…und dann kam Corona!

J. Peikert -Die Mitglieder des alten Vorstandes (v. l. n. r.: Helmut Herzig Hans Wöbcke Norbert Asch und Arno Riewoldt) traten aus unterschiedlichen Gründen nicht nochmals an. Für ihre Arbeit bekamen sie viel Lob.

…und dann kam Corona!.

Shanty Chor „De Windjammers“ trotzt Krise.

Endlich konnte die wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Jahreshauptversammlung des Shanty-Chores Neu Wulmstorf „De Windjammers“ am 17. August im Übungslokal des Schützenvereins Neu Wulmstorf stattfinden. Unter Einhaltung der geltenden Hygiene-Vorschriften hatten 36 aktive und passive Mitglieder reichlich Platz in der Schießhalle.
Im Laufe des Abends wurden zunächst Bernd Eddelbüttel, Christian Kolberg, Harry Teichmann und Heino von Eitzen für 25 Jahre Mitgliedschaft im Shanty-Chor Neu Wulmstorf mit einer Urkunde ausgezeichnet und ihnen damit die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen.
Zur Wahl standen in diesem Jahr die Posten des 1. Vorsitzenden, des Schriftführers sowie des Festausschuss-Vorsitzenden. Alle drei Amtsinhaber stellten sich aus verschiedenen Gründen nicht zur Wiederwahl. Dazu Hans Wöbcke, bisheriger 1. Vorsitzender: „Ich hatte dieses Amt gern inne, musste jedoch wegen schwerer Erkrankungen in meiner Familie andere Prioritäten setzen. Natürlich bleibe ich dem Chor erhalten und stehe mit Rat und Tat auch weiterhin zur Verfügung.“ Helmut Herzig, der bisher die Pressearbeit des Chores und das Amt des Festausschuss-Vorsitzenden innehatte, will ebenfalls mehr Zeit für seine Familie haben. „Auf meinem Dachboden stapeln sich seit Jahren Akten und Notizen, die ich gern sichten und sortieren möchte. Das habe ich als Mitglied des Vorstandes in den letzten Jahren einfach nicht geschafft“, so der „KaLeu“ a. D. Arno Riewoldt, ehemaliger Schriftführer, wollte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt in jüngere Hände geben: „Ich habe gemerkt, dass ich nach mehreren Jahrzehnten Vorstandsarbeit in verschiedenen Vereinen nicht immer die erforderliche Kraft habe und will mich auf die Aufgabe als Musiker/Drummer im Chor konzentrieren.“
Zur Wahl stellten sich Bernd Langner (seit kurzem Rentner aus Apensen) für den 1. Vorsitzenden, Horst Madaus (ebenfalls Rentner und begeisterter Seemann mit eigenem Boot aus Neu Wulmstorf) als Schriftführer und Pressewart und Dieter Mehner (hat Erfahrung mit Theatergruppen und zog im letzten Jahr von Neuenfelde nach Neu Wulmstorf um; außerdem ist er ehrenamtlich in der Firma seines Sohnes tätig) als Festausschuss-Vorsitzender. Alle drei Kandidaten wurden auf Anhieb einstimmig in ihr neues Amt gewählt!
Heino von Eitzen, 2. Vorsitzender, moderierte die Wahl und wünschte dem neuen Vorstand gutes Gelingen für die Tätigkeit in den nächsten Jahren. „Zusammen mit Bernd Eddelbüttel als Kassenwart freue ich mich auf viele interessante Vorstandsrunden!“, so von Eitzen.
Wöbcke zog ein sehr positives Fazit beim Jahresrückblick seiner vergangenen Amtszeit. Bei Auftritten der „Windjammers“ 2019 in Stade, Nottensdorf, Grünendeich, Nenndorf und Hemmoor konnten die Sänger und Musiker unter der Leitung von Jens Peikert (Neugraben) zu verschiedenen Anlässen ihr Können unter Beweis stellen. Für die verstorbenen Sänger und Musiker bat Wöbcke um eine Schweigeminute. Er erinnerte an das letzte Gründungsmitglied des Chores, Erich Rutsch. Dieser verstarb im November 2019. Für das Jahr 2020 war der Auftrittskalender im März schon gut gefüllt. …und dann kam CORONA!Eine Woche vor dem 30. Neu Wulmstorfer Shanty-Singen am 15. März wurden all diese Veranstaltungen wegen des Corona-Shutdowns abgesagt. Plötzlich stand der Neu Wulmstorfer Shanty-Chor vor dem Nichts! Keine Proben, keine Auftritte, keine sonstigen Treffen waren möglich. Im Hintergrund lief die Chorarbeit noch einige Zeit per Telefon und Mail, dann erkannten die Aktiven, dass Corona einen tiefen Einschnitt in das Vereinsleben bringen würde. Da fast alle Sänger und Musiker der Alters-Risikogruppe angehören sank der Mut von Woche zu Woche! Gottlob hat sich keiner der aktiven Sänger und Musiker angesteckt; alle sind – dank Einhaltung der Hygiene-Regeln – wohlauf und munter, erklärte Chorleiter Peikert.
Erst ab Juli wurden die „Corona-Regeln“ so weit gelockert, dass kleine Gruppen unter Beachtung einer Reihe von Auflagen wieder zusammen musizieren durften. Natürlich nutzten die acht Musiker der „Windjammers“ diese Chance, doch alle waren sich einig: „Das ist etwas völlig anderes als unsere gewohnten Chorproben!“ Peikert schrieb in der Zwangs-Chorpause drei neue Titel, die mit den Musikern erarbeitet wurden. „Ich brauchte nicht lange zu überlegen, ob wir mit kleinen Gruppen unter freiem Himmel wieder zu singen beginnen sollten. Das Erlebnis des Chorsingens ist mit einzelnen Stimmen in Abständen von 2,5 Metern nicht zu erreichen,“ so der engagierte Musiker. „Gemeinsames Singen fördert die Gesundheit und den Kontakt untereinander. Der soziale Aspekt, der Austausch, Gespräche, Freundschaften, Spaß usw. kann unter diesen Umständen überhaupt nicht erreicht werden. Auch nicht unter Zuhilfenahme der Technik via Internet.“
Und das ist nicht der einzige negative Aspekt, denn ohne Auftritte fließt auch keine Gage. Anschaffungen, Reparaturen, Aufwandsentschädigungen blieben deshalb auf der Strecke. Trotz der Bemühungen des Hamburger Chorverbandes, in dem „De Windjammers“ Mitglied sind, im Gespräch mit der Politik zeichnet sich bis heute keine Entscheidung ab, die die Chöre (und auch andere Vereine) wieder zur Normalität bringen können, erläutert Peikert.Dennoch sind die Mitglieder des Chores guten Mutes: „Wir haben ein tolles Übungslokal mit viel Platz, ein über einhundert Titel umfassendes Repertoire an Shantys, Seemanns- und Weihnachtsliedern und ganz viele helfende Hände,“ fasst 2. Vorsitzender Heino v. Eitzen zusammen. „Der Vorstand hat sich vorgenommen, diese positiven Seiten zu fördern und zu unterstützen und den Kontakt zwischen den „Shantys“ zu erhalten, so dass wir bei unserem „Neustart“ – hoffentlich noch in diesem Jahr – nicht bei Null beginnen werden“, so Peikert.