Groß-Sand – eine Straße, ein Name, ein Krankenhaus

Bau- und Erweiterungsmaßnahmen am Krankenhaus Groß-Sand

Groß-Sand – eine Straße, ein Name, ein Krankenhaus.

Ein prägendes Stück Vergangenheit.

Straßennamen porträtieren Bilder unserer Erinnerung. Egal ob Georg Wilhelm, Otto Brenne oder Karl Arnold: Sie alle hinterließen Spuren, die das Bild des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg in den vergangenen 350 Jahren nachhaltig prägten. Denn in unserem alltäglichen Leben begegnen sie uns immer wieder in Form von Straßenbeschilderungen. Dabei ist keiner dieser Namen beliebig gewählt. An jedem einzelnen lässt sich eine Geschichte festmachen, die ein prägendes Stück Vergangenheit beschreibt.
In seltenen Fällen ist es jedoch auch umgekehrt. Gelegentlich prägt die Verkehrsfläche den Namen einer Institution. Haben Sie sich beispielsweise einmal gefragt, weswegen das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß- Sand eigentlich Groß-Sand heißt? Ausschlaggebend für die Benennung war die Grundstücksfläche am Wasserturm Groß-Sand, auf der das Haus 1949 erbaut wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es im Stadtteil Wilhelmsburg lediglich das Reiherstieg-Krankenhaus, welches um die Jahrhundertwende von der Hamburger Wollkämmerei als Fabrikkrankenhaus errichtet wurde und über 40 Betten verfügte. Dieses Krankenhaus stand bereits seit dem ersten Weltkrieg der gesamten Wilhelmsburger Bevölkerung zur Verfügung.
Infolge der 1944 stattfindenden Fliegerangriffe wurde dieses jedoch völlig zerstört, sodass Wilhelmsburg seitdem mit seinen damals rund 50.0000 Einwohnern weder ein Krankenhaus noch eine Unfallstelle besaß. Um diese Notlage zu beseitigen, fasste der Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius den Entschluss, ein Unfallkrankenhaus in Wilhelmsburg zu errichten, welches mit einer staatlichen Förderung bezuschusst wurde. Die Kirchengemeinde stellte hierfür ein Grundstück am Groß-Sand von rund 3500 qm zur Verfügung. Mit dem Bau des Krankenhauses wurde Ende April 1949 begonnen, die feierliche Grundsteinlegung fand am 11. Mai 1949 und das Richtfest am 17. August 1949 statt. Mitte Januar 1950 konnte das Gebäude dann in Betrieb genommen werden.
Zu den neueren Entwicklungen des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand gehören neben einer ständigen Modernisierung der Operationssäle und der Medizintechnik ganz besonders der 1994 fertiggestellte Neubau der Abteilungen für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation. Hier werden ältere Menschen aus Hamburg und Umgebung medizinisch und pflegerisch nach neuesten Erkenntnissen interdisziplinär betreut.
Im Jahr 2003 wurde der Neubau um eine Etage aufgestockt, sodass das Geriatriezentrum mit noch mehr Komfort und besseren Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten ausgestattet wurde.
Darüber hinaus erweiterte das Haus im Oktober 2014 auch seine ambulante Patientenversorgung – mit Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums, kurz MVZ.