P+R-Parkhaus Harburg mit 200 neuen Stellplätzen

Foto: pm -Adrian Andres Anjes Tjarks und Jan Krampe (v.l.) übergaben die beiden neuen Parkdecks am Montag den Nutzern

P+R-Parkhaus Harburg mit 200 neuen Stellplätzen.

Zentraler Umsteigepunkt im Hamburger Süden ausgebaut.

Die Parkdeckerweiterung in Hamburgs größtem P+R-Parkhaus ist abgeschlossen. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) war aus diesem Anlass am Montag – politisch korrekt, mit dem Fahrrad – nach Harburg gekommen.
Mit 900 Stellplätzen war das Parkhaus in der Hörstener Straße schon bisher das größte P+R-Parkhaus in Hamburg. Und auch die Auslastung war rekordverdächtig. 2019 lag sie im Jahresdurchschnitt bei über 90 Prozent, zeitweise sogar bei 99 Prozent, und damit definitiv an der Kapazitätsgrenze. Puffer für Bedarfsspitzen war aufgrund der hohen Nachfrage nicht vorhanden. Deshalb wurde bei dem P+R-Parkhaus Harburg „draufgesattelt“: Ein neues Stockwerk mit zwei Ebenen bietet ab sofort 200 zusätzliche Stellplätze für Pendler, die hier auf den ÖPNV umsteigen können, um bequem und umweltfreundlich von der äußeren in die innere Stadt zu gelangen. Die Erweiterungsmaßnahme ist Bestandteil des P+R-Entwicklungskonzeptes der Stadt zur Schaffung von ausreichend und qualitativ hochwertigen Stellplätzen für hvv-Fahrgäste.
Tjarks betonte: „Die Mobilitätswende macht nicht an Stadtgrenzen Halt. Im Gegenteil: Wenn wir die Mobilitätswende wollen, müssen wir die Metropolregion mitnehmen und mitdenken. In Harburg, dem Knotenpunkt im Hamburger Süden, bieten wir den Pendlerinnen und Pendlern aus dem südlichen Umland mit der Aufstockung des Parkhauses ein weiteres Angebot, das auf die Mobilitätswende einzahlt: Das Parkhaus bietet künftig noch mehr Menschen die Möglichkeit, auf bequeme, nachhaltige Mobilität umzusteigen. Auf diese Weise verbinden wir die südliche Metropolregion noch ein Stückchen mehr mit der inneren Stadt, stärken den Umweltverbund sowie das System Schiene über die Ländergrenzen hinweg und entlasten die Straßen im Kreis Harburg und Hamburg maßgeblich. Das neue Parkhaus ist dabei eingebettet in ein Gesamtkonzept an neuen, nachhaltigen Mobilitäts- und Infrastrukturmaßnahmen für den Hamburger Süden: Wir modernisieren und erweitern den ZOB Harburg für noch mehr Busverbindungen, installieren ab 2023 den elektrischen On-Demand-Dienst Ioki, planen das größte Fahrradparkhaus Hamburgs mit direktem Zugang zur S-Bahnstation, lassen einen Mobilitäts-Hub auf der Veddel entstehen, planen die dritte S-Bahnlinie und prüfen eine Erweiterung der Schienenkapazitäten auf der Norder- und Süderelbbrücke. Aber vor allem: Wir planen mit der U4 auch eine weitere Elbquerung, schon jetzt bis nach Wilhelmsburg. Die vergangenen Wochen haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig dies ist, und dass Hamburg damit schon vor Jahrzehnten hätte anfangen müssen. Es hat für mich Priorität, den Süden verkehrlich besser als bisher an die innere Stadt anzubinden und den Harburgerinnen und Harburgern noch mehr bedarfsgerechte, moderne Mobilitätsangebote zu machen.“
Die Erweiterung des P+R-Parkhauses ist eine von zahlreichen Maßnahmen rund um den Harburger Bahnhof, die die verkehrliche Situation vor Ort nachhaltig stärken und verbessern sollen. Dazu gehören der gerade laufende Umbau des Harburger Knotens, der noch in diesem Jahr startende Neubau des ZOB Harburg durch die Hochbahn sowie die Planung einer Fahrradstation mit 1200 Stellplätzen.
Adrian Andres, Fachamtsleiter Management des öffentlichen Raums des Bezirksamts Harburg, sagte seinerseits: „Der nachhaltige Ausbau und die Stärkung der Verkehrsinfrastruktur im Harburger Bahnhofsquartier und darum herum ist für den Bezirk von zentraler Bedeutung. Viele Beteiligte und unterschiedliche ineinandergreifende Maßnahmen sorgen in den kommenden Jahren für die Ertüchtigung dieses wichtigen Verkehrsknotenpunktes und ermöglichen langfristig eine stabile Abwicklung steigender Verkehrsflüsse. Der Ausbau des Parkangebotes am Harburger Bahnhof verkürzt die Parkplatzsuche und schafft eine bequemere Anbindung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das entlastet nicht nur den Straßenverkehr, sondern dient auch einer effizienteren und klimafreundlicheren Fortbewegung.“
Das P+R-Parkhaus bietet neben den 1100 Stellplätzen modernsten Standard: Einen direkten Zugang zum S-Bahnsteig (von den Ebenen 1-9 auch per Fahrstuhl, der fehlt auf den draufgesattelten Parkdecks), ein Parkleitsystem für das Finden freier Plätze (auch im Internet sichtbar), Video- und Sprechverbindung in die Hochbahn-Leitstelle, gesicherte Fahrradstellplätze und in den Kernzeiten Servicepersonal vor Ort.
Jan Krampe, Geschäftsführer der P+R-Betriebsgesellschaft, verwies darauf, dass die Aufstockung des Parkhauses für die Pendler vor allem die Sicherheit bedeutet, zu jeder Tageszeit einen freien Stellplatz zu finden. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung und den Umstieg auf den ÖPNV. Selbstverständlich muss dazu ein hoher Servicelevel kommen. Krampe: „Das alles bietet die P+R-Anlage in Harburg künftig.“
In Folge der Corona-Pandemie lag die Nachfrage nach Stellplätzen analog zu den Fahrgastzahlen im ÖPNV in den Jahren 2021 und 2022 deutlich niedriger als in der Vor-Corona-Zeit. Mittlerweile liegt die Auslastung des Parkhauses Harburg wieder bei 60 Prozent – mit steigender Tendenz. Jan Krampe: „Die Entwicklung ist erfreulich. Natürlich wird es etwas dauern, bis wir die Pandemie überwunden haben. Entscheidend ist, dass wir die Zeit genutzt haben, um das Parkhaus in Harburg bei laufendem Betrieb auf die notwendige zukunftsfähige Größe zu erweitern.“
Der P+R-Chef warf bei der Eröffnung auch einen Blick auf weitere Verbesserungen der Anlage: „Aktuell erneuern wir die komplette Beleuchtung. Hier setzen wir auf energiesparende LED. Ab dem kommenden Jahr werden auch die Bestandsstockwerke modernisiert. Dazu werden die Betonflächen saniert und die Farbanstriche erneuert. Die Aufstockung bietet uns die Möglichkeit, schrittweise vorzugehen und während der weiteren Arbeiten immer eine möglichst hohe Zahl an Stellplätzen anbieten zu können“, so Jan Krampe. Übrigens: Das Parkdeck ist rund um die Uhr geöffnet, eine Tageskarte kostet 2 Euro.