„Hier spielen sich unglaubliche Szenen ab!“
Kleinfeld: Wird Kritik eines Bürgers ignoriert?
(mk) Neugraben. Heiner Heinrich ist auf Politik und Verwaltung nicht gut zu sprechen. Der ehemalige Polizist ist wohnhaft in der Straße Kleinfeld. Dabei handelt es sich um eine Straße, die als verkehrsberuhigte Zone (Tempo 30) durch ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern und Einzelhäusern führt. Die Fahrbahn ist relativ schmal und im Abschnitt vom Rehrstieg bis Haus Nummer 86 (Bürogebäude der WG „Süderelbe“) ist das einseitige Parken erlaubt.
„Zum Leidwesen der Anwohner wird dieser Abschnitt überwiegend von „Fremdparkern“ genutzt, die ihre Fahrzeuge morgens gegen 7.30 Uhr dort abstellen, zum nahegelegenen S-Bahnhof Neuwiedenthal gehen und ihren PKW in den frühen Abendstunden wieder entfernen“, berichtet Heinrich. Leider wird auch sehr oft in bzw. vor der Höhe Haus Nummer 90 befindlichen Feuerwehreinfahrt und der vor Haus Nummer 86 eingerichteten künstlichen Fahrbahnverengung geparkt. Besonders angespannt sei diese Situation seitdem das Parkhaus für Pendler in Neuwiedenthal gebührenpflichtig geworden wäre, betont Heinrich. Auf Grund dieser geschilderten Lage wäre ein Begegnungsverkehr so gut wie nicht möglich, da keine Ausweichmöglichkeit bestehe, erzählt der aufgebrachte Bürger.
„Hier spielen sich unglaubliche Szenen ab! Oft stehen sich Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen über einen längeren Zeitraum gegenüber, beschimpfen sich, und dann findet ein Durchgangsverkehr gar nicht mehr statt, zumindest solange nicht bis einer der Beteiligten nachgibt“, schildert Heinrich die Problematik.
Ein weiterer Punkt sei die zunehmende Schnellfahrerei. „Im Zuge der im vergangenen Jahr durchgeführten Fahrbahnerneuerung wurden die Fahrbahnerhöhungen entfernt. Das führt dazu, dass hier wieder deutlich schneller gefahren wird als 30 km/h. Dadurch werden die vielen Schulkinder, die hier morgens und nachmittags mit ihren Fahrrädern hindurchfahren, in nicht unerheblichem Maße gefährdet“, beschreibt Heinrich die Lage. Die Begründung, so der Bürger weiter, dass diese Entfernung der „Höcker“ wegen eventuell durchzuführender Krankentransporte getätigt wurde, greife in sofern nicht, da zum selben Zeitpunkt in anderen Wohnstraßen solche Fahrbahnerhebungen installiert worden wären, beispielsweise wie in Eppendorf. Dieses geschilderte Gefahrenpotential schreie förmlich nach Behebung.
Zuständige Stellen sollten Überlegungen zur Entschärfung anzustellen und infrage kommende Maßnahmen gegebenenfalls zeitnah umzusetzen (z.B. Einbahnstraße aus Richtung Francoper Straße, oder Einrichtung von eingeschränkten Halteverbotszonen oder Fahrbahnmarkierungen (Sperrflächen) an den neuralgischen Punkten wie Feuerwehrzufahrt/Fahrbahnverengung) fordert der engagierte Bürger. Aber niemand fühlte sich laut Heinrich zuständig. Er habe sich an den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll, das Polizeikommissariat (PK) 47 Neugraben, das Tiebauamt des Bezirksamtes Harburg und an den kommissarischen Vorsitzenden der Bezirksverwaltung, Robert Timmann gewandt–das Resultat sei gleich null gewesen.
Man habe ihn vertröstet, habe ihn an andere Stellen verwiesen oder habe ihn einfach warten lassen, ärgert Heinrich sich. „Eine Antwort bekam ich meistens erst nach wiederholten Anfragen und dann auch erst Wochen später mit fadenscheinigen Begründungen. Auf der einen Seite wird der Bürger aufgefordert, sich einzubringen, seine Umwelt zu beobachten, Zivilcourage zu zeigen usw.; auf der anderen Seite hat man den Eindruck, nicht für „voll“ genommen zu werden“, zeigt sich Heinrich frustriert.
