„Freue mich jeden Tag auf die Arbeit“

Lena Wriede -Arbeit eines Therapeuten in der Schwimmhalle. Durchführung einer Übung zur Wassergewöhnung.

„Freue mich jeden Tag auf die Arbeit“.

Lena Wriede berichtet wieder über ihr Projekt in Cadiz.

Seit nun zwei Monaten lebt die Neu Wulmstorferin Lena Wriede in der andalusischen Hafenstadt Cádiz. Hier absolviert sie ihren Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD). Sie arbeitet an fünf Tagen im örtlichen Verein Solo Surf. Dieser habe es sich zur Aufgabe gemacht, mit behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen therapeutisch im Wasser zu arbeiten. Die Kurse finden sowohl in der Schwimmhalle als auch am Strand statt und werden von ausgebildeten Therapeuten geleitet. Während der Wassereinheit wird jedes Kind von einem Freiwilligen unterstützt, erläutert die junge Frau. Zu ihrer Tätigkeit in der Schwimmhalle sagt sie: „Zusammen mit einer Mitfreiwilligen breche ich um 14.30 Uhr auf, um bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad die sechs Kilometer Arbeitsweg zu bewältigen. Nach dem Umziehen starten wir in der Schwimmhalle mit der Vorbereitung der Kurse, indem die benötigten Materialien wie Poolnudeln, Bretter, Bälle, Matten usw. bereitgelegt werden. Wichtig für viele Kinder ist derselbe Ablauf jeder Stunde, um ihnen eine gewisse Sicherheit und Routine zu geben. Besonders wichtig ist dies für Schwerbehinderte und Kindern mit geistigen Behinderungen. Generell sind die Behinderungsgrade und die damit verbundenen Einschränkungen der Kinder sehr unterschiedlich und reichen von fast vollständiger Selbständigkeit bis hin zur Schwerbehinderung. Dementsprechend ist für alles eine individuelle Anpassung an die Fähigkeiten des Kindes nötig.“
Nach der Vorbereitung nehmen die Projekt-Teilnehmer die Kinder von den Eltern in Empfang und ziehen sie um. Dazu gehört auch unter anderem das Wechseln der Windeln und Anziehen eines engen Neoprenanzuges. Danach starten sie mit Trockenübungen in der Schwimmhalle. Beispiele hierfür sind Laufspiele, bei denen sich die Kinder immer wieder hinsetzen, aufstehen, klatschen etc. müssen oder auch Trockenübungen vom Surfen, erklärt Wriede. „Beginnen tun wir dann oftmals im großen Schwimmbecken, indem vor allem die Fähigkeit des Schwimmens vermittelt wird. So werden erst Hilfsmittel wie Bretter, Poolnudeln oder Schwimmflügel genutzt, und später versuchen alle Kinder, mit so wenig Hilfe wie möglich im Wasser zu schwimmen. Nach einiger Zeit wechseln wir in ein kleineres, flacheres Schwimmbecken. Dort werden vor allem Surfübungen gemacht, mit Bällen gespielt oder nach Ringen getaucht. Als letztes folgt ein Abschlusskreis, in dem zusammen ein spanisches Kinderlied gesungen wird. Danach werden die Kinder nur noch geduscht, angezogen und zu den Eltern zurückgebracht“, erläutert die Deutsche.
Viele der angeleiteten Übungen dienen der verbesserten Koordinationsfähigkeit oder auch der Verbesserung des Gleichgewichts. Die Arbeit stelle sie immer wieder vor Herausforderungen, da sie viele schwerbehinderte Kinder betreue. So können die Kinder oft nicht sprechen und nur mit Hilfe stehen und sich bewegen. Einige Kinder leiden zudem unter Stimmungsschwankungen, wodurch sie öfter plötzlich und ohne Grund anfangen zu weinen. Aber sie habe es mittlerweile gelernt, mit all diesen Sachen umzugehen und komme damit sehr gut zurecht. Dennoch habe sie eine große Verantwortung, da im Wasser das Risiko für Unfälle deutlich höher sei, betont Wriede.
„Enden tut unsere Arbeit abends um 21 Uhr, nachdem wir zwei Kurse begleitet haben. Dann fahren wir meist etwas erschöpft wieder mit dem Fahrrad nach Hause und genießen noch den letzten Rest des verbliebenen Abends. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass die Arbeit nicht nur psychisch, sondern auch körperlich sehr anstrengend und fordernd ist. Dennoch freue ich mich jeden Tag wieder auf die Arbeit und habe viel Spaß und Freude daran“, so Wriede abschließend.
Die Kosten des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes werden zu einem großem Teil vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bezahlt. Es ist Aufgabe der Freiwilligen, das Geld für die restlichen Kosten durch Spenden einzuwerben. Bei Wriede sind dies 2695 Euro. Deshalb sucht sie Spender, die das Projekt unterstützen. Nur dadurch ist auch zukünftig der Jugendfreiwilligendienst möglich!
Spenden bitte an: Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE31 5502 0500 0008 6171 02, BIC: BFSWDE33MNZ. Verwendungszweck: Spende für Lena Wriede von Spendername, Spenderadresse.
Eine Spendenbescheinigung wird natürlich ausgestellt.