Nicht Fällen, sondern „auf Stock gesetzt“.
Fischbeker Heidbrook:Niederwald soll entstehen.
Bis zum 18. Februar wurden im Quartier Fischbeker Heidbrook auf dem südlich gelegenen bewaldeten Wall zwischen den Straßen Heideblütenweg und Wildbirnenhof Fällarbeiten durchgeführt. Unterdessen meldeten sich beim Neuen RUF Bürger, die die Fällarbeiten kritisierten. Alte Bäume würden gerodet, das ginge gar nicht, lautete durchweg der Vorwurf. Eine RUF-Nachfrage beim Bezirksamt gab Klarheit. Zur Maßnahme könne er mitteilen, dass es sich vorrangig um Buchen und Pappeln handelt. Der Wall wurde vor rund 40 Jahren dort von der Bundeswehr vermutlich als Sichtschutz angelegt. Das „Innere“ des Walls sei nicht bekannt und die Bäume hätten keine ausreichende Stabilität. Damit eine Gefahr für Menschen auf den Grundstücken und den anliegenden Häusern durch umfallende Bäume ausgeschlossen werden kann, wäre diese Maßnahme notwendig gewesen, erklärte Presse-Sprecher Dennis Imhäuser.
Es wäre ersichtlich, so Imhäuser, dass der Bestand nie gepflegt worden sei. Aufgrund der unklaren Bodenverhältnisse hätten forstwirtschaftliche Maßnahmen zur Stabilisierung nicht zum Ziel geführt. Ziel der Försterei war es, einen sogenannten Niederwald zu schaffen. Dafür werden die Bäume „auf Stock gesetzt“, mit dem Ziel diese erneut austreiben zu lassen. Dies gelingt jedoch nur bei jungen Bäumen. Um die Definition von „jung“ etwas zu verdeutlichen: Aus forstwirtschaftlicher Sicht gelten Buchen ab circa 100 Jahren als alte Bäume. Meist kann erst mit Buchen gearbeitet werden, die 140 Jahre und älter sind. Die Bäume auf dem Wall sind ungefähr 40 Jahre jung und damit aus Sicht der Forstwirtschaft noch geeignet, um neu auszutreiben und einen Niederwald entstehen zu lassen, erläuterte Imhäuser.