hit-Technopark expandiert weiter

pm -Die Tage des Vereinshauses des Bostelbeker Sportvereins von 1922 sind gezählt. Im Jubiläumsjahr 2022 wird es dann voraussichtlich seinen letzten großen Auftritt haben.

hit-Technopark expandiert weiter.

Etwa 1000 Arbeitspätze auf 30.000 Quadratmetern entstehen.

Der hit-Technopark in Bostelbek ist – man kann es mit Fug und Recht sagen – eine Erfolgsgeschichte: 1985 von der TUHH auf dem Gelände des ehemaligen Tempo-Dreirad-Werks gegründet, ist er seit 1995 im Besitz der Unternehmerfamilie Birkel. Das hit ist, wie auf der Homepage zu lesen ist, der einzige Technologiepark in Hamburg und einer der größten privaten in Deutschland. Geschäftsführer ist heute Christoph Birkel. Bereits unter seinem Vorgänger – und Vater – erweiterte das hit mehrfach seine Fläche. Jetzt ist – aktueller Stand: 30.000 Quadratmeter – wieder Bedarf da. Großer Bedarf.
Wie Christoph Birkel (46) im Stadtplanungsausschuss gemeinsam mit seinem Stadtplaner Christoph Stellmacher mitteilte, hat das hit deshalb eine weitere Fläche erworben, um weitere 30.000 Quadratmeter Mietraum – das so genannte hit II – für start ups bzw. Forschung, Entwicklung und Produktion sowie technische und organisatorische Unterstützung zu bieten. Damit würde der Technopark seine Fläche glatt verdoppeln. Es handelt sich, wie Birkel erläuterte, um ein Grundstück im Bereich Bostelbeker Damm/Moorburger Bogen/Am Radeland. Es ist die Fläche, auf der sich heute noch – unter anderem – die Flüchtlingsunterkunft Am Radeland befindet. Sie wird 2024 geschlossen. Bis dahin soll der projektbezogene Bebauungsplan vorliegen, damit der Bauherr zügig mit den Bauarbeiten beginnen kann. Obwohl bis dann noch vier Jahre vor uns liegen, ist die Zeit, so Birkel, eher knapp. Deshalb ist Eile geboten. Das Gutachterverfahren ist angeschoben, am Montag hat sich im Stadplanungsausschuss bereits eine Jury aus Vertretern der Parteien konstituiert, die im Herbst einen Beschluss fasst.
Der Hochpunkt des Projektes wird in der Auslobung auf 12 Geschosse limitiert.
Die Nachfrage von kleinen, technoligieorientierten Unternehmen, sei enorm, bestätigte Birkel, „weshalb wir auch die gesamte, jetzt noch nicht von der Flüchtlingsunterkunft belegte, Fläche nutzen werden“. Deshalb wird – und das ist bereits vereinbart – auch das Vereinshaus des Bostelbeker SV weichen. Eine vernünftige Maßnahme, da der Bostelbeker SV seine Spiele eh am Alten Postweg in Heimfeld austrage und daher tendenziell dort auch eine neue Bleibe suche, wusste der hit-Geschäftsführer.
Wie jetzt aus einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der CDU hervorgeht, soll im Fall des hit II, im Gegensatz zum bestehenden Technopark, in dem die Gebäude in einer parkartig gestalteten Anlage liegen, die Erweiterung platzsparend „in einer höheren Dichte“ errichtet werden. Unter anderem sei an einen „städtebaulichen Höhepunkt“ gedacht, dessen Höhe im Verfahren noch zu klären ist. Auch ein Hotel mit 20 bis 25 Betten wird an dieser Stelle entstehen. Insgesamt rechnet Birkel mit etwa 1000 Arbeitsplätzen. Ergebnis der Planung wird ein entsprechend den Funktionen angelegter Gebäudekomplex sein, der eine flexible Teilung und Zuordnung von Gewerbe, Büroflächen und Werkhallen ermöglicht. Letztere sollen auch von schweren LKW angefahren werden können. Darüber hinaus wird in der Mitte des Komplexes mit einer so genannten „Plaza“ ein „identitätsstiftender Freiraum“ für eine zentrale fußläufige Erschließung entstehen.
Der Oberbaudirektor der Stadt wurde, wie ebenfalls aus der Antwort hervorgeht, bereits Mitte des vergangenen Jahres erstmals informiert. Ursprünglich war diese Fläche als „Gemeinbedarf“ für die Polizei sowie für eine Kfz-Prüfstelle vorgesehen. Für beide ist der Bedarf nicht mehr gegeben. In die Verhandlungen zwischen den vormaligen Privateigentümern und dem heutigen Eigentümer habe sich das Bezirksamt nicht eingeschaltet, hieß es weiter.
Angesichts der bereits jetzt vorhandenen Park-Probleme empfiehlt Birkel noch einmal, ganz ernsthaft über eine S-Bahn-Haltestelle Bostelbek nachzudenken, die gerade jüngst bei den zuständigen Stellen – wieder einmal – auf Ablehnung gestoßen ist. Idealerweise müsse ein Mobilitätskonzept erstellt weren, in dem S-Bahn, HVV, Individualverkehr, Velorouten und A26 unter einen Hut gebracht werden. Lediglich eine eine S-Bahn-Haltestelle Bostelbek, quasi im luftlehren Raum zu fordern, sei zu kurz gesprungen, findet Birkel.