Raum für Menschen statt für Autos

Im September vergangenen Jahres hatte die Initiative Autokorrektur Wilhelmsburg auf der Fährstraße Richtung Georg-Wilhelm-Straße einen PopUp-Radweg installiert um auf die Gefahren für Radfahrer in dieser Straße hinzuweisen Foto: au

Raum für Menschen statt für Autos.

Initiative Autokorrektur Wilhelmsburg.

Seitdem der Hamburger Verkehrsbehörde mit Anjes Tjarks ein „grüner“ Senator vorsteht, ist das Thema „Autofrei“ in der Hansestadt mehr in den Vordergrund gerückt: Pop-Up-Radwege, autofreie Zonen in der Innenstadt, neu gebaute und sanierte Radwege. Eine Wilhelmsburger Initiative hat sich dieses Themas ebenfalls angenommen: die Initiative Autokorrektur Wilhelmsburg. Ihr Ziel: „Wir wollen Raum für Menschen schaffen statt für Autos. Für eine lebenswerte, zukunftsfähige und klimagerechte Mobilität auf den Elbinseln!“, erklären Jonathan Deupmann und Vanessa Closius. Die beiden Wilhelmsburger Studenten und weitere Mitstreiter haben Anfang vergangenen Jahres die Initiative gegründet. „Dabei wurden wir inspiriert von anderen Initiativen, die es bereits in vielen anderen Städten gibt. Außerdem findet nördlich der Elbe viel Verkehrspolitik statt, im Süden haben wir noch eine Menge Optimierungsbedarf“, ergänzt Vanessa Closius. So möchte sich die Initiative für Fußgänger und Radfahrer stark und Themen früher sichtbar machen, denn: „Der Verkehrsraum hier ist autozentriert. Das ist schade um das Leben, das durch den Autoverkehr ausgebremst wird. Wir müssen andere Mobilitätsmittel stärken und den Raum gerechter aufteilen“, finden die beiden. So wünscht sich die Initiative unter anderem weitere StadtRad-Stationen, einen Zebrastreifen am Kreisel in der Veringstraße/Ecke Fährstraße, mehr Querverbindungen für Radfahrer, autofreie Bereiche, in denen viele Menschen wohnen, mehr Spielstraßen und Quartiersgaragen.
Geplant waren im vergangenen Jahr mehrere Aktionen, mit denen die Initiative auf Missstände hinweisen, alternative Straßengestaltungen und -nutzungen ausprobieren sowie eine Plattform zum Austausch anbieten wollte. Fast alle mussten coronabedingt ausfallen, bis auf den „Pop-Up“-Radweg auf der Fährstraße zwischen Kreisverkehr und Georg-Wilhelm-Straße, der am 8. September für rund zwei Stunden geschafffen wurde. Das Problem aus Sicht der Initiative Autokorrektur hier: „Die Fährstraße ist eine der meistfrequentierten Straßen im Stadtteil. Obwohl auch viele Radfahrer diese Hauptverkehrsader nutzen, gibt es keinen ausgebauten Radweg. Zahlreiche parkende Autos blockieren einen der beiden Fahrstreifen und stören damit den Verkehrsfluss bzw. machen die Fährstraße unübersichtlich. Dadurch werden Radfahrer unterdrückt und können die Fährstraße nur mit Angst nutzen. Eine sinnvolle Lösung für diesen Missstand wäre ein gesicherter Radweg. Wenn die Spur, die üblicherweise voller parkender Autos ist, für einen beidseitigen Radweg genutzt wird, könnten sich Radfahrer sicherer fortbewegen und ein besseres Radwegenetz aufgebaut werden!“
Wer sich für die Initiative Autokorrektur Wilhelmsburg interessiert und sich engagieren möchte, findet weitere Informationen unter www.autokorrektur-wilhelmsburg.de.