Kaimauersanierung am Steendiekkanal: Baubeginn steht bevor

pm -Die Kaimauer ist mittlerweile an mehreren Stellen abgängig

Kaimauersanierung am Steendiekkanal: Baubeginn steht bevor.

Tschentscher: Erst sanieren, dann streiten.

Bei vielen Finkenwerdern erfreut sich der Fuß- und Radweg am Westufer des Steendiekkanals seit jeher großer Beliebtheit. Doch seit geraumer Zeit ist der Weg gesperrt und mittlerweile auch mehrere Meter von der Uferkante weg verlegt worden, denn die darunter liegende Kaimauer aus den 1920er-Jahren ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig. „Krater, in denen sich problemlos ein Kleinwagen versenken ließe, haben sich dort in den letzten Jahren aufgetan“, berichtet der Finkenwerder Bürgerschaftsabgeordnete Ralf Neubauer (SPD). Die Anlage sei immer weiter unterspült worden und versackt. Doch der Weg bis zur Sanierung war steinig, denn keine der beteiligten Behörden wollte für die millionenschwere Maßnahme aufkommen. Diese hätten damals nicht nur die Kaimauer am Steendiekkanal, sondern auch weitere sanierungsbedürftige Kaimauern, etwa in der Speicherstadt, im Blick gehabt, erklärt Neubauer. Niemand habe auf der Gesamtrechnung sitzen bleiben wollen.
Doch der damalige Finanzsenator und heutige Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) entschied schließlich, dass der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) als sogenannter „kommissarischer Bedarfsträger“ die Sanierung in die Wege leiten solle – erst sanieren, dann über den genauen Rechnungsempfänger streiten, so Tschentschers Devise. Die vom LIG mit der Realisierung beauftragte ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft ist auf Finkenwerder derweil eine alte Bekannte. Sie zeichnete auch für den Bau der Ortsumgehung verantwortlich. Den aktuellen Stand der Planung hat Ralf Neubauer nun in der vergangenen Woche mit einer Schriftlichen Kleinen Anfrage an den Senat in Erfahrung gebracht und kann nun gute Nachrichten überbringen: Der Baubeginn ist für Anfang 2021 vorgesehen. Die Planung hat damit allerdings rund ein Jahr länger gedauert, als zunächst gedacht. Aus verschiedenen Sanierungsvarianten hätten sich die zuständigen Stellen dabei für eine sogenannte Spundwandvorsetze entschieden, berichtet der Senat weiter. Dabei wird eine neue Uferwand wasserseitig vor die bestehende Wand eingesetzt und mittels Schrägpfählen landseitig rückverankert. Die Bauzeit wird mit etwa zwei Jahren veranschlagt. Neubauer: „Nach Abschluss der Sanierung soll der bei den Finkenwerdern so beliebte Fuß- und Radweg dann auch zurück an die Uferkante verlegt werden.“