Schüler von FEG und AvH gewinnen Bertini-Preis

Schüler von FEG und AvH gewinnen Bertini-Preis.

Preisverleihung auf 8. Mai verschoben.

Zum 24. Mal sollten Jugendliche in Hamburg am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet werden. Der Bertini-Preis 2021 wird diesmal an insgesamt 73 Jugendliche verliehen, die sich im Rahmen von vier Projekten auf Spurensuche nach vergangenem Unrecht begeben haben und für ein gleichberechtigtes Miteinander eingetreten sind. Wegen der Pandemie konnte die Preisverleihung jedoch erneut nicht am 27. Januar im Ernst-Deutsch-Theater stattfinden. Neuer Termin ist nun Sonntag, der 8. Mai 2022, um 12 Uhr.
Der Bertini-Preis 2021 geht an folgende vier Projekte:
„Child Survivor Marione Ingram“ ist ein Begegnungs- und Kooperationsprojekt von Schülern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums (FEG) mit der Holocaust-Überlebenden Marione Ingram. Im Rahmen dieses Projekts entstanden mehrere Theaterszenen und eine kommentierte Schulausgabe des Buchs „Kriegskind – eine jüdische Kindheit in Hamburg“.
• „Menschsein ist eine Entscheidung – Du hast die Wahl!“ ist ein Theaterprojekt von Schülern des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums (Avh), das in exemplarischen Szenen rassistisch motivierte Gewalttaten aus der jüngsten Vergangenheit auf die Bühne bringt.
• „Wir geben EUCH nicht ab!“ ist eine Kampagne von Schülern aus der Nelson-Mandela-Schule, die sich mit unterschiedlichsten Interventionsformen in der Öffentlichkeit gegen die drohende Abschiebung einer Mitschülerin engagieren.
• „Gegen das Vergessen – Erinnern an Ilse Löwenstein“ ist das Motto eines Projekttages, den Schülerinnen und Schüler der Ilse-Löwenstein-Schule für die gesamte Schule organisiert haben, um so die Erinnerung an die Namensgeberin der Schule wachzuhalten.
Der Name des Preises geht zurück auf den Roman „Die Bertinis“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie und das Verhalten ihrer Hamburger Mitbürgerinnen und Mitbürger während der Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Roman geißelt die Ausgrenzung, Verfolgung und Erniedrigung, die viele Hamburgerinnen und Hamburger in jener Zeit erlitten, und er beschreibt Menschen, die damals wegschauten, das Unrecht duldeten oder unterstützten. Er würdigt aber auch jene, die Zivilcourage bewiesen und ihren verfolgten Mitbürgerinnen und Mitbürgern – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – geholfen haben.
Anknüpfend daran will der Bertini-Preis Projekte fördern, die sich im Rahmen von Unterricht, Arbeitsgemeinschaften, Jugendgruppen oder in der Freizeit gegen Ausgrenzung von Menschen in Hamburg wenden, die Erinnerungsarbeit leisten und Spuren vergangener Unmenschlichkeit in Hamburg sichtbar machen, und er will junge Menschen würdigen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.