„Wir müssen uns der Krise stellen“

mk -Bürgermeister Tobias Handtke (l.) und 1. Kreisrat Kai Uffelmann setzen für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge verstärkt auf privaten Wohnraum

„Wir müssen uns der Krise stellen“.

Privater Wohnraum für Ukraine-Flüchtlinge gefordert.

Ab dem 15. August wird die Sammelunterkunft für ukrainische Flüchtlinge im ehemaligen Pflegeheim am Markt in Neu Wulmstorf spürbar vergrößert. Neben der zweiten Etage mit bislang 192 Plätzen soll ab Mitte August das erste Stockwerk ebenfalls als Unterkunft für Flüchtlinge bereitstehen. Rund 90 bis 100 zusätzliche Plätze sollen hier dann zur Verfügung stehen. Der an dieser Stelle bisher angesiedelte Corona-Stützpunkt würde in das Erdgeschoss ziehen. Diese Mitteilung wurde auf einer Pressekonferenz mit anschließender Begehung des von den Johanniter gemieteten Gebäudes von Bürgermeister Tobias Handtke und Kai Uffelmann am 2. August bekanntgegeben. „Wir sind auf einem guten Weg!“, betonten beide. Aber Handke und Uffelmann räumten auch ein, dass die Lage prekär wäre. Jeden Monat würden alleine dem Landkreis Harburg ungefähr bis zu 50 ukrainische Flüchtlinge zugewiesen. Hinzu kämen noch die Flüchtlinge aus anderen Weltregionen.
Da privater Wohnraum kaum noch angeboten wird, musste man auch in Neu Wulmstorf reagieren. Will heißen, das Kontingent der Sammelunterkunft nochmals aufstocken. Damit stellt Neu Wulmstorf im Landkreis Harburg eine der größten Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge, so Handtke. Uffelmann machte deutlich, dass man dringend auf privaten Wohnraum angewiesen sei. Man benötige wirklich jeden Quadratmeter. Wenn nicht bald eine Änderung eintrete, müsse man ansonsten beispielsweise die Unterbringung von Ukrainern in Sporthallen ins Auge fassen. Gerade für größere Familien aus der Ukraine suche man private Wohnungen. In einem deutschen Umfeld könnte die Integration auch besser realisiert werden. Angesichts des nach wie vor tobenden Krieges in der Ukraine mit allen dazugehörigen Zerstörungen der Infrastruktur und des nahenden Winters befürchte er eine Zunahme der Flüchtlingswelle. Schon aktuell habe sich die Anzahl der ukrainischen Flüchtlinge verdoppelt. Das mache ihm Sorge, so Uffelmann. Auch Handtke betonte, dass eine private Unterbringung gegen entsprechende Bezahlung der beste Weg sei. Handtke: „Wir müssen uns der Krise stellen. Es gibt keine Alternative. Außer man schließt die Sporthallen“.