„Maske? Ja, sicher!“

HVV -.

„Maske? Ja, sicher!“.

Die Linke: HVV soll schlüssiges Hygienekonzept vorlegen.

In den Fahrzeugen, an den Haltestellen und im Internet/via Social Media informiert der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) seine Fahrgäste zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Diese dringende Empfehlung gilt insbesondere mit Blick auf die Lockerungen bei der Öffnung von Ladengeschäften und entsprechend wieder ansteigenden Fahrgastzahlen, sagte der HVV-Sprecher Rainer Vohl. Ab dem kommenden Montag (27. April) gilt dann für den ÖPNV in Hamburg eine Maskenpflicht, in Schleswig-Holstein wird diese Pflicht zum 29. April eingeführt.
Im Zuge der Anpassungen der Maßnahmen auf Bundes- und Länderebene wurde darüber hinaus seit dem 20. April der Schülerverkehr in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sukzessive wieder aufgenommen (Rückkehr vom Ferienfahrplan zum Regelfahrplan). Dabei wird in Abstimmung mit den Schulen ein gestaffeltes Kommen und Gehen der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Fahrplanzeiten angestrebt, so Vohl weiter.
Der HVV stiehlt sich aus seiner Verantwortung in Sachen Infektionsschutz – zu Lasten der Fahrgäste -, meint indessen die Partei Die Linke in Harburg. „Es gibt die ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen – und das bedeutet, dass in Sachen Hygiene auf einige Bereiche neue und größere Verantwortung und Herausforderungen zukommen“, so der Fraktionsvorsitzende Jörn Lohmann. Er gibt aber zu bedenken: „Wenn wieder mehr Menschen zur Arbeit, Schüler langsam wieder in die Schulen und Menschen in die geöffneten Läden gehen, bedeutet das, dass wieder mehr Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Deshalb steht der HVV in besonderer Verantwortung, für ausreichend Hygiene zu sorgen, damit sich das Coronavirus nicht wieder vermehrt verbreitet. Wir müssen aber alles daransetzen, dass der positive Trend, der dies ermöglicht hat, sich nicht wieder umkehrt. Die Verkehrsmittel des HVV sind ein möglicher Ort der Infektion mit dem Virus“, so Michael Schulze, Mitglied der Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg. „In Bussen und Bahnen stehen die Menschen dichtgedrängt, halten sich an den Haltestangen und -griffen fest, betätigen die Halteknöpfe und Türöffner – das sind potenzielle Äbertragungsorte. Da muss der HVV regelmäßig und gründlich desinfizieren“, fordert Schulze.
Das sehe der HVV wohl anders. „Der HVV sagt auf seiner Webseite, dass für eine wirksame Desinfektion alle Oberflächen in allen Fahrzeugen nach jeder Berührung sofort gereinigt werden müssten, und dass dies leider nicht machbar sei“, so Schulze. „Da stiehlt sich der HVV einfach aus seiner Verantwortung den Fahrgästen gegenüber. Natürlich ließe sich das mit mehr Personal machen. Aber während alle in dieser Krise zum Teil sehr tiefe, auch und gerade finanzielle, Einschnitte hinnehmen müssen, ist man beim HVV anscheinend dazu nicht bereit“, kritisiert Schulze. „Stattdessen gibt der HVV den fast schon zynischen Ratschlag: Wenn möglich, achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zu anderen Fahrgästen. Wie soll das denn in voller S-Bahn oder vollem Bus gehen – oder will der HVV eine rigide Fahrgastbeschränkung einführen und den Rest draußen an den Haltestellen einfach stehen lassen?“ Jörn Lohmann ergänzt: „Ich fordere vom HVV, dass er ein schlüssiges Hygienekonzept vorlegt und umsetzt, wie es auch von anderen Unternehmen erwartet wird.“