Mehr Parkplätze – aber wie?

mk -Der geschäftsführende Gesellschafter des Büros SBI Michael Großmann (l.) stellte das Ergebnis seiner Parkplatz-Untersuchung vor.

Mehr Parkplätze – aber wie?.

Untersuchung für Neugraben vorgestellt.

Das leidige Thema der Parkplätze im Neugrabener Zentrum stand mit auf der Tagesordnung auf der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 22. Oktober. Im Zuge der schrittweisen Realisierung der drei großen Neubaugebiete Vogelkamp Neugraben, Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen sowie mehrerer kleinerer Wohnungsbauvorhaben (Bauernweide usw.) wird die aktuell bereits angespannte Parkplatzsituation im Neugrabener Zentrum zusätzlich verschärft, lautet eine grobe Vorhersage seitens der Politik und der Bevölkerung. Schon werktags ist die Lage im Neugrabener Zentrum – um in der Autofahrersprache zu bleiben – ziemlich verfahren. Ab circa 9.30 Uhr sind öffentliche Stellplätze nur äußerst schwer zu ergattern. An den Markttagen (dienstags, donnerstags und sonnabends) muss man mit Fortuna schon im Bunde sein, um eine freie Lücke zu erhaschen. Vor diesem Hintergrund hatte die SPD einen Antrag gestellt, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, ein Konzept zu erstellen, welches den steigenden Bedarf an Parkraum für das Zentrum von Neugraben in der Zukunft berücksichtigt. Ziel des Konzeptes sollte es sein, dass künftig ausreichender zentrumsnaher Parkraum zur Verfügung steht, um die Attraktivität von Neugraben als Bezirksentlastungszentrum zu erhalten und für neue Bürger zu steigern. Beschränkungen bei privaten Kundenparkplätzen seien gesondert zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund stellte der geschäftsführende Gesellschafter des Büros SBI, Michael Großmann, das Ergebnis seiner Untersuchung vor. Tag der Erhebung aller öffentlichen (1303 Plätze) und privaten Parkplätze (1399 Plätze) war Donnerstag, der 17. Mai. Dieser Termin wäre bewusst gewählt worden, weil an diesem Tag auch der Wochenmarkt stattfand. Von 6 bis 20 Uhr wäre eine parkstandsgenaue Erfassung der Fahrzeuge während stündlicher Kontrollgänge vorgenommen worden. Bei dieser Gelegenheit wären auch die verbotswidrig abgestellten Fahrzeuge registriert worden. Zwei Nachterhebungen vor Beginn (ungefähr 3 Uhr) und nach Ende (circa 23 Uhr) seien ebenfalls durchgeführt worden, erläuterte Großmann. Im Verlaufe seines Vortrages warf der Referent viele Diagramme, Karten, Statistiken und Tabellen auf die Leinwand – die Zahlen schwirrten nur so umher. Lange Rede, kurzer Sinn: Abschließend forderte Großmann als mögliche Maßnahmen für eine effizientere Ausnutzung der öffentlichen Parkplätze die Benutzung des P+R-Parkhauses auch für Nicht-HVV-Kunden. Laut Großmann sei das P+R-Parkhaus zurzeit lediglich nur zu 60 Prozent ausgelastet. Das würde um die 250 neue Parkplätze generieren. Da das Parkhaus nur rund 700 Meter vom Neugrabener Zentrum entfernt liege, böte es sich als Alternative an. Darüber hinaus plädierte Großmann für die Umwandlung von bislang 226 unbewirtschaften Parkständen in bewirtschaftete. Dadurch würde es auch zu einer Verdrängung der Dauerparker auf öffentlichen Flächen kommen. Das würde laut seiner Analyse ein Potenzial von circa 130 neuen Parkplätzen ergeben. Für durch diese Maßnahme betroffene Anwohnerparker sollte es Sonderreglungen geben. Zudem machte sich Großmann für den Bau einer Quartiersgarage stark. Hier könnten die Anwohner- und Dauerparker unterkommen – natürlich gegen Bezahlung.