Internationale Tag des Blindenführhundes

Vereins Deutsche Blindenführhunde -Perfektes Team: Der Hundeführer andreas Schmelt verlängert in der Luft den von der Hundeschnauze angezeigten Weg und kann so zügig den Ampelknopf finden

Internationale Tag des Blindenführhundes.

Verein Deutsche Blindenführhunde verkündet Start eigenen Zucht.

Der 29. Januar 2020 ist ein Feiertag, der nur für eine kleine Gruppe von Menschen in Deutschland relevant ist: Gerade deshalb ist er jedoch um so bedeutsamer. Es ist der „Internationale Tag des Blindenführhundes“. Pünktlich zu diesem Datum verkündete der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. die Gründung einer eigenen Zucht zur Optimierung seiner Führhundausbildung und zur Förderung des Führhundewesens in Deutschland.
Blindenführhunde sind eine Errungenschaft, von der die meisten Menschen nur wenig wissen: So sind Blindenführhunde beispielsweise das einzige zugelassene lebende medizinische Hilfsmittel in Deutschland. Ärzte können sie per Rezept
verordnen denn sie tragen unter anderem zur Verbesserung der Mobilität von blinden und sehbehinderten Menschen bei. Damit Blindenführhunde ihren anspruchsvollen Aufgaben optimal gerecht werden können, muss eine lange Prozesskette reibungslos und auf höchstem Niveau funktionieren: Von der Auswahl der Zuchthunde über die Betreuung der Welpen und der Junghunde, die Ausbildung in professionellen Führhundeschulen bis zur Begleitung der Gespanne bestehend aus Hund und Mensch. Der Optimierung dieser Prozesskette hat sich seit zehn Jahren der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. verschrieben. Mit dem Start einer unabhängigen, vereinseigenen Zucht ab März 2020 setzt der Verein einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Lebensqualität für blinde und sehbehinderte Menschen mit Führhund in Deutschland. Die Zucht des Vereins wird in enger Zusammenarbeit und unter Beratung der International Guide Dog Federation (IGDF) begründet und den strengen Richtlinien dieses Gremiums folgen. Die IGDF ist das richtungsweisende internationale Organ für die Förderung, Verbreitung und Akzeptanz von Blindenführhunden. Sie besteht aus 98 Mitgliedsorganisationen aus
insgesamt 32 Ländern.
Auch der Vorsitzende des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V., Andreas Schmelt, der regelmäßig Beratungstermine bei der Behinderten Arbeitsgemeinschaft (BAG) in Harburg anbietet, hat diese Erfahrung machen müssen: „Blindenführhunde sind wie Spitzensportler: Sie können Gewaltiges leisten – aber nur, wenn sie genetisch dafür prädisponiert sind“, so Schmelt. „Ein Hund, der nicht die perfekten Anlagen hat, wird früher oder später dem hohen Anspruch an das Führen eines
Blinden nicht mehr gewachsen sein und ausfallen. Man kann davon ausgehen, dass der Hund zu diesem Zeitpunkt bereits sehr viel Stress ertragen hat. Dazu sollte es besser gar nicht erst kommen“, so Schmelt.
Auch dem Kostenträger kommt es zu Gute, dass der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. zukünftig professionellen Einfluss auf das sogenannte „Zuchtmaterial“ nehmen wird. Immerhin kostet eine Ausbildung zum Blindenführhund circa 30.000,00 Euro.
Die ersten Zuchthunde des Vereins werden bei Patenfamilien leben und dort im Laufe ihres Lebens zwei bis vier Würfe zur Welt bringen. Langfristig plant der Verein den Aufbau eines eigenen Zuchtzentrums mit fest angestelltem Personal.
Der Deutsche Blindenführhunde e.V. ist ein anerkannter, gemeinnütziger Verein, der sich für eine bessere Qualität der Blindenführhundausbildung in Deutschland mit dem Ziel einer erhöhten Lebensqualität von blinden und sehbehinderten
Menschen und ihrer aktiven und pensionierten Hunde einsetzt.