Schulstart mit Höchstzahlen
Ganztags-Anmeldungen steigen weiter
(mk) Hamburg. Seit dem 31. August geht es für rund 251.000 Schüler an den allgemeinbildenden Schulen und den Berufsschulen in Hamburg in das neue Schuljahr. Davon werden rund 16.500 Erstklässler und 15.000 Fünftklässler ab dem 4. September an ihrer neuen Schule eingeschult.
Schulsenator Ties Rabe: „Die Schülerzahl steigt und steigt, im Vergleich zum letzten Jahr rechnen wir an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen mit einem Anstieg um 4.400 auf 176.630, rund 12.000 Schüler mehr als vor fünf Jahren. Die Schülerzahl an den Privatschulen nimmt nach der Prognose geringfügig um 100 auf 20.400 ab. Auch die Zahl der Pädagogen an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen erreicht mit 15.516 Vollzeitstellen einen neuen Rekordstand, rund 260 mehr als im letzten Jahr und rund 1.800 mehr als vor fünf Jahren. Durch diese umfangreiche Erhöhung konnte die sehr gute Schüler-Pädagogen-Relation in Hamburg erhalten werden: Durchschnittlich betreut ein Pädagoge 11,4 Schüler, ein Spitzenwert im Bundesvergleich. Gründe für den Anstieg der Schülerzahlen sind die wachsende Stadt und die Flüchtlingswelle, aber auch längere Schulbesuchszeiten, weil immer mehr Jugendliche höhere Schulabschlüsse machen und somit länger zur Schule gehen.“
14.253 neue Erstklässler (Vorjahr 14.064) und 13.682 neue Fünftklässler (Vorjahr 13.087) werden nach den Sommerferien eingeschult, 784 Schüler mehr in den Eingangsklassen als im letzten Jahr.
Trotz des Schülerrekords und der freien Schulwahl ist es der Schulbehörde und den Schulleitungen gelungen, dass 95,8 Prozent der Hamburger Erstklässler und ebenfalls 95,8 Prozent der Hamburger Fünftklässler an ihrer Wunschschule eingeschult werden können. Möglich wurde das unter anderem durch das Schulbauprogramm der letzten Jahre. Denn rechnerisch entspricht der Schüleranstieg der letzten fünf Jahre 23 neuen Schulen. Noch vor fünf Jahren lagen die Anmeldezahlen für die Klassen eins und fünf um knapp 2.800 Schülerinnen und Schüler niedriger als in diesem Jahr.
Senator Rabe: „Wir werden weiterhin zahlreiche neue Lehrkräfte und Pädagogen einstellen. Die Zahl der Vollzeitstellen für Lehrkräfte und weitere Pädagogen an staatlichen allgemeinen Schulen steigt um rund 260 auf 15.516 Vollzeitstellen. Davon sind im kommenden Schuljahr 1.326 Stellen ausschließlich für Aufgaben in der Inklusion (Vorjahr 1.250) vorgesehen, das ist ein Zuwachs von 76 Stellen. Für die Aufgaben im Ganztag werden im kommenden Schuljahr rund 1.130 Stellen (Vorjahr 1.024) zugewiesen, 106 mehr als im letzten Schuljahr. Für den Unterricht in Flüchtlingsklassen werden 420 Lehrerstellen benötigt werden, 62 weniger als im Vorjahr. 104 zusätzliche Lehrkräfte werden den Schulen aufgrund der allgemein gestiegenen Schülerzahlen zugewiesen. Mit den zusätzlichen Pädagogen können weiterhin die hohen Standards der Hamburger Schulen aufrechterhalten werden. Im bundesweiten Vergleich investiert Hamburg damit pro Schüler weiterhin die höchsten Finanzmittel, wie erst jüngst der Bildungsmonitor ermittelt hat.“
An den 61 Hamburger Gymnasien werden 7.503 Schüler in 270 neue Klassen eingeschult (Vorjahr: 7.236). Unter den Fünftklässlern sind auch 103 Gastschüler aus Schleswig-Holstein. 172 weitere Schüler werden acht fünfte Klassen an 6-jährigen Grundschulen besuchen.
Darüber hinaus werden 340 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an den 13 Sonderschulen oder 13 Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) in 43 neuen Klassen aufgenommen.
An den 191 staatlichen Grundschulen und 13 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen werden insgesamt 666 erste Klassen mit durchschnittlich 21,5 Kindern eingerichtet. Die durchschnittliche Klassengröße der Grundschulen mit sozial benachteiligter Schülerschaft liegt bei 18,7 Schülerinnen und Schülern, in den übrigen Grundschulen bei 22,6. Damit werden die gesetzlich festgelegten Klassenobergrenzen von 19 bzw. 23 Schülerinnen und Schülern eingehalten.
An den 58 Stadtteilschulen beträgt die Klassenfrequenz der Eingangsklassen im Durchschnitt 22,3 Schülerinnen und Schüler pro Klasse und liegt damit weiter deutlich unter der Sollobergrenze von 23 Schülerinnen und Schülern. In den neuen fünften Klassen der Gymnasien befinden sich durchschnittlich 27,8 Schüler. Auch hier liegt der Durchschnittswert weiterhin unter der Obergrenze von 28 Schülern pro Klasse.
Zum Schuljahresbeginn besuchen 7.482 Schüler mit Flucht- oder Zuwanderungshintergrund besondere Vorbereitungsklassen (Vorjahr 7.861), davon nur noch 354 Kinder in Lerngruppen der Erstaufnahmen (Vorjahr 1.470), 4.331 in Vorbereitungsklassen der allgemeinen Schulen (Vorjahr 3.284) und 2.797 an berufsbildenden Schulen (Vorjahr 3.107). Damit ist es gelungen, die Zahl der Schüler in den Lerngruppen der Erstaufnahmeeinrichtungen um 75 Prozent zu verringern und die Kinder und Jugendlichen zur besseren Integration stattdessen in den allgemeinbildenden Schulen zu unterrichten.
Rabe: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, den besonderen Unterricht in den Erstaufnahmeeinrichtungen Schritt für Schritt an die allgemeinen Schulen zu überführen und zur besseren Integration deutlich mehr Schülerinnen und Schüler mit Fluchthintergrund in Internationalen Vorbereitungs- oder Basisklassen aufzunehmen.“

