„Wir waren da und haben das Gefühl, wirklich geholfen zu haben“

F. Westphal -Heino Allgeier bei der Arbeit

„Wir waren da und haben das Gefühl, wirklich geholfen zu haben“.

Hilfe aus Elstorf nach der Flutkatastrophe im Ahrtal.

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli fielen im Ahrtal in Rheinland-Pfalz sowie weiteren Teilen der Region zum Teil mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, was zu einer Flutkatastrophe mit ungeahnten Folgen führte.
Als Heino Allgeier aus Elstorf auf die Berichte in den Medien aufmerksam wurde, war ihm klar, „da muss ich helfen“. Knapp drei Wochen vorher war er mit seiner Frau im Wohnmobil in eben dieser Region unterwegs und konnte kaum glauben, was dort geschehen ist. Allgeier ist seit vielen Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Elstorf und dessen Förderverein, und organisierte Ende September in Privatinitiative eine Helferaktion, um vor Ort mit anzupacken. Aufmerksam geworden durch eine privat aufgestellte Organisation vor Ort, die von Einwohnern aus der Region betrieben wird, machte er sich ans Werk. Durch seine Kontakte innerhalb der Gemeinde Neu Wulmstorf beschaffte er ein geländetaugliches Fahrzeug, ein Zelt zum Übernachten, ein Stromerzeuger sowie Werkzeug und einen Anhänger des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Elstorf, der auch zusätzlich mit einer Spende von 400 Euro das Vorhaben unterstützte.
Anfang Oktober ging es mit drei weiteren Elstorfer Helfern für fünf Tage nach Ahrweiler, wo man sich umgehend bei der Helferorganisation „Helfer Shuttle.de“ anmeldete und für Tagesaktionen eingeteilt wurde. „Die Organisation durch die Helfer aus der Region war richtig gut“, sagt Heino Allgeier. Unterkunft, Verpflegung und Versorgung mit Werkzeugen und Material sowie die Einsatzplanung der Teams waren bestens geplant. Helfer ohne geeignete Fahrzeuge wurden zu ihren Einsatzorten befördert. Zurzeit kommen an den Wochenenden rund 1800 Helfer und unter der Woche bis zu 600 am Tag, um zu helfen, wo es nur geht. Vorrangig müssen die beschädigten Gebäude trockengelegt werden, um weitere Schäden durch Frost zu verhindern. So haben die Elstorfer Helfer an einer Schule in Altenburg und zwei Privathäusern daran gearbeitet, Putz von den Wänden zu schlagen, um feuchtes Dämmmaterial aus den Häusern zu entfernen.
„Wir waren zu viert und man könnte meinen, dass unsere Arbeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war. Aber wir waren da und haben das Gefühl, wirklich geholfen zu haben. Es wird eine weitere Aktion im ersten Quartal 2022 mit deutlich größerer Vorlaufzeit geben“, erklärt Allgeier. Er ist sich sicher, dann auch ein größeres Team zusammenzubekommen, denn die Aufbauarbeiten würden Jahre in Anspruch nehmen.
Was jetzt dringend benötigt wird, so Allgeier, seien Elektro-Heizgeräte, Strom- oder Gas-Heizpilze, Bautrockner, Heizlüfter und Ölradiatoren. Wer mit solchen Geräten als Spende helfen möchte, meldet sich bitte bis zum 30. November bei Allgeier unter Tel. 04168 796 oder 0170 4107160. „Wir werden diese Geräte dann wieder in Eigenregie ins Ahrtal bringen und an die Organisation von Helfer-Shuttle.de übergeben“, verspricht Allgeier.
Wer jetzt selbst vielleicht helfen möchte, schaut einfach mal bei info@helfer-shuttle.de, Heino und sein Team werden es bei den geplanten Aktionen auch wieder tun.