Leinen los am Kulturkanal?

Die Zinnwerke sollen das Kreativzentrum des Kulturkanals werden. Dazu braucht es jedoch ein dauerhaft tragfähiges Nutzungskonzept. Foto: au

Leinen los am Kulturkanal?

60.000 Euro für Nutzungskonzept

Seit Jahren schon arbeiten Wilhelmsburger Kreative darauf hin, dass ein Kulturkanal entlang des Veringkanals entsteht. Bisher sind diese Bemühungen allerdings nicht vom Erfolg gekrönt gewesen. Auch wenn SPD und Grüne im Bezirk Hamburg-Mitte diesen Punkt als festen Bestandteil in ihrem Koalitionsvertrag von 2014 aufgenommen haben, stagnierte das Projekt. Nun allerdings scheint endlich Bewegung in die Sache zu kommen: Vergangene Woche haben die Fraktionen von SPD und Grüne im Hauptausschuss des Bezirkes Hamburg-Mitte die Erstellung eines dauerhaft tragfähigen Nutzungskonzeptes der Zinnwerke beschlossen und hierfür 60.000 Euro aus Mitteln der Bezirksversammlung bereitgestellt. In das Konzept sollen die Anregungen der jetzigen Nutzer, örtlicher Akteure und interessierter Initiativen einfließen. Die beiden Fraktionen setzen sich für die dauerhafte Nutzung der Hallen am Kulturkanal als kreatives Zentrum ein. Das Gelände der ehemaligen Zinnwerke östlich des Veringkanals wird seit 2011 durch vielfältige kreative Nutzungen bespielt. Um den Standort langfristig als Kreativzentrum zu halten und auszubauen, wird nun ein umfassendes Konzept benötigt – unter anderem, da die alten Fabrikhallen baufällig sind.
„Der Kulturkanal kann endlich eine wichtige Hürde nehmen. Die Finanzierung für ein tragfähiges Konzept ist der erste Schritt, um für den Standort eine stabile Grundlage zu schaffen. Die vielen kreativen Ideen aus dem Stadtteil und der gesamten Stadt werden auf Machbarkeit geprüft. Wir hoffen, im Herbst ein spannendes Ergebnis vorstellen zu können, was dann durch die Bürgerschaft umgesetzt werden kann. So kann Rot-Grün seine Ziele aus dem Koalitionsvertrag umsetzen“, erklärt Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen Hamburg-Mitte.
Kreativwirtschaftliche Nutzungen, kulturaffines Co-Working, Theaterproduktionen, kulturelle Events. Ortsnah und lokal vernetzt, mit Hamburg verbunden und eine Stärkung der kreativen Milieus der Elbinseln. Vieles lässt sich an diesem Ort denken. In dem ehemaligen Verwaltungstrakt der Zinnwerke arbeiten kreative Existenzgründer. Versuche, die Werkhallen der Zinnwerke dauerhaft zu nutzen und zu einem lebendigen Herz des Kulturkanals zu machen, scheiterten bisher am baulichen Zustand des Gebäudes. „Wir zeigen, dass wir das Thema Kulturkanal ernst nehmen und in guter Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Nägel mit Köpfen machen. Jetzt ist es Zeit, dass sich alle Interessierten an der Entwicklung des inhaltlichen Konzeptes beteiligen“, freut sich Klaus Lübke, SPD, Kulturpolitischer Sprecher der Bezirksfraktion Hamburg-Mitte.