Eine Basis für die Zukunft gelegt

Eine Basis für die Zukunft gelegt

Jugendfeuerwehr in Kirchdorf gegründet

Innensenator Andy Grote lobte die kluge und mutige Entscheidung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchdorf, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Foto: au

Bereits vor 46 Jahren wusste der kleine Drache Grisu, das die Zukunft der Feuerwehr gehört und wollte deswegen unbedingt Feuerwehrmann werden! Das gleiche Ziel verfolgen seit Anfang Mai auch 16 Mädchen und Jungen aus Kirchdorf und Wilhelmsburg, die die Gründungsmitglieder der neuen Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Kirchdorf sind. Am vergangenen Samstag wurde die Neugründung der 61. Jugendfeuerwehr Hamburgs im Rahmen eines Festaktes mit dem Präses der Behörde für Inneres und Sport Andy Grote, dem stellvertretenden Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg Stephan Wenderoth und dem Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehren Hamburg André Wronski begangen. Natürlich auch mit dabei: Eltern, Großeltern und befreundete Wehren aus dem Umland und sogar aus dem 800 Kilometer entfernten Friedrichshafen.
„110 Jahre haben wir gebraucht, bis wir eine eigene Jugendfeuerwehr gegründet haben“, erklärte Wehrführer Peter Lemanski bei den Feierlichkeiten verschmitzt, denn solange gibt es die FF Kirchdorf bereits. Vorangegangen waren zwölf Monate reiflichen Überlegens und Vorbereitens, ob man überhaupt und wie man eine Jugendfeuerwehr aufbauen möchte. „Das ist eine kluge und eine mutige Entscheidung und keine leichte Aufgabe für eine Wehr. Das ist ein Stück Jugendarbeit und wir sind froh und dankbar über jede Wehr, die diese Verantwortung übernimmt. Es ist gut, dass wir die Basis für die Zukunft gelegt haben“, zeigte sich Innensenator Andy Grote zufrieden mit die Entscheidung von Peter Lemanski und seinem Team. Wie dringend Nachwuchs benötig wird, zeigt sich allein an der Statistik: Im vergangenen Jahr ist die FF Kirchdorf zu 223 Einsätzen gerufen worden, Nachwuchssorgen hat dabei nicht nur die FF Kirchdorf, sondern auch viele andere Wehren in Hamburg.
Nun beginnt nicht nur für Jugendfeuerwehrwart Kolja Sigmanski und seinem Stellvertreter Steffen Schwarz eine aufregende Zeit, sondern auch für die 16 Mädchen und Jungen. Zwar dürfen die Jugendlichen noch nicht an „richtigen“ gefährlichen Einsätzen teilnehmen, trotzdem lernen sie alles, was man als Feuerwehrmann respektive -frau wissen muss. „Wir lernen zum Beispiel, welche Rohre es gibt und wer welche Aufgaben im Team hat“, erzählt die 14-jährige Lena, stellvertretende Jugendfeuerwehrsprecherin. Zusammen mit Schwester Johanna und Bruder Justus (beide 12 Jahre), ist sie seit Anbeginn dabei. „Ich hab einen Zettel in die Hand gedrückt bekommen, wo drauf stand, dass die Jugendfeuerwehr gegründet werden soll“, erinnert sich Justus. Sofort waren er und seine beiden Schwestern hellauf begeistert von der Idee, mitzumachen. Ihre ersten (Groß-)Einsatz haben die Jugendlichen auch bereits hinter sich. „Wir haben bei den Kirchdorf Classics den Boden gewässert, da der viel zu trocken war für die Pferde!“
Bei den Treffen, die jeden Donnerstag für zwei Stunden stattfinden, geht es aber nicht allein ums Lernen: Kameradschaft, Teamgeist, Spaß an der Sachen haben stehen dabei im Vordergrund. Außerdem bietet die FF Kirchdorf neben Übungen und Ausbildungen in den Themenbereichen Brandschutz, Brandschutzerziehung, Technischer Hilfe sowie Erster Hilfe auch eine Vielzahl anderer Aktivitäten. Dazu zählen zum Beispiel Kochen, Backen, Basteln, Sport, Spaß und Freizeitaktivitäten jeglicher Art. Außerdem gehören Ausflüge, Wettkämpfe und Zeltlager, sowie Wochenendausfahrten zum Angeboten.
Weitere Informationen zur FF Kirchdorf und der Jugendfeuerwehr gibt es unter http://feuerwehr-kirchdorf.de.