Erzbistum erklärt Willen zur Kooperation

Erzbistum erklärt Willen zur Kooperation

Stöver: Senat ist nun am Zug

Das Erzbistum Hamburg hat am Montag seine Absicht bekräftigt, eine Kooperation mit der Hamburger Schulgenossenschaft einzugehen. „Ich möchte eine langfristige und tragfähige Übernahme gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg erreichen“, erklärte Erzbischof Stefan Heße (51) am 16. April. Generalvikar Ansgar Thim konkretisierte, man werde nun die Analysedaten für den Schulbereich austauschen und mit der neu gegründeten Genossenschaft auf Arbeitsebene rechtliche und strukturelle Fragen angehen. Der vom Erzbistum vorgeschlagene Prozess sehe außerdem einen Workshop mit Fachleuten beider Seiten vor. Er soll voraussichtlich Anfang Mai stattfinden. Dort werde die Entscheidung getroffen, ob und wie eine Kooperation insgesamt gestaltet werden kann, die die gemeinsame Verantwortung deutlich zum Ausdruck bringt. Das Erzbistum werde diese Entscheidung dann seinen Gremien vorlegen.
Ein solcher Prozess soll nach Vorschlag des Erzbistums durch eine von beiden Seiten anerkannte katholische Persönlichkeit begleitet werden, die der Genossenschaftsinitiative, den Mitarbeitern des Erzbistums sowie den Katholiken im Norden die Sicherheit geben soll, dass die Beteiligten des Prozesses ernsthaft an einer umsetzbaren Lösung arbeiten.
Der Erzbischof unterstrich erneut, das Erzbistum stehe aufgrund seiner hohen bilanziellen Überschuldung vor großen Herausforderungen. „Wir sind dankbar für jede weitere Unterstützung und Beteiligung auf unserem Weg der Erneuerung“, so Heße.
In einer ersten Stellungnahme sagte Birgit Stöver, CDU-Bürgerschaftsabgeordnete aus Harburg und schulpolitische Sprecherin der Fraktion: „Dank des großen Engagements der Genossenschaft und der Elternvertretung gibt es nun wieder eine Chance für alle 21 katholischen Schulen. Das ist ein Lichtblick, auch wenn viele Fragen noch zu klären sind. Wir fordern, dass nun auch der Senat belastbare Zusagen macht und sich zu einer vielfältigen Schullandschaft in Hamburg bekennt. Dazu müssen die Schülerjahreskosten endlich transparent und auf Basis der tatsächlich anfallenden Kosten angepasst werden. Private Schulen sind für den Hamburger Steuerzahler günstiger, da sind die von uns geforderten 85 Prozent der realen Schülerjahreskosten ein vernünftiger Kompromiss.“
Auf einen Kompromiss hatte am 9. April auch Martin Helfrich, Referent der Schulgenossenschaft, in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung und Integration gehofft und sich für ein Gesamtsystem mit innovativem Trägermodell ausgesprochen.