Schule am Johannisland mit positiver Perspektive

Thies Augustin, Stephanie Kupske und Anne Christmann sehen die Ganztagsgrundschule am Johannisland auf einen guten Weg. Fotos: mk

„Die Schule platzt aus allen Nähten!“
Schule am Johannisland mit positiver Perspektive

(mk) Neugraben. „Hallo, mein Name ist Niklas. Ich gehe in die erste Klasse der Ganztagsgrundschule Am Johannisland. Das ist die neue Schule hinter der S-Bahn und beim Neubaugebiet. Die ist ganz schön groß und am Anfang dachte ich, ich werde meinen Klassenraum nie finden. Aber das ging dann doch ganz schnell. Selbst mein kleiner Bruder, der bringt meine Schwester in die Vorschule, kennt sich schon super aus.
Ich finde unsere Sporthalle ist riesig und cool, da passen ganz viele Menschen rein. Heute freue ich mich ganz besonders auf die Schule, denn wir haben unsere Schulversammlung. Die findet einmal im Monat statt, und alle Kinder treffen sich in der Aula. Heute führt meine Klasse etwas vor, und ich bin auch schon ziemlich aufgeregt. Ich habe dafür extra meinen Schulpulli angezogen“, beschreibt ein Schüler namens Niklas von der Ganztagsgrundschule am Johannisland in seinem Aufsatz einen Abschnitt seines Schultages.  Und in der Tat: Auf besagter Schulversammlung schauen die Schüler gebannt auf die Bühne, auf der ihre Altersgenossen Projekte der unterschiedlichsten Art vorführen.
Unter den Zuschauern befinden sich auch Schulleiterin  Stephanie Kupske, ihr Stellvertreter Thies Augustin und zahlreiche weitere Kräfte des multiprofessionellen Teams   (Lehrer, Erzieher, Sonder- und Sozialpädagogin) der Ganztagsgrundschule am Johannisland. Vor rund fünf Jahren hat diese Schule ihre Pforten geöffnet, seitdem entwickle sie sich positiv.
Für 2017 seien 72 Schüler für die 1. Klassen, von denen es wiederrum vier geben wird, angemeldet.  2016 wären es nur 66 Schüler gewesen. Dazu kämen 2017 vier Vorschulklassen, während es 2016 nur drei gewesen seien. Die Belegung der Ganztagsgrundschule verlaufe so positiv, dass  es eng wird. Zurzeit würden 374 Schüler  von ungefähr 50 Pädagogen betreut. „Die Schule platzt aus allen Nähten“, weil der Zuspruch von Jahr zu Jahr wachse. Damit die Ganztagsgrundschule fünfzügig werden kann, würde in zwei bis drei Jahren eine bauliche Erweiterung des Gebäudes kommen. Der Anbau würde auf die jetzige Kita draufgesetzt werden, erläutert Kupske. Sie und ihre Kollegen können deshalb auch nicht die Kritik der Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek verstehen, die die Ganztagsgrundschule am Johannisland in ein eher negatives Licht gestellt hätten. Aber man werde mit der BI das Gespräch suchen, kündigte die Schulleiterin an. Aber zurück zur Konzeption der Ganztagsgrundschule am Johannisland.  
„Das BGZ Süderelbe ermöglicht unseren Schülern ein umfassendes, ganztägiges Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangebot. Der Neubau, in dem sich unsere Schule befindet, ist für sein transparentes architektonisches Konzept ausgezeichnet worden. Wir verstehen unsere Schule als Lern- und Begegnungsraum für Kinder, in dem gemeinsam Leben und Lernen miteinander verbunden werden. Jahrzehntelange integrative Arbeit zeichnet uns aus. Bei uns arbeiten Erzieherinnen, Grundschulpädagogen, Sonderpädagogen und Sozialpädagogen, sowie zahlreiche Personen mit anderen Qualifikationen.
Wir sind eine gebundene Ganztagsgrundschule“, erklären Kupske und Augustin.
„Die Kinder kommen morgens um 8.00 Uhr bei uns an. Nach dem ersten Unterrichtsblock folgt von 11.30 – 13.30 Uhr die Mittagszeit. In dieser Zeit essen die Kinder in Gruppen gemeinsam zu Mittag (Catering durch die HAB-Service-Gesellschaft). Anschließend können die Kinder sich aus einer Vielzahl von Kursen und Angeboten für eine Aktivität entscheiden. Danach folgt ein weiterer Unterrichtsblock. Durch die Kooperation mit der Kita können wir den Eltern auch eine Früh-, eine Spät-  und eine Ferienbetreuung anbieten“, ergänzt Kupske.  Diese betont, dass die Schüler in der  Vorschule und der  Ganztagsgrundschule am Johannisland gefördert und gefordert werden. Sie würden zur Selbstständigkeit erzogen, betont die Schulleiterin.
Zu den Angeboten der Ganztagsgrundschule gehöre auch das Projekt „Brotzeit“ Seit Sommer 2015 dürfen Kinder der Schule zum kostenlosen Frühstück, das von ehrenamtlichen  Frühstückshelfern  vorbereitet wird, in den Sachunterrichtsraum gehen. Die Nachfrage sei rege. Die Kinder würden  auf diese Weise ein gesundes und ausgewogenes Frühstück erhalten, sagt Kuskpe.
Auch die Eltern sind in die Arbeit der Schule mittels des Elternrates voll involviert. „Der Elternrat aktiviert die Elternschaft zur Teilnahme an Projekten und anderen Schulaktivitäten. Er wird auf regelmäßig stattfindenden Sitzungen über aktuelle Schulfragen informiert und entscheidet mit. Er beteiligt sich bei der Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil unserer Schule. Der Elternrat entsendet Mitglieder in die Schulkonferenz. Er vertritt unsere Schule im Kreiselternrat“, bringt es die 1. Vorsitzende des Elternrates, Anne Christmann, auf den Punkt.
Ein strukturierter Schulalltag mit festen Regel und Ritualen, Sprachförderung, mathematische Frühförderung, ein Gewaltpräventionsprogramm, Naturforschprojekte sowie Kooperationen mit dem Kulturhaus Süderelbe oder dem Infohaus Schafstall und die Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen oder Festen kennzeichnen ebenfalls das Programm der Ganztagsgrundschule am Johannisland, so Kupske.