Geburtshilfe in der Helios Klinik Mariahilf bleibt ein Thema

mk -Gudrun Schittek

Geburtshilfe in der Helios Klinik Mariahilf bleibt ein Thema.

Neuer Geschäftsführer soll im Ausschuss berichten.

Die Vorkommnisse in der Helios Klinik Mariahilf haben weit über den Bezirk hinaus Wellen geschlagen. Wenige Tage, nachdem sich eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses der Bezirksversammlung (BV) mit dem Thema befasst hatte, teilte das Krankenhaus mit, dass sein kaufmännischer Geschäftsführer Phillip Fröschle ab Ende März eine Tätigkeit außerhalb des Helios-Konzerns ausüben werde. Diese Entscheidung sei bereits im vergangenen Jahr gefallen, hieß es. Das sei wenig glaubwürdig, kommentierte der CDU-Fraktionsvorsitzende in der BV den Vorgang. Vielmehr sei Fröschle lediglich ein Bauernopfer. Gleichwohl hat die CDU für die nächste Sitzung der BV am 26. März gleich drei Anträge zu den Vorkommnissen in der geburtshilflichen Abteilung des Hauses vorbereitet.
Demnach soll Torge Koop, der Nachfolger von Fröschle, noch im April entweder im Sozialausschuss oder im Gesundheitsausschuss die aktuelle Konzeption vorstellen, mit der für die Helios Klinik Mariahilf das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder hergestellt werden kann. Dabei soll insbesondere auf organisatorische Veränderungen eingegangen werden. Dazu gehört, wie im zweiten Antrag formuliert, auch ein Bericht der Gesundheitsbehörde, in dem erläutert wird, weshalb die Prüfung zur Abschaffung eines hebammengeleiteten Kreißssaals nicht durchgeführt oder die Entscheidung verworfen worden war und ob die Möglichkeit besteht, das zu korrigieren. Dieses vor dem Hintergrund, dass in der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses drei Vertreterinnen der Elbhebammen darüber berichtet hatten, dass sie ihre Patienten vor der Entbindung – für alle Fälle – in der einzig noch im Bezirk verbliebenen Geburtshilfe anmelden, für den Fall, dass Komplikationen auftreten und ein Arzt eingreifen muss. Allerdigs habe es Fälle gegeben, so berichteten sie, in denen die dringende Hilfe vorübergehend nicht habe gewährleistet werden können und die Hebammen die schwangeren Frauen in eine andere Klinik überweisen mussten. Das aber sei, so die CDU, „im Hinblick auf die außerordentlich ungünstige Verkehreslage durch Überlastung oder Sperrung des Elbtunnels (der kürzeste Weg zur AK Altona) nicht hinnehmbar.“ Deswegen, so Fischer, müsse gewährleistet sein, dass in Notfällen bei Geburten – auch wenn sie von freien Hebammen geleitet werden – „die Patienten entsprechend der Zusage bei Voranmeldung in der Helios Klinik Mariahilf aufgenommen und betreut werden.“
„Wichtig ist jetzt, dass die Klinikleitung Bedingungen schafft, unter denen eine qualitätsorientierte, sichere und individuelle Geburtshilfe möglich ist, betonte auch Gudrun Schittek, Sprecherin für Frauen der Fraktion der Grünen. Das lasse sich sich nur erreichen, sagte sie „wenn ein ausreichender Personalschlüssel gewährleistet ist. 24 Stunden am Tag müssen mindestens 2-3 Hebammen, eine Fachärztin oder ein Facharzt und eine weitere gynäkologisch-geburtshilflich ausgebildete Ärztin oder Arzt in Bereitschaft in der Klinik sein.“
Die Gesundheitsbehörde müsse ihre Pflicht als Aufsichtsbehörde ausüben. Dazu gehöre eine Kontrolle und ein ausreichender Personalschlüssel. Schittek: „Es muss sichergestellt werden, dass es nicht wieder zu Kreißsaal-Schließungen kommt. Frauen müssen die Sicherheit haben, nicht abgewiesen zu werden und den Weg in eine weiter entfernte Klinik im Norden Hamburgs machen zu müssen. Das sind unzumutbare Risiken für Mutter und Kind.“ Nur so lasse sich wieder Vertrauen in die Geburtshilfe Abteilung der Klinik aufbauen.