.) und Golf-Club Vorsitzender Kai-Uwe Friedrich bei der Spendenübergabe an Marlies Paschen (Freunde der Kinderklinik des UKE e.V.) und Dr. Eva Wibbeler (Kinderärztin am UKE).

Mit Spenden mehr Zeit bekommen.

Wer nimmt, der muss auch geben können.

(gd) Buxtehude/Eppendorf. Wenn mittwochs in der Herrenrunde des Golf-Club Buxtehude mit rund 50 Teilnehmern ein sportliches Wettspiel ausgetragen wird, so beteiligen sich daran auch diverse Sponsoren mit kleinen Preisen für die Gewinner. „Doch wer nimmt, der muss auch geben können“, stellt Hans-Jürgen Rothkegel, der „Men’s Captain“ des Golf-Clubs fest. „Es sind zum ersten Mal daher vier feste Termine in dieser Saison, an denen wir für einen guten Zweck sammeln“, ergänzt der Men’s Captain und gleichzeitig Initiator der Spendenaktion. Am Mittwoch, dem 24. Oktober fand im Golf-Club in Buxtehude die Übergabe der gesammelten Gelder in Form eines großen Spendenschecks in Höhe von 2.750 Euro an die „Freunde der Kinderklinik des UK Eppendorf e.V.“, vertreten durch die Vereinsvorsitzende Marlies Paschen statt, begleitet von Dr. Eva Wibbeler, Kinderärztin am UKE. Die junge Ärztin hat große Erfahrung in der Behandlung von Kindern mit Hirnabbau-Krankheiten gesammelt und arbeitet sowohl in der NCL-Sprechstunde des UKE als auch als Studienärztin bei der klinischen Studie zur Entwicklung einer Enzymersatz-Therapie bei CLN2-Krankheit.
Nur die wenigsten Menschen wissen, dass Demenz auch Kinder treffen kann. Die Kinderdemenz NCL (Neuronale Ceroid Lipofuszinose) ist eine seltene, genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, die das zunehmende Absterben von Nervenzellen zur Folge hat – mit tragischen Konsequenzen. Die Kinder verlieren nach und nach die Fähigkeit zu sehen, zu denken, zu gehen und zu sprechen. Kaum eines der betroffenen Kinder erreicht das 30. Lebensjahr, denn Kinderdemenz ist bis dato eine kaum erforschte Krankheit und daher immer noch nicht therapierbar. In Deutschland leiden rund 700 Kinder an NCL, weltweit geht man von 70.000 NCL-Betroffenen aus. Die Leitung der Kinderdemenz-Stiftung aus Hamburg hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Wissenschaft in diesem Bereich weiter voranzubringen und den Erkrankten und deren Angehörigen somit einen Funken Hoffnung auf Heilung zu geben.
Über viele Jahre wurde am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) ein Spezialistenteam von Kinderärzten, Kinderärztinnen und Kinderkrankenschwestern herangebildet, welches sich den degenerativen Gehirnerkrankungen bei Kindern widmet. In den Spezialsprechstunden für NCL und Leukodystrophie werden Kinder aus allen Teilen Deutschlands und auch internationaler Herkunft untersucht, behandelt und jahrelang auf ihrem Krankheitsweg betreut. Die zeit- und personalintensive medizinische Betreuung, die diese komplizierten und schweren Krankheiten erfordern, ist in diesem Umfang hauptsächlich Dank dem Einsatz von Spendengeldern möglich.
Seit rund 30 Jahren stehen die „Freunde der Kinderklinik des UKE e.V.“ dem Team von Kinderärzten, Kinderärztinnen und Kinderkrankenschwestern als Freundeskreis zur Seite. Sie organisieren zahlreiche Aktivitäten, die allen jungen Patienten der Kinderklinik zugute kommen. „Mit dem gezielten Einsatz der Spenden haben wir schon viel erreicht. Unsere Erfolge sind ein Ansporn, auch in Zukunft nicht in unserem Engagement nachzulassen und die Lebenssituation dieser kranken Kinder zu verbessern. Alle Spenden gehen in voller Höhe dorthin, wo sie gebraucht werden“, so Marlies Paschen, die Vorsitzende des Vereins.