
Park- und Straßenbäume wirksamer ersetzen.
Grüne: Baumschutzsatzungen nicht in Stein gemeißelt.
Die Grünen-Fraktion will gefällte Park- und Straßenbäume wirksamer ersetzen. Ein dahingehender Antrag wurde am Dienstag in der Bezirksversammlung einstimmig beschlossen.
Aus Gründen der Verkehrssicherung, der Baumpflege oder zur Vorbereitung von Bauvorhaben sei es immer wieder erforderlich, Bäume zu fällen, sagte der Grünen-Abgeordnete Jürgen Marek und betonte, dass es wichtig sei, den vorhandenen Baum-, Hecken- und Knickbestand im hamburgischen Staatsgebiet zu erhalten und zu sichern. In der Praxis, weiß Marek, „werden im Bezirk Harburg zahlenmäßig aktuell nicht einmal die Hälfte der gefällten Park- und Straßenbäume nachgepflanzt. Insbesondere deshalb, weil die zur Verfügung stehenden Mittel aus Rahmenzuweisungen und Sonderfonds nicht für adäquate Nachpflanzungen ausreichen.“
Jürgen Marek, der umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion ist, kritisiert: „Nachpflanzungen orientieren sich also am vorhandenen Budget und nicht an ökologischen Notwendigkeiten. Diese Unterscheidung von öffentlichen und privaten Bäumen beim Ausgleich für Fällungen ist den Bürger*innen nicht zu vermitteln und auch aus ökologischer Sicht nicht verständlich“.
„Eine Modifizierung der Baumschutzverordnung unter Gleichstellung von Fällungen und Nachpflanzungen auf öffentlichem und privaten Grund wäre ein ehrlicher und sachorientierter Schritt, auch wenn dann mehr öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden müssten, erläuterte er, denn Baumschutzsatzungen seien nicht in Stein gemeißelt und könnten im Rahmen der geltenden Naturschutzgesetze und Landesgesetze von den Kommunen individuell ausgestaltet werden. Auch sei bedenklich, dass bisherige Nachpflanzungen sich nur an Baumzahlen orientieren und nicht das tatsächliche grüne Volumen eines gefällten Baumes berücksichtigen. Ein Ersatz des jeweiligen Grünvolumens, das bei Bäumen mit dem Volumen der Baumkrone gleichzusetzen ist, sei eine wirksamere Lösung, so sein Vorschlag
Die Grüne-Fraktion forderte daher in dem Antrag, Vertreter der Umweltbehörde (BUE) in den Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz einzuladen, um über die Entwicklung des Baumbestandes in Hamburg und in Harburg zu berichten. Die Grünen wollen damit die Diskussion um adäquate Nachpflanzungen und deren tatsächliche Kosten anstoßen.
Die SPD-Fraktion regte eine Ergänzung an, in der die BUE gebeten wird, Auskunft über Mittel und Fördertöpfe zur Erfassung des Grünvolumens in Harburg zu geben.