U4 soll endlich über die „Elbe springen“

Noch endet die U4 an der Norderelbe das soll sich jetzt ändern. Im kommenden Jahr starten die Vorentwurfsplanungen für die Weiterführung auf den Grasbrook. Foto: au

U4 soll endlich über die „Elbe springen“.

Online-Bürgerbeteiligung gestartet.

Noch endet die U4 mit der U-Bahnstation „Elbbrücken“ nur ein paar Zentimeter vor der Norderelbe, ein Blick auf die andere Elbseite zeigt, der Grasbrook ist zum Greifen nah! Nun könnte der so lange aus dem Hamburger Süden geforderte „Sprung über die Elbe“ bald Realität werden. Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) startet die Planungen für die Verlängerung der U4 von den Elbbrücken auf den Grasbrook, wie das Unternehmen vergangene Woche mitteilte. Und nicht nur das: Auch die Weiterführung der U4 nach Wilhelmsburg rückt damit immer näher.
Im kommenden Jahr sollen die Vorentwurfsplanungen starten. Hierzu werde ein Realisierungswettbewerb europaweit ausgeschrieben. Konkret geht es dabei um die Planung dreier Bestandteile: Von der U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken soll eine neue U-Bahn-Brücke über die Norderelbe führen. Im weiteren Verlauf ist eine Viaduktführung über den Grasbrook geplant. Die neue U4-Haltestelle mit dem Arbeitstitel „Moldauhafen“ soll rund 16 Meter über dem gleichnamigen Hafenbecken liegen und unterhalb der Gleise eine zweite Ebene für Fuß- und Radverkehr umfassen. Sie bindet sowohl den neu entstehenden Stadtteil auf dem Grasbrook als auch den nördlichen Teil der Veddel an das Hamburger Schnellbahnnetz an.
Grundlage für die jetzt startende Vorentwurfsplanung seien verschiedene Voruntersuchungen für die Weiterführung der U4 auf den Grasbrook, die im Frühjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden konnten und damit die Machbarkeit des Bauprojekts nachweisen. „Mit der U4 machen wir den Sprung über die Elbe und damit gleichzeitig einen riesigen Sprung für die Mobilitätswende in Hamburg. Denn auf dem Grasbrook soll in den kommenden Jahren ein neuer Stadtteil entstehen mit rund 3 000 Wohnungen und 16 000 Arbeitsplätzen, für den mit der Verlängerung der U4 bereits der Grundstein für ein nachhaltiges Mobilitätsangebot gelegt wird. Neben der U-Bahn werden auch von Beginn an Rad- und Fußverkehr mitgedacht und mitgeplant. Das zahlt in dreifacher Hinsicht auf den Klimaverbund ein und ist ein entscheidender Beitrag für die Mobilitätswende“, erklärt Anjes Tjarks (Grüne), Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Auch bei der U4 auf den Grasbrook sind die Hamburgerinnen und Hamburger wieder gefragt. Am 16. November ist ein Online-Dialog auf www.schneller-durch-hamburg.de gestartet, bei dem Interessierte über die geplante Haltestelle mitdiskutieren können. Die Ergebnisse fließen in den anschließenden Realisierungswettbewerb ein.
Für die Vorentwurfsplanungen zum U4-Sprung auf den Grasbrook hat die Freie und Hansestadt Hamburg einen Förderbescheid in Höhe von 4,4 Millionen Euro an die HOCHBAHN erteilt.
„Auf dem Kleinen Grasbrook wird die Zukunft des städtischen Lebens zur Wirklichkeit. Dass nun erstmals auch die U-Bahn südlich der Elbe fahren wird, ist ein weiteres Ausrufezeichen im Zusammenhang mit diesem ambitionierten Stadtentwicklungsprojekt. Mit der neuen Haltestelle werden andere Verkehrstrassen – allen voran die S-Bahn – entlastet. Gleichzeitig ist dies der nächste Schritt in unseren Bemühungen, perspektivisch auch Wilhelmsburg ans U-Bahn-Netz anzuschließen. Die Planungen zur Verlängerung der U4 zeigen, dass es in Hamburg vorangeht mit der Mobilitätswende. Es ist vorbildlich, dass die Hamburgerinnen und Hamburger dieses wichtige Projekt begleiten und auf schneller-durch-hamburg.de intensiv über die weiteren Planungen mitdiskutieren können“, so Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Auch für die Machbarkeitsuntersuchung der Weiterführung bis nach Wilhelmsburg, die noch in diesem Jahr starten soll, hat die HOCHBAHN den Zuwendungsbescheid nun erhalten. Bislang liegt eine entsprechende Konzeptstudie vor. Dazu der Wilhelmsburger Bürgerschaftsabgeordnete Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen in der Bürgerschaftsfraktion: „Der Beginn der U4-Planungen über die Elbe ist ein Meilenstein im Schnellbahnausbau. Der Grasbrook wird als autoreduziertes Quartier modernsten Ansprüchen an das Leben in der Stadt genügen. Auch die nördliche Veddel wird mit dem Öffentlichen Nahverkehr besser zu erreichen sein. Von der Planung der U-Bahn-Station auf zwei Ebenen profitieren Fuß- und Radverkehr. Damit die Mobilitätswende auch im Süden ankommt, wird parallel die Verlängerung vom Grasbrook nach Wilhelmsburg weiter untersucht. Damit würden nicht nur bestehende und neue Quartiere erschlossen, auch auf der S-Bahn-Linie bis Harburg ergäbe sich eine spürbare Entlastung. Der Sprung über die Elbe nimmt damit auch in der Verkehrsanbindung immer konkretere Formen an.“