Mit Abstand malen.
Gemeinsame Kunst in Zeiten von Corona.
(gd) Harburg. Die Einschränkungen für künstlerisch-partizipative Projekte und einem Zusammenkommen in Vielfalt haben durch die gegenwärtige Pandemie, für Kulturschaffende weltweit, und somit auch für den Kulturwohnzimmer e.V. („KuWoZi”) in Harburg zur Folge, dass sie ihre Projekte umstrukturieren beziehungsweise neue Projekte entwickeln müssen. Dies bringt zwar viel Arbeit, aber auch neue Ideen mit sich, wie während des Sommers vom KuWoZi entwickelte und von den lokalen Partnerschaften für Demokratie Harburg des Bezirksamtes Harburg geförderte, durchgeführte Malaktion „Mit Abstand malen“ zeigt.
„Mit Abstand malen“ war eine kleine Projektreihe, welche sich die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen im Zuge der Corona-Einschränkungen zum Anlass nahm, um mit Hilfe von Kunst, Begegnung und Gemeinschaftsgefühl im öffentlichen Raum wieder zu beleben. Trotz verändertem Alltag sollte der Blick für Gemeinsamkeiten und Gemeinschaftlichkeit sensibilisiert werden. Der Stadtteil Harburg und das gemeinsame Leben darin, dienten gleichermaßen als Begegnungsgrundlage sowie als Inspiration für die Gestaltung. In diesem Zuge wurden bestimmte Harburger Ecken betrachtet und als ästhetische Gestaltungselemente verwendet. Die Gestaltung des Bildes erfolgte partizipativ durch direktes Mitwirken verschiedenster Menschen – natürlich mit mindestens 1,50 Meter Abstand zur nächsten Person und mit 1,50 Meter langen Pinseln.
Der gemeinsame Prozess stand hierbei im Mittelpunkt, im Sinne einer trotz Krisen oder gerade in Krisen wichtigen, gelebten Demokratie und Vielfalt.
An verschiedenen Tagen wurden auf dem Herbert-Wehner-Platz, im Phoenix-Viertel, an der Außenmühle, im Gloria-Tunnel und auf dem Kanalplatz eine 5 mal 2,50 Meter große Leinwand aufgebaut und Passanten als auch Passantinnen dazu eingeladen, gemeinsam zu malen.
Thematisch beschäftigen sich die jeweiligen Werke mit den Plätzen, auf denen sie entstanden sind. Herbert Wehner raucht seine Pfeife, der Phönix fliegt durch’s Viertel, die Außenmühle tropft, das Rathaus glüht und der Binnenhafen schwappt ins Bild. Über die sechs Aktionstage waren sehr viele Harburger an den Mal-Prozessen beteiligt. Und somit wurde beschlossen, einen Ausstellungsort für die entstandenen Werke zu finden. Dank Centermanagerin Melanie Wittka, der Leitung des Center-Managements der Harburg Arcaden, und mit freundlicher Unterstützung sowie Förderung der lokalen Partnerschaften für Demokratie Harburg des Bezirksamts Harburgs, hängen die Werke nun seit dem 5. Oktober und noch bis zum 14. November sehr prominent in den Harburg Arcaden. Sie setzen ein Zeichen für den kreativen Umgang mit Krisen-Situationen und stehen gleichzeitig für die Vielfalt und Gemeinschaft Harburgs ein.
