
„Verkehrslenkende Maßnahmen zur Schonung des Tragwerks“.
Norderelbbrücke bis Montagmorgen voll gesperrt.
Rund 136.000 Fahrzeuge – davon rund 21 Prozent LKW, Tendenz steigend – donnern täglich über die Norderelbbrücke. Zuviel für die marode Brücke, die bei der vergangenen Brückenbauwerksprüfung lediglich die Note 3,5 erhalten hatte. Bei Note 4 müsste eine Sperrung erfolgen. Die Pläne für einen Neubau der Brücke, der einhergeht mit dem Ausbau der A1 zwischen dem Autobahndreieck D HH-Südost und der Anschlussstelle S HH-Harburg, dem Neubau der Süderelbbrücken sowie dem Neubau des Autobahndreiecks Norderelbe, liegen bereits vor, doch bis diese realisiert werden können, dauert es noch mindestens fünf Jahre. Bis dahin muss die alte Brücke halten. Aus diesem Grund werden nun verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dafür wird die Brücke von Freitagabend, 14. März, 22 Uhr, bis Montag, 17. März, 5 Uhr, voll gesperrt werden. Dann werden „verkehrslenkende Maßnahmen zur Schonung des Tragwerks errichtet“, heißt es seitens der Autobahn GmbH des Bundes. Das bedeutet: Zur Entlastung der Brücke im Bereich der Kragarme werden die bestehenden Fahrstreifenmarkierungen nach links (in Richtung Mittelstreifen) „verschoben“ und eingeengt. Kragarme im Zuge der Norderelbbrücke sind jene Bereiche, die außerhalb der außen liegenden Längsträger die Lasten von Teilen des jeweils äußersten Fahrstreifens, des Betriebswegs und Geländer aufnehmen. Um das Bauwerk insgesamt zu schonen, wird anschließend ein Tempolimit von 60 km/h, ein Lkw-Überholverbot und ein Lkw-Abstandsgebot von 50 Metern – auch bei Stau – erlassen. Im Ergebnis stehen weiterhin je Richtung 3 Fahrstreifen zur Verfügung.
Zudem werden den Lkw-Fahrern wie auf der Köhlbrandbrücke als Hilfestellung zur Einhaltung des Abstandsgebots sogenannte „Abstandswinkel“ markiert. Bei sichtbaren zwei Winkeln ist der Abstand von den geforderten 50 Metern gewahrt. Der Abstand und die gefahrene Geschwindigkeit auf der Brücke werden dauerhaft überwacht.
Umleitungen während der Vollsperrung sind ausgeschildert.
Parallel zu den Markierungsarbeiten auf der Norderelbbrücke wird zudem ein massiver Brandschaden in der Anschlussstelle HH-Billstedt repariert. Auch hier sind Umleitungen ausgeschildert.
Die Arbeiten an der Norderelbbrücke sind stark witterungsabhängig. Sollten sie im März witterungsbedingt nicht stattfinden können, ist ein Ersatzwochenende fest disponiert. Die Arbeiten würden in diesem Fall im Zeitraum 11. April, 22 Uhr bis 14. April, 5 Uhr umgesetzt.
Die Norderelbbrücke wird engmaschig kontrolliert und gemonitort. Damit kann kurzfristig reagiert werden, sofern weitere Veränderungen des Baukörpers festgestellt werden. Die Norderelbbrücke wurde in den 1960er-Jahren als vierstreifige Brücke errichtet. Aufgrund der stark angewachsenen Verkehrsmengen wurde in den 1980er-Jahren die Konstruktion verändert, um die beiden Standstreifen zu Fahrstreifen ummarkieren zu können. Seit 1986 stehen den Nutzern in Summe sechs Fahrstreifen zur Verfügung, um die Verkehrsmengen abwickeln zu können.