Neue staatliche Schule in Harburg und Süderelbe

mk -Sébastien Henry Gründungsschulleiter der Grundschule Alte Weiden: „Wir freuen uns darauf gemeinsam mit den Kindern Eltern und Lehrkräften eine lebendige Schulgemeinschaft aufzubauenÒ

Neue staatliche Schule in Harburg und Süderelbe.

GS Alte Weiden und StS Traute Lafrenz nehmen Betrieb auf.

Zum neuen Schuljahr 2025/26 werden in Hamburg drei neue staatliche Schulen den Schulbetrieb aufnehmen, davon zwei Grundschulen in den Bezirken Eimsbüttel und Harburg sowie eine Stadtteilschule, ebenfalls im Bezirk Harburg. Sie sind Teil des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019, der die Neugründung von bis zu 44 Schulen und die Erweiterung von über 120 Schulen vorsieht. Bis in die 2030er-Jahre hinein wird sich das Hamburger Schulbauprogramm auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren. Seit Beschluss des aktuellen Schulentwicklungsplans seien zum kommenden Schuljahr dann bereits 21 neue Schulen gegründet worden, darunter zehn Grundschulen, sieben Stadtteilschulen und vier Gymnasien, erläuterte die Schulbehörde.
Neu gegründet werden zum kommenden Schuljahr in Süderelbe die Grundschule Alte Weiden in Neugraben-Fischbek (mit einer geplanten Zügigkeit von drei Parallelklassen pro Jahrgang) und in Harburg die Traute-Lafrenz-Schule, Stadtteilschule (mit einer geplanten Zügigkeit von vier Parallelklassen pro Jahrgang in der Sekundarstufe I).
Schulsenatorin Ksenija Bekeris zeigt sich beeindruckt: „Seit Umsetzungsbeginn des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019 sind über 20.000 zusätzliche Schulplätze an den staatlichen Schulen entstanden, das entspricht einem Plus von 11 Prozent in nur 5 Jahren – eine tolle Leistung aller Beteiligten. Für das laufende Schuljahr wird wieder mit einer deutlichen Zunahme der Schüler:innenzahl gerechnet, allerdings nicht mit den Rekordzunahmen der letzten Schuljahre. 2024 hatte das Statistische Bundesamt Destatis ausgewertet, dass die Schüler:innenzahlen in Hamburg im bundesweiten Vergleich am stärksten gewachsen waren. Wenn das Wachstum sich jetzt abschwächt, verschafft das den Schulen Zeit zum Durchatmen.“
Der Gründungsschulleiter der Grundschule Alte Weiden, Sébastien Henry, betont: „Die Grundschule Alte Weiden wird mit ihren Schwerpunkten Kreativität und Kultur eine wertvolle Ergänzung des Bildungsangebots in Neugraben-Fischbek sein. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Lehrkräften eine lebendige Schulgemeinschaft aufzubauen.“
Armin Koch, Gründungsschulleiter der Traute-Lafrenz-Schule, will die Chance beim Schopfe ergreifen: „Eine neue, ,eigene‘ Schule zu gründen, dürfte für jeden Lehrer die Erfüllung eines Traumes sein. Wenn sich eine solche Gelegenheit bietet, dann muss man zupacken. Bei allen Zwängen und Rahmensetzungen, mehr Gestaltungsspielraum als bei einer Gründungsschulleitung kann es kaum geben.“
Die neuen Schulen sind bereits Anmeldeschulen für das kommende Schuljahr 2025/26. Der Anmeldezeitraum für 1. Klassen und Vorschulklassen läuft noch bis zum 24. Januar 2025. Die Anmeldewoche für Klasse 5 des Schuljahres 2025/26 der staatlichen weiterführenden Schulen findet vom 3. Februar bis 7. Februar 2025 statt.
