
„Welches sind die größten Errungenschaften?“.
80 Jahre CDU: Generationen gaben Einblicke.
Birgit Stöver, Wahlkreisabgeordnete für Harburg, und ihr Ortsverband Harburg-Mitte hatten aus diesem feierlichen Anlass zu einem Bürgerdialog eingeladen, um die bewegte Geschichte der CDU aus der Sicht von drei Generationen zu beleuchten. Thore Bliefernicht als junger Bezirksabgeordneter und Arzt, Prof. Dr. Enno Stöver aus wissenschaftlicher und kirchlicher Sicht und last but not least Dr. Herlind Gundelach, Senatorin a.D. und bereits davor tief in der CDU verwurzelt, tauschten sich zu den Leitfragen „Warum bist du in die CDU eingetreten?“, „Welches sind aus der persönlichen Sicht die größten Errungenschaften der CDU?“ und „Was wünsche ich der CDU ganz persönlich?“ aus.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung im HTB-Vereinsheim räumte Gundelach in einer kurzen Übersicht aus der Gründungsgeschichte der CDU mit dem Märchen auf, dass Konrad Adenauer die CDU gegründet hätte: „Die treibenden Kräfte seien vielmehr der Kölner, der Berliner und der Frankfurter Kreis gewesen, denen Adenauer auch auf Nachfrage nie beigetreten ist. Ziel der Gründer war es von Anfang an, eine christliche, d.h. beide großen Konfessionen umfassende Partei zu gründen, daher auch der Namen Union, sowie die Spaltung der Arbeitnehmerschaft in christliche und sozialistische Gewerkschaften zu überwinden.“
Bliefernichts Weg in die CDU verlief über die Schulzeit, in der er bereits CDU-Positionen vor Mitschülern und Lehrern vertreten hat. „Richtig politisiert haben mich die Debatten im Politikunterricht zum Arabischen Frühling und der Klimapolitik“, so Bliefernicht. Für ihn ist die europäische Integration und die Gesundheitsversorgung für alle ein hohes Gut Deutschlands. Die größten Herausforderungen in den nächsten Jahren sieht Bliefernicht in der Ordnung der Migrationspolitik, der Stärkung des Wirtschaftsstandorts und einer verteidigungsbereiten und resilienten Gesellschaft.
Enno Stöver prägt das kirchliche Engagement und das christliche Menschenbild der CDU, das Grundlage für die Politik der Union seit Jahrzehnten war und ist. „Die Deutsche Einheit gehört für mich zu den größten Errungenschaften der CDU und ich wünsche mir in deren Sinne für die Zukunft mehr Mut in Deutschland. Die wirtschaftliche Stärke Deutschland hat ihren Ursprung in der Sozialen Marktwirtschaft und damit verbunden einer Balance zwischen Unternehmertum und sozialer Absicherung der Grundbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Die CDU hat immer wieder auch Menschen gehabt, die pragmatisch einen Schritt weiter und um die Ecke denken konnten. Einfach mal wieder machen!“
Gundelach mahnt an, unsere Alterssicherungssyteme dringend zu reformieren, bevor sie zum endgültigen Zündstoff in der Gesellschaft werden. Dabei dürfe auch vor schmerzhaften Veränderungen nicht zurückgeschreckt werden. „Einhergehen kann eine solche Lösung nur mit einer Erhöhung der Lebensarbeitszeit; diese Aufgabe müsse nun dringend von SPD und CDU gemeinsam angegangen werden“, so Gundelach.
Birgit Stöver hob zum Abschluss der Veranstaltung die historische Verantwortung der CDU hervor und verband dies mit einem Versprechen für die Zukunft: „Egal ob auf Bundes-, Landes- oder Bezirksebene: Die CDU hat in den letzten acht Jahrzehnten unser Land maßgeblich mitgestaltet. Als in der Bevölkerung tief verwurzelte Volkspartei hat die Union aus ihrem bürgerlich-christlichem Grundverständnis heraus immer und immer wieder die Moderne mit der Tradition zusammengebracht und sich dabei von den unterschiedlichsten Krisen und Herausforderungen nicht beirren lassen. In einer Gegenwart, wo unsere Wirtschaft, unser Gemeinwesen und unsere Demokratie von verschiedenen Seiten herausgefordert werden, ist diese Rolle der CDU als verlässlicher ,Kompass‘ aktueller und wichtiger denn je. Mit der Union hat die Zukunft einen festen Anker in Harburg, Hamburg und Berlin.“