SuedArt22: Die Kunst im Süden Hamburgs

Foto: Kunstleihe Harburg -Antje C. Gerdts (li.) und Sabine Schnell stellten Programm und Plakat der SuedArt 22 vor

SuedArt22: Die Kunst im Süden Hamburgs.

Kunstmeile vom 19. bis 21. August in der Ebert-Halle.

Am Wochenende vom 19. bis 21. August wird die Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld zur Kunstarena. Denn dann lädt die Kunstleihe Harburg zur großen SuedArt22, bei der weit mehr als nur Kunst zu sehen ist.
Weit über 30 Künstler und Kunstgruppen, insbesondere aus dem Süden Hamburgs, zeigen dann in den großen Foyers der Ebert-Halle aktuelle Arbeiten und laden zur Betrachtung, aber auch zum Gespräch ein. In den Vorräumen der Balkone gibt es zudem Installationen etwa aus Draht und Videoanimation, die wie ein Hologramm und mit musikalischer Umrandung ein längeres Betrachten und Verweilen ermöglicht. Im Souterrain wiederum findet sich eine Neuauflage des Harburger Kunstsalons, in dem verschiedene Gespräche vor allem mit Vertretern von Harburger Kunstorten unterhaltsam, aber eben auch informativ Einblicke in die Ausstellungsarbeit, ihre Entstehungsgeschichten und Urheber geben. Und: am Samstag (21.8.) wird es zum Abend auch noch musikalisch!
„Alles ist bereitet, um Harburgs Kunstszene in all ihren Facetten kennen und schätzen zu lernen“, sagt die Künstlerin und Leiterin des Projekts SuedArt22, Antje C. Gerdt aus Moorburg und fährt fort: „Nachdem es im letzten Jahr beim SuedKulturSommer 2021 auf dem Schwarzenberg ein erstes Harburger Kunstfest gab, war allen Beteiligten schnell klar: ‚Das wollen wir am liebsten jedes Jahr!‘ Vergangenes Jahr wurde es im Rahmen des pandemiebedingten Open-Air-Sommers mit zehn Zelten und täglich wechselnden Künstler*innen aufgesetzt und präsentierte gleich mehr als 60 Künstler*innen und Kunstgruppen. In der Innenwirkung war es wie ein befreiendes ́Klassentreffen und verdeutlichte zugleich nach außen die Vielfalt, Größe und Stärke, die die Harburger Kunstszene mittlerweile hat.“
Im Souterrain der Ebert-Halle, wo einst die Kantine und Gastronomie der Pausen unterkam, bietet ein eigener Raum Platz und auch Ruhe für Petra Hagedorns Kunstsalon-Gespräche. Dort wird es dann zu festen Zeiten um Hintergründe des Kunstvereins Harburger Bahnhof, seine aktuellen und kommenden Ausstellungen und Künstler gehen, um die Falckenberg-Sammlung, den nun schon 19 Jahre zelebrierten Harburger Kulturtag und auch den Harburger Kunstpfad sowie auch den Verein „Künstler zu Gast in Harburg“ und seinen aktuellen Stipendiaten Peter Busch aus Leipzig. Auch zum Konzept der Harburger Open-Air-Galerie „walls can dance“ und weiteren Ideen des initiierenden „urban art instituts“ können sich Interessierte informierten lassen.
Die Liste der Künstler*innen selbst ist beträchtlich und ihre Arbeiten in Breite, Vielfalt und Aspekten schier unermesslich. Zu den Künstlern gehören Namen wie Thomas „Behri“ Behrens, Annette v. Borstel, Sven Brauer, Sanna Duschek, Harald Finke, Jens Förster, Inge Förtsch, Antje Gerdts, Irmgard Gottschlich, Sigrid Gruber, Petra Hagedorn, Ulrike Heimers-Dahm, Angelika Keusch-Wannags, Yvonne Lautenschläger, Peter Leibrock, Karl-Heinz Maukel, Werner Jarmatz, Jan Ratschat, Thomas Timm, Barbara Kathrin Möbius, Ralf Schwinge, Peter Busch (Künstler zu Gast in Harburg), Waldemar Sulewski, Jürgen Weber oder Gabriele Wendland. Unter den Kunstgruppen mit vielen weiteren Künstlern: Alles wird Schön, das Habibi Atelier, Künstler zu Gast in Harburg oder die Kunstgruppe des Studiengangs e.a.s.t. der Medical School Hamburg und die Kunstgruppe WattenbergART.
Unter den Namen findet sich auch Paula Lytovchenko aus der Ukraine. Sie lebt und arbeitet in Kiew, studierte dort Kunst und Architektur und ist seit den 90er-Jahren als freischaffende Künstlerin tätig. Sie verfolgt in ihren Monotypien den Stil des Impressionismus, mal realistisch, mal nostalgisch.
„Kunst ist alltäglich“, so Sabine Schnell vom Vorstand der Kunstleihe Harburg. „Und als wir als Projekt des Netzwerkes SuedKultur die Kunstleihe als Artothek vor allem Harburger Kunst 2019 auf den Weg brachten, ging es uns ja vor allem darum, diese auch in den Alltag zu integrieren und sichtbar zu machen. Und nun hängen eben permanent mehr als 100 Werke in diversen Wohnungen, Praxen, Büros oder gar in einem Kiosk!“
Und Antje Gerdts ergänzt: „Mit der SuedArt wollen wir als Jahresevent dies nun verfestigen und ausbauen. Das Rahmenprogramm, zu dem auch vor und nach der SuedArt unsere Führungen „Kunst vor Ort“ in eben die Harburger Kunstorte zählen wie auch der Kunstsalon eignen sich ideal, um mehr über Harburgs starke Kunstszene zu erfahren, neugierig zu sein und zu bleiben und zu begreifen, dass Kunst nicht etwas für das vermögende Establishment ist. Der Zuspruch zeigt und belegt ja: Kunst geht viele an und Kunst bewegt, ohne sich vereinnahmen lassen zu müssen. Da ist ein Event wie die SuedArt im Grunde nur die logische Konsequenz!“
Ein weiteres Highlight findet sich darüber hinaus am Samstag, 20. August, ab 17 Uhr mit dem Heimfelder Konzert „klangfarben“. Da stößt die im Nebengebäude untergekommene Akademie für Musik und Kultur zur SuedArt und lädt zum Wandelkonzert. Dabei werden verschiedene Musiker inmitten der ausgestellten Kunst musizieren und Klänge produzieren. Anke und David Dieterle von der Akademie: „Es wird für uns, aber vor allem die Besuchenden am 20. August spannend werden, wie sehr Musik und Kunst ganz neuen Ausdrucksformen hervorbringen!“
Der Eintritt zur SuedArt22 ist frei, ganz nach dem Motto „Spendet, was es euch wert ist“, so Antje Gerdts. Das gesamte Programm vom SuedArt-Fest, aber auch den Führungen rund herum sowie über die Künstler*innen findet sich auf www.sued-art.de, wo auch das Programmheft zum Download zu finden ist.