Schulbehörde und SBH Schulbau Hamburg haben in der Schulbauplanung die „Phase Null“ eingeführt. Sie sei als Projektentwicklungsphase für Schulbauten den Leistungsphasen der Architekten vorgeschaltet und wird als moderiertes Beteiligungsverfahren durchgeführt. Ihr Ziel sei es, die anstehende Bauaufgabe zu präzisieren, indem sie aus der vorliegenden quantitativen Flächenbestellung der Schulbehörde gemeinsam mit den künftigen Nutzern Anforderungen an den Bau formuliert. Sie übersetzt das pädagogische Konzept der Schule in ein pädagogisch motiviertes Funktionskonzept. Sowohl für Neubauten, als auch für den Umbau und die Ertüchtigung von Altbauten ist die Phase Null von großer Bedeutung. Die Gründungsschulleitung und ihr Team erhalten die Chance, sich aktiv an den Planungen zu beteiligen, erklärt die Schulbehörde.
Über ein Interessenbekundungsverfahren der Behörde für Schule und Berufsbildung wird eine Gründungsschulleitung beauftragt. Unmittelbar danach startet die Phase Null. Als Ausgleich für die fehlende Schulgemeinschaft wird eine Gruppe aus Experten gebildet, die je nach Schulform und angestrebter Profilbildung ausgewählt wird. Dieses Experten-Team wird von der externen Prozessbegleitung der Phase Null in Absprache mit der Gründungsschulaufsicht zusammengestellt und themenbezogen eingeladen. Die Gründungsschulleitung wird fortlaufend durch die Gründungsschulaufsicht und das Landesinstitut begleitet und qualifiziert. Für neugegründete Schulen ist das Konzept, mit welchem sich die Gründungsschulleitung bewirbt, maßgeblich. Es wird mit Unterstützung der Gründungsschulaufsicht und anderen Experten derart fortgeschrieben, dass es als Arbeitsgrundlage während der Phase Null und darüber hinaus dienen kann.
Die Stadtteilschule Traute-Lafrenz-Schule zieht im Sommer 2025 an den Standort des ehemaligen Niels-Stensen-Gymnasiums. Die Räumlichkeiten stehen ab dem 1. August 2025 zur Verfügung und können nach Durchführung von kleineren Renovierungsarbeiten für die ersten Klassen direkt weiter genutzt werden. Die Renovierungsarbeiten sollen unmittelbar nach Räumung und vor Aufnahme des Schulbetriebes durchgeführt werden. Die Planung von weiteren Renovierungs- und Umbauarbeiten wird für Gebäudeteile vorgesehen, die zunächst nicht von der Stadtteilschule genutzt werden.
Am Standort befindet sich eine Sporthalle, die nach Auszug der katholischen Grundschule zunächst noch weiterhin von dieser genutzt wird. Außerhalb der Grundschulzeiten kann die Stadtteilschule die Sporthalle mitnutzen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Sporthallen der Beruflichen Schulen der BS 18 am Göhlbachtal mitzunutzen. Ebenso befindet sich dort eine Mensa, sodass die Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler gesichert ist.
Der Schulstandort in der Julius-Ludowieg-Straße bietet räumliche Kapazitäten für die Sekundarstufe I der neuen Stadtteilschule. Es bestehen Vorüberlegungen, die Sekundarstufe II einschließlich der zehnten Klassen am nahegelegenen und fußläufig erreichbaren Standort der Beruflichen Schule Hamburg-Harburg (BS 18) am Göhlbachtal in einem dort zu errichtenden Neubau zu verorten. Es wird dabei eine inhaltliche und räumliche Kooperation mit dem dort ansässigen beruflichen Gymnasium angestrebt. Zur Vorbereitung auf eine konkrete Standortplanung wird zunächst eine Phase Null durchgeführt. Eine konkrete Standortplanung liegt noch nicht vor. Mit dem Aufwachsen der Stadtteilschule werden Räume für die Oberstufe erst zu Ende der 2020er-Jahre benötigt, so die Schulebehörde.