Neuer TUHH Präsident Ed Brinksma: „Hier sitzt ein glücklicher Mensch“

Prof.Dr. Ed Brinksmam (re.) neuer Präsident der TUHH und sein Vorgänger Prof. Dr. Garabed Antranikian sehen die TUHH auf einem sehr guten Weg Foto: pm

Neuer TUHH Präsident Ed Brinksma: „Hier sitzt ein glücklicher Mensch“
19 Millionen in mehr Professuren, Studienplätze und Forschung

Seit Dienstag ist es amtlich: Die ehemalige Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) heißt ab sofort Technische Universität Hamburg (TUHH). Das HH in der Kurzbezeichnung steht dann jedoch für Hamburg. Das bestätigte die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank anlässlich eines Pressegesprächs in dem sie a.) darüber informierte, dass die Stadt während der nächsten fünf Jahre 19 Millionen in zusätzliche Professuren, Studienplätze und Forschung investiert, sowie b) der neue Prädident der TUHH, Prof. Dr. Ed Brinksma aus den Niederlanden, offiziell vorgestellt wurde. Brinksma, der das Amt am
1. Februar antritt, stellte zunächst fest: „Hier sitzt ein glücklicher Mensch“ um dann anzukündigen: „Mein Ziel ist es, das große


Nein, die CDU liegt mir ihrer Kritik falsch
Foto: pm

Potenzial, die weltweit führende Expertise der TUHH, mit den ebenso hervorragenden Möglichkeiten der Stadt Hamburg zu verbinden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit innerhalb der TUHH wie auch mit der Stadt Hamburg. Damit führen wir die TUHH in eine neue Ära.“ Die Bedingungen für einen optimalen Start seien hiermit gegeben. Beeindruckt habe ihn u.a. eine 45minütige Rede von Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz beim Überseeclub über den Wissenschaftsstandort Hamburg. Ein Bürgermeister aus den Niederlanden, der dazu ebenfalls in der Lage sei, sei ihm nicht bekannt. stellte erfest.
Die Senatorin stellte indessen das Wachstumskonzept für die Technische Universität Hamburg (TUHH) vor, das der Senat verabschiedet hat. Ziel sei es, sowohl die Kapazitäten im Bereich der Ingenieursausbildung als auch die Schlagkraft der TUHH in Forschung, Entwicklung und Technologietransfer zu erhöhen. Fegebank: „Das Budget der Hochschule soll dafür in den kommenden fünf Jahren um insgesamt 19 Millionen Euro steigen, die Zahl der Studierenden langfristig auf bis zu 10.000 anwachsen und das Studienangebot ausgeweitet werden. Geplant ist, zusätzlich 15 Professorinnen und Professoren in der ersten Wachstumsphase einzustellen. “
Wesentlicher Baustein ist außerdem eine wettbewerbsorientiertere Hochschulsteuerung, insbesondere in der Forschung. Das Wachstumskonzept ist insgesamt auf zehn Jahre ausgelegt und gliedert sich in zwei Phasen.
Mit Prof. Dr. Garabed Antranikian, dem Vorgänger von Brinksma, der die TUHH auf einen Erfolgskurssprich: Wachstumskursgeführt habe, habe ihre Behörde über all die Jahre hinweg excellent und vertrauenvoll zusammengearbeitet, betonte die Senatorin. Mit Brinksma – „Die Zukunft mit ihm wird rosig sein“, habe man eine Persönlichkeit gefunden, die sich den Herausforderungen durch die neu aufgestellte TUHH mit Überzeugung und Eifer stellen werde, fuhr sie fort, um dann festzustellen: „Die TU Hamburg ist schon jetzt ein renommiertes Zentrum ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung und Forschung, das weit über Hamburg hinaus bekannt ist. Mit dem Konzept zur Weiterentwicklung wollen wir nun dafür sorgen, dass die Hochschule weiter wächst und auch in Zukunft eine entscheidende Rolle als Innovationsmotor für Hamburg spielt. Als Ideenschmiede und Zukunftslabor für Forschung und Entwicklung hat sie durch Erfindungen und neue Technologien großen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung. Von dem Wachstum profitiert somit der gesamte Wissenschaftsstandort und alle Bürgerinnen und Bürger in der Metropolregion Hamburg.“
