Schlag gegen die organisierte Kriminalität.
Razzia auch in Wilhelmsburg.
Rund 500 Beamte des Zollfahndungsamts und der Polizei Hamburg haben vergangenen Dienstagmorgen, 15. Dezember, unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hamburg nach über einjährigen Ermittlungen in einer aufeinander abgestimmten Aktion 38 Wohnungen und Geschäftsräume in Hamburg, Hamburger Umland und Bremen durchsucht und 15 Haftbefehle vollstreckt. Auch in Wilhelmsburg waren die Einsatzkräfte vor Ort.
Die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hamburg ermittelt seit Oktober 2019 gegen eine in Hamburg ansässige Tätergruppierung wegen des Verdachts der unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln. Insgesamt sollen die Männer rund zwei Tonnen Kokain nach Deutschland beziehungsweise Europa eingeführt haben. Bei den über zwanzig Tatverdächtigen handelt es sich um Männer im Alter zwischen 19 und 58 Jahren mit ghanaischen, libanesischen, serbischen, irakischen, kroatischen, türkischen, polnischen, albanischen und deutschen Staatsangehörigkeiten. Sie stehen im Verdacht, im Hamburger Hafen mehrfach in Containern aus Südamerika eingeschmuggeltes Kokain empfangen zu haben, wobei sie auch spezielle Kenntnisse eines Tatbeteiligten nutzten, der mit den logistischen Abläufen im Containerumschlag im Hamburger Hafen vertraut war. Für die Tatabwicklung legten die Verdächtigen offenbar entweder gefälschte Transportpapiere vor, um einen Container zeitweise vom Terminal abzuholen, beziehungsweise ließen Container vom Terminal stehlen, um die Betäubungsmittel daraus zu bergen. Für den Transport der Container waren auch mehrere Lkw-Fahrer in die Täterstrukturen mit eingebunden.
Im Rahmen des Einsatzes, bei dem auch Spezialeinheiten des Zolls, der Bundespolizei und des Polizei Hamburg eingesetzt waren, stellten die Beamten insgesamt über 125.000 Euro Bargeld, zehn Schusswaffen, ein hochwertiges Fahrzeug (BMW X6), kleinere Mengen Betäubungsmittel sowie eine Vielzahl weiterer Beweismittel sicher.
Die Ermittlungen der Ermittlungsgruppe Rauschgift und der Staatsanwaltschaft Hamburg, insbesondere die Auswertung der Beweismittel, dauern an.
