Jugendliche Unterstände im Reiherstiegviertel

Gero Goroncy Kaja Timm und Sven-Jan Schmitz (alle BI-Elbinseln) möchten im Reiherstiegviertel Räume schaffen für Jugendliche Foto: ein

Jugendliche Unterstände im Reiherstiegviertel.

Räume für Jugendliche schaffen.

Sich draußen mit Freunden treffen, chillen, quatschen und dabei eine Örtlichkeit für sich alleine haben – ohne Lehrer, Erzieher oder Eltern: Das wünschen sich viele Jugendliche in Wilhelmsburg, wie Sven-Jan Schmitz und Kaja Timm herausgefunden haben. Die beiden von der BI Elbinseln (Beruf und Integration) haben im Oktober 2020 im Auftrag des Bezirksamts Hamburg-Mitte eine Umfrage im Reiherstiegviertel und im Korallusviertel durchgeführt, bei der Jugendliche und der öffentlichen Raum im Fokus stand. Unter anderem ging es darum, die Bedarfe der Jugendlichen zu erheben. Rund 200 Interviews haben sie geführt. „Dabei haben wir festgestellt, dass Unterstände im öffentlichen Raum bei allen wichtig war, wetterbeständig und überdacht. Dabei wurden von den Jugendlichen konkrete Orte benannt, die bei ihnen beliebt sind und sich aus dieser Sicht gut für einen Jugend-Unterstand oder Pavillon eignen“, erinnern sich Sven-Jan Schmitz und Kaja Timm. Bisher stehen den Jugendlichen lediglich Äberbauungen an privaten oder öffentlichen Gebäuden zur Verfügung. Dies führt jedoch häufig zu Konflikten mit den Besitzern oder Betreibern der Orte.
Angetan von den Ideen der Jugendlichen sind Schmitz und Timm nun seit einiger Zeit dabei, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Zwei solcher Unterstände möchten sie als Pilotprojekt im Bunkerpark realisieren. „Dabei soll es nicht nur darum gehen, den öffentlichen Raum materiell für Jugendliche aufzuwerten. Sondern es soll auch darum gehen, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, an der Umsetzung teilzuhaben. Dies soll unter anderem die Identifikation mit den so erschaffenen Räumen stärken und eine an den konkreten Vorstellungen der Jugendlichen orientierte Umsetzung des Vorhabens gewährleisten“, heißt es in dem dazugehörigen Konzept.
Erste Ideen, wie so ein „jugendlicher Unterstand“ aussehen kann, liegen bereits vor. „Wir rechnen mit Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro“, erklärt Schmitz. Mit „Morgen & Jetzt“, „Da sind wir“ und Mitarbeitern der Kinderkultur der Honigfabrik sind auch bereits passende Kooperationspartner gefunden.
Nun liegt es in den Händen der Verwaltung und der Politik, dieses Projekt zu ermöglichen. Der Lokalpolitik wurden die Ideen bereits vorgestellt, in der kommenden Woche stellen Sven-Jan Schmitz und Kaja Timm ihr Projekt im Sozialraumentwicklungsausschuss vor. „Bevor wir keine Sondernutzungsgenehmigung haben, können wir nicht weiterplanen. Wir hoffen, dass wir die schnell bekommen, um loslegen zu können“, so die beiden.