1:0 für Mehrweg lautet das Motto
Weniger Müll:Erfolgreicher Versuch desFCSüderelbe
(mk) Neugraben. Bis vor Kurzem war es immer das Gleiche: Nach jedem Heimspiel des FC Süderelbe auf dem Kiesbarg schritten Manager Matthias Nehls und ein paar Getreue den Weg von der Sportanlage bis zur Straße Schnuckentrift ab. Das ist die Strecke, die sonst die Zuschauer als Hin- und Rückweg benutzen.
Die Köpfe stets leicht nach unten gesenkt und mit Pikern ausgerüstet, sammelten sie den Müll der Fans ein. In der Mehrzahl Einwegbecher. Mit fast 100.000 Besuchern jährlich zähle die Sportanlage Kiesbarg zu den am stärksten frequentierten Sportanlagen in der Region. In der Vergangenheit wären entsprechende Einwegabfallmengen produziert worden. Das Problem des Litterings insbesondere von sorg- und achtlos weggeworfenen Einwegbechern führte zu einer erheblichen Vermüllung der Sportanlage und des anliegenden Umfelds, skizziert Nehls das Problem. Aber damit sei nun Schluss. Grund: Der FC Süderelbe wollte sich mit der Vermüllung nicht zufrieden geben und handelte. „Mit einem innovativen Umweltschutzkonzept leistet der FC Süderelbe zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Co2 Immissionen und wirkt gegen die Vermüllung der städtischen Sportanlage am Kiesbarg und des angrenzenden Wohnumfeldes“, so der FCS-Manager.
Wie gebiete man der Einwegbecherflut Einhalt? 1:0 für Mehrweg laute zukünftig das Motto. Umweltfreundlicher als die ständige Produktion von neuen Einwegbechern sei es, einen einmal produzierten Becher mehrfach zu benutzen, erklärt Nehls. „Mehrwegbecher sind, trotz höherer Aufwendungen bei der Herstellung, deutlich umweltfreundlicher als Einwegbecher. Mehrwegbecher seien ressourcen-effizient. Mehrwegbecher würden häufig wiederbefüllt und sparen deshalb wertvolle Rohstoffe ein. Mehrwegbecher schützen das Klima. Mehrwegbecher verursachen entlang des gesamten Lebensweges deutlich weniger CO2-Emissionen als Einwegbecher. Mehrwegbecher vermeiden Abfälle. Mehrwegbecher verhindern durch ihre häufige Wiederverwendung die Entstehung unnötigen Mülls“, zitiert Nehls die Deutsche Umwelthilfe. Der FCS-Offizielle beließ es aber nicht beim Theoretisieren, sondern handelte. Der Einsatz von Einweg-Wegwerfbechern aus Kunststoff wäre in einer vierwöchigen Testphase auf ein Minimum reduziert worden. Als Ersatz dienten Mehrwegbecher. „Bereits jetzt sprechen Anwohner, Gäste und Verantwortliche im Vereinsumfeld von einer erfolgreichen Strategie der Müllvermeidung. Die Gesamtabfallmenge wurde bereits um die Hälfte reduziert. Wir sind überzeugt, dass diese Aktion Vorbildcharakter für andere Sportvereine in der Region sein kann, einen ähnlichen Weg zu gehen. Die Umwelt wird es uns danken“, meint Nehls.

