Stadtteilforum lädt zu weiteren Gesprächen ein

Die Pastorinnen Bettina v. Thun (Michaelisgemeinde, re.) und Susanne Lindenlaub-Borck (Thomasgemeinde) freuen sich auf eine rege Resonanz bei den kommenden Veranstaltungen des Stadtteilforums. Foto: mk

„Nehmen wir wahr, was ist.“
Stadtteilforum lädt zu weiteren Gesprächen ein

(mk) Neugraben. Die Folgeunterkünfte für Flüchtlinge in Süderelbe sind bezogen. Die neuen Nachbarn kommen langsam an. Viele Bürger aus Süderelbe unterstützen und begleiten sie.
„Doch die lebendige Willkommenskultur ist auch von einer stärker werdenden gesellschaftlichen Polarisierung bedroht. Wir spüren: Unbehagen und Ängste nehmen zu, auch ein Klima, in dem diskriminierende Äußerungen und ablehnende Haltungen lauter werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des „Stadtteilforum Süderelbe im Gespräch“.
Im letzten Jahr habe das Stadtteilforum in der Michaeliskirche Neugraben dazu beigetragen, eine gute Gesprächskultur für die komplizierten Fragen der Integration zu entwickeln – mit Informationen und Argumenten statt Ängsten und Vorurteilen, erklären die Pastorinnen Bettina v. Thun (Michaelisgemeinde) und Susanne Lindenlaub-Borck (Thomasgemeinde). „Es wurde deutlich: So viele Erfahrungen und so vielfältiges Wissen kommt in unserem Stadtteil zusammen! Und so viele Menschen sind bereit, ein offenes Gemeinwesen und Strukturen mitzugestalten, in denen neu Zugewanderte ihren Platz finden. Daran wollen wir nun anknüpfen: An vier Abenden wollen wir Impulse und Raum für ein gemeinsames Weiterlernen geben. In der bewährten Kooperation mit den LOKALEN PARTNERSCHAFTEN Harburg, die das Angebot aus dem Unterstützungsfonds Harburg fördern, und dock europe e.V. rufen wir dazu auf: Nehmen wir wahr, was ist und was wir gemeinsam können! Geben wir Gefühlen der Ohnmacht Raum, aber nicht das letzte Wort! Treten wir für gegenseitige Stärkung und ein solidarisches Miteinander in Süderelbe ein“, so die Pastorinnen.
Und das ist in den kommenden Wochen und Monaten geplant: 1. Donnerstag, 20. April: Was tun gegen Diskriminierung?! Warum engagiere ich mich? Wo fühle ich mich ohnmächtig? Was können wir verkürzten oder falschen Darstellungen in den (sozialen) Medien entgegensetzen? Wie widerspreche ich diskriminierenden Äußerungen in der direkten Begegnung mit Menschen?
2. Donnerstag, 11. Mai: „Wer eine grüne Brille trägt, sieht nur grün“, „Wir und die anderen“ – welche Bilder und Vorstellungen haben wir voneinander? Von der Schwierigkeit, alles richtig zu machen, wie Pat Parker in einem Gedicht schreibt: „Erstens: Vergiss, dass ich schwarz bin! Zweitens: Vergiss nie, dass ich schwarz bin!“
3. Donnerstag, 8. Juni: Talking Kauderwelsch!
Sie haben Lust, sich mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit auseinanderzusetzen? Und Sie wollen praktische Hilfen für mehrsprachige Situationen kennenlernen? – Vorgestellt wird das Konzept der Sprachanimation. Es bietet Ideen und Methoden, um auch dann miteinander ins Gespräch zu kommen, wenn wir nicht die gleichen Sprachen sprechen.
4. Donnerstag, 13. Juli: Die solidarische Stadt von morgen bauen! Was können wir von Beispielen aus den fortschrittlichen Teilen der USA lernen, wo sich einige kleinere und größere Städte zu „Zuflucht-Städten“ oder auch „Solidarischen Städten“ erklären? Wie können wir uns in unserem Stadtteil, so vielstimmig wie wir sind, für ein solidarisches Miteinander, gegen Ausgrenzung und für die Teilhabe aller engagieren?
Eingeladen sind alle alten und neuen Nachbarn aus Süderelbe, die an guter Integration interessiert sind. Die Teilnahme an allen vier Abenden ist gut und nützlich, aber die Abende sind auch einzeln spannend und hilfreich.
Ansprechpersonen sind: Bettina v. Thun, Michaelisgemeinde (Telefon 7017834) und Susanne Lindenlaub-Borck, Thomasgemeinde (Telefon 7966887).
Um Anmeldung wird gebeten unter: stadtteilforum@kirche-suederelbe.de oder telefonisch (s.o.).