
Wochenmärkte eine zentrale Unterstützung.
Inselmarkt findet am 30. April statt.
Not macht erfinderisch: Bereits seit rund fünf Wochen sind die Marktbeschicker des Wilhelmsburger Inselmarktes auf dem Berta-Kröger-Platz quasi im „Corona-Modus“. „Abstand halten und den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden so gering wie möglich halten“ lautet die Devise. Damit diese sich noch sicherer fühlen, hat zum Beispiel Carmen Blohm vom Obsthof Blohm das „kontaktlose“ Bezahlen an ihrem Stand eingeführt. Eine Plastiksuppenschüssel dient als „Corona-Schale“, über dass das Geld ohne Berührung überreicht wird. Und auch sonst hat sich das Erscheinungsbild des Inselmarktes geändert: Die Marktbeschicker haben ihre Stände so aufgestellt, dass der geforderte Mindestabstand locker eingehalten werden kann. Der Non-Food-Bereich ist nicht zugelassen, nur Stände mit Lebensmitteln sind derzeit auf dem Inselmarkt zu finden. Übrigens: Aufgrund des Feiertags am Freitag, 1. Mai, findet der Wilhelmsburger Inselmarkt bereits am Donnerstag, 30. April, von 8.30 bis 17.30 Uhr statt. Und nicht vergessen: Ab Montag, 27. April, muss auch auf den Wochenmärkten ein Mund-Nasenschutz getragen werden.
Nichtsdestotrotz erlebt der Inselmarkt – und auch alle anderen Wochenmärkte im Bezirk Hamburg-Mitte – gerade eine ungeahnte Popularität, wie auch die GRÜNEN-Bezirksfraktion Hamburg-Mitte festgestellt hat. „Die Besucherzahlen sind deutlich gestiegen, es gibt neue Anbieter, die in Zeiten der Ladenschließungen das Angebot an der frischen Luft bereichern und gleichzeitig ihre Existenz sichern. Kurzum: Wenn es die Wochenmärkte in Hamburg nicht schon geben würde, müsste man sie jetzt erfinden. Und sie erfinden sich in der aktuellen Krise auch gerade selbst neu“, teilte die Fraktion Mitte mit. Das kann auch Hermann Blohm, Vorsitzender der Marktgemeinschaft, bestätigen: „Die Wochenmärkte werden gut angenommen, wir haben viele Neukunden. Und die Kunden halten sich vorbildlich an die Regelungen, halten den Abstand ein und sind sehr entspannt!“
Neben der Versorgung mit Lebensmitteln steht aber auch der soziale Aspekt im Vordergrund: „Es zeigt sich derzeit sehr deutlich, wie wichtig die Wochenmärkte als eine zentrale Stütze für den sozialen und nachhaltig orientierten Alltag in den Stadtteilen sind“, so Henrike Wehrkamp, stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN-Fraktion Mitte und Sprecherin im Ausschuss für Wochenmärkte. So fordert sie, dass die Wochenmärkte in Hamburg-Mitte nicht nur unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden dürften, wie geschehen vor der Corona-Krise.

