Plain air mit Laissez Faire.
Es herrschte so eine gewisse „Laissez Faire“-Stimmung. Kunstgenuss unter strahlend blauem Himmel an diesem sonntäglichen Spätsommertag, hitzebedingt etwas Müßiggang, Sekt schlürfen im Schatten unter Apfelbäumen und Platanen, deren Blattwerk kein Windhauch bewegte, Kunstgespräche oder einfach nur genießen: Thilo Paccenini hatte auf dem Grundstück hinter dem Anwesen am Osterfelddeich den Nachlass von Christian Meier ausgestellt – genauer, eine Auswahl der Plain Air-Malerei, deren Verfechter er war, liebte es doch „Krischi“, wie ihn alle nannten, die Licht- und Schatteneffekte bis in die späten Abendstunden mit genauem Auge zu beobachten, mit Pinsel und Farbe, an der nicht sparte, einzufangen. Die Bilder in zumeist ausgeprägten Farbtönen (man könnte auch laienft knallbunt sagen, gleichwohl nicht übercandidelt) hatte Thilo Piccenini geschmackvoll in der Landschaft des Gartens platziert, in dem Sitzgruppen ihren Platz gefunden hatten, von wo aus man die Bilder im Panorama-Blick im Blick hatte – ob sie nun an der Hauswand, auf Apfelkisten stehend – lehnten, an der Schuppenwand hingen oder einem Baumstamm zur Zierde gereichten. Der Effekt: Sie Es entstand jeweils ein Bild im (mit) Bild mit eben jenen Licht- und Schatteneffekten, wie sie sich Christian Meier nicht hätte besser vorstellen können – und die „Laissez Faire“-Besucher goutierten es.