Das Wachstumskonzept ist auf zehn Jahre ausgelegt und in zwei Phasen unterteilt. In der Aufbauphase von 2018 bis 2022 sollen die Mittel, die die TUHH bereits jetzt von der Stadt erhält, um 19 Millionen Euro steigen. Zudem sind mindestens 15 neue Professuren geplant, die vor allem für den Ausbau der Informatik und zur Stärkung der Clusterthemen eingesetzt werden sollen, um die aktuelle Wissensflut optimal zu bewältigen, so der noch amtierende Präsident.
Um mit dem Wachstumsprogramm unmittelbar beginnen zu können, stellt der Senat der TUHH zunächst für das Jahr 2018 bis zu 3,8 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Davon sollen rund zwei Millionen Euro für erste Maßnahmen des neuen I³-Forschungskonzeptes verwendet werden. Zur Unterstützung eines geplanten SFB-Antrags (Sonderforschungsbereich) im Bereich Verfahrenstechnik werden zusätzlich einmalig 0,7 Mio. Euro für Forschungsinfrastruktur (Technik und Gebäude) bereitgestellt. In den Folgejahren soll das Budget der TUHH um jährlich 3,8 Millionen Euro erhöht werden, so dass am Ende der fünf Jahre die Finanzierung der TUHH aus Landesmitteln um 25 Prozent gestiegen ist.
Vor Ende der ersten Wachstumsphase soll eine Evaluierung durch eine externe Expertenkommission erfolgen. Basierend auf den Ergebnissen wird dann eine zweite Ausbauphase für den Zeitraum 2023 bis 2028 definiert, die aktuelle und künftige Herausforderungen und Megatrends in den Ingenieurwissenschaften berücksichtigen soll. Durch diese Maßnahmen will die TUHH in die TOP 10 der Technischen Universitäten in Deutschland aufsteigen, kündigte Antranikian an. Brinksma gab sich zuversichtlich: „Wenn wir gute Pläne haben, wird es auch die entsprechenden Mittel dafür gaben.“
Durch die zusätzlichen Mittel möchte die TUHH die grundlagenorientierte Forschung in wichtigen Zukunftsfeldern stärken und noch mehr Ingenieurinnen und Ingenieure ausbilden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, mehr Wissen, Ideen und Technologien aus der Hochschule heraus in Unternehmen und in die Gesellschaft zu tragen, um u.a. die Anzahl von technologiebasierten Ausgründen erhöhen zu können.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Einführung des neuen I³-Programms. Das Kürzel steht für „Interdisziplinarität“, „Ingenieurwissenschaften“ und „Innovation“. Es besteht aus drei Elementen: den I³-Labs, I³-Projects und I³-Junior-Projects. Bei den I³-Labs handelt es sich um interdisziplinäre Forschungslabore mit mindestens vier Professorinnen bzw. Professoren. I³-Projects sind kleinere Projekte, die innovativ und zwingend interdisziplinär ausgelegt sein müssen. Die Projekte werden von zwei Professorinnen bzw. Professoren geleitet und können zu I³-Labs aufwachsen. I³-Junior-Projects sind innovative, interdisziplinäreGaragenprojekte“, die sowohl von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch von Studierenden beantragt werden können. Erfolgreich evaluierte Junior-Projects können zu I³-Projects anwachsen.
Ziel der Umbenennung in Technische Universität Hamburg sei es, den überregionalen Anspruch der „neuen“ TUHH zu verdeutlichen und gleichzeitig den Standort Harburg durch den Ausbau der universitären Infrastruktur zu stärken. Zusätzliche Flächenbedarfe der TUHH sollen daher auch in Zukunft im südlichsten Hamburger Bezirk umgesetzt werden.