Läuft jetzt alles auf die Öffnung der Alten Süderelbe hinaus?.
Befürchtungen nach Nein zu Dove Elbe sind groß.
Der Umweltausschuss der Bürgerschaft hat am Freitag vergangener Woche bekannt gegeben, dass es nicht mehr geplant ist, die Dove Elbe im Osten der Stadt an die Tideelbe anzuschließen. „Eine weitere Prüfung zur Öffnung der Alten Süderelbe soll dagegen beschlossen werden“, befürchtet man in der Konsequenz jetzt auf Finkenwerder und in Neuenfelde. Zahlreiche Landwirte aus den beiden Stadtteilen hatten sich daraufhin am Nachmittag spontan mit ihren Treckern auf dem Parkplatz neben dem Restaurant „Storchennest“ in Finkenwerder eingefunden um ihrem Protest gegen eine Öffnung der Alten Süderelbe, die jetzt als eine von zwei verbliebenen Varianten (wobei eine auf den guten Willen von Schleswig-Holstein angewiesen ist) immer wahrscheinlicher zu werden droht, Ausdruck zu verleihen,
Der Umweltausschuss der Bürgerschaft hat am Freitag vergangener Woche bekannt gegeben, dass es nicht mehr geplant ist, die Dove Elbe im Osten der Stadt an die Tideelbe anzuschließen. „Eine weitere Prüfung zur Öffnung der Alten Süderelbe soll dagegen beschlossen werden“, befürchtet man in der Konsequenz jetzt auf Finkenwerder und in Neuenfelde. Zahlreiche Landwirte aus den beiden Stadtteilen hatten sich daraufhin am Nachmittag spontan mit ihren Treckern auf dem Parkplatz neben dem Restaurant „Storchennest“ in Finkenwerder eingefunden um ihrem Protest gegen eine Öffnung der Alten Süderelbe, die jetzt als eine von zwei verbliebenen Varianten (wobei eine auf den guten Willen von Schleswig-Holstein angewiesen ist) immer wahrscheinlicher zu werden droht, Ausdruck zu verleihen,
Der Verzicht auf die Öffnung der Dove Elbe wurde unter anderem damit begründet, dass es zu Nutzungskonflikten mit dem Wassersport, dem Wassertourismus oder auch der Fahrgastschifffahrt kommen würde. „Die Natur der Alten Süderelbe scheint dagegen keine Lobby zu haben. Auch die Interessen der Anwohner oder der betroffenen Obstbauern und die begründete Sorge vor klimabedingten Vernässungen oder Sturmfluten, die über 100.000 Menschen betreffen würden, scheint in diesem Zusammenhang weniger wert zu sein“, befürchtet indessen Patricia Maciolek, Sprecherin des Aktionsbündnis Alte Süderelbe aus Finkenwerder. Sie fordert namens des Aktionsbündnisses „Stopp zu den Prüfungen und Plänen zur Öffnung der Alte Süderelbe!“ Das Forum Tideelbe hatte der Politik seinen Abschlussbericht vorgelegt. Darin empfiehlt es für Hamburg, so Maciolek, „als einzig verbliebene Maßnahme eine weitere Prüfung der Öffnung der Alten Süderelbe. Die Dove Elbe sei „im Rahmen der Machbarkeitsstudie weitgehend ausgestaltet“.
Dies sei bei genauerem Hinsehen eine durchaus interessante Formulierung, so Patricia Maciolek weiter, denn „offensichtlich wollte das Forum bewusst nicht direkt sagen, dass die Dove Elbe aus dem Rennen genommen werden soll, sonst hätte man es im Bericht so sagen können.“ Fakt aber sei: „Die Anbindung der Dove Elbe wird nicht nur nicht weiter geprüft, sondern diese Variante wird nicht weiter verfolgt.“ Dagegen solle neben der Variante Haseldorfer Marsch in Schleswig-Holstein, für Hamburg die Alte Süderelbe als einzige verbliebene Maßnahme „vertieft“ geprüft werden, da sie in Hamburg die „hydrologisch sinnvollste“ sei. Tatsächlich könnte sie laut Gutachten eine Beeinflussung des Tidenhubs von gerade einmal 3,5 Zentimetern bewirken. Eine Größenordnung, die weit weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein sei und die für das Aktionsbündnis Alte Süderelbe schon gar kein Argument sei – unter anderem für die
Vernichtung eines einzigartigen gewachsenen Naturraums in Hamburg zugunsten eines „toten“ Schlickkanals, wie er an der Este und am Mühlenberger Loch zu finden, erläuterte die Sprecherin des Aktionsbündnisses. Sie zählt die Nachteile und entstehenden Probleme für den Fall der Öffnung der Alten Süderelbe auf:
– Nachhaltige Zerstörung des Obstbaus
– Entwertung und mögliche Beschädigung der Immobilien
– Zerstörung einer funktionierende Wasserwirtschaft für über 100.000 Menschen, die erst vor kurzem für Millionen Euro fertiggestellt wurde und die gerade in Zeiten des Klimawandels immens wichtig für die Betroffenen ist
– Ausgabe von hunderten Millionen Euro für die Realisierung der Maßnahme und vielen weiteren Millionen Folgekosten für Maßnahmen wie Baggerungen etc.
Das Aktionsbündnis stellt sich außerdem die Frage, was aus den restlichen 20 Maßnahmen geworden ist, die geprüft werden sollten „und irgendwann einfach irgendwie aus dem Prüfkatalog verschwunden sind.“ Da der Raum rund um die Alte Süderelbe in der Vergangenheit und der Gegenwart wohl der sei, „der in Hamburg mit der am meisten von der Politik veränderte ist, und da viele dieser Maßnahmen von der Bevölkerung nicht unbedingt gewollt, sie aber trotzdem umgesetzt wurden“, sei der Glaube an eine Prüfung der Öffnung der Alten Süderelbe mit offenen/unabhängigen Ausgang nicht vorhanden, schlussfolgert Maciolek.
Das Aktionsbündnis sei daher nicht nur gegen die Öffnung der Alten Süderelbe, sondern fordere die Politik auf, „auch alle Prüfmaßnahmen einzustellen. Sollte hier kein vernünftiger Dialog gefunden werden, wird das Aktionsbündnis über spürbare Protestmaßnahmen hinaus auch rechtlich gegen die Planungen vorgehen,“ kündigt sie an.
Jetzt, kurz vor Weihnachten und bis Anfang 2021, werde das Aktionsbündnis stillhalten, da sich auch die Politik weitestgehend in den Winterschlaf begebe, aber ab Januar wolle man dann richtig aktiv werden, versprach Maciolek.
