Freilichtmuseum: Historische Apfelsorten

Eckart Brandt, Pomologe und Autor, Prof. Dr. Rolf Wiese, Museumsdirektor und Gudrun Hofmann, Vorstandsmitglied BUND Hamburg (v.l.) pflanzen den Tietjenapfel als Apfel des Jahres 2017 Foto: FLMK

Uphuser Tietjenapfel ist Apfel das Jahres 2017
Freilichtmuseum: Historische Apfelsorten

(pm) Harburg. Der „Uphuser Tietjenapfel“ erhält die Auszeichnung „Apfel des Jahres 2017“. Das Freilichtmuseum am Kiekeberg und der BUND Hamburg pflanzten einen Vertreter der Apfelsorte im Landwirtschaftlichen Entdeckergarten und eröffneten damit offiziell die Gartensaison. Mit Norddeutschlands größtem Pflanzenmarkt und der Sonderausstellung „Aufgeblüht! Norddeutsche Gartenkultur“ hält die diesjährige Saison besonders viele Angebote bereit.
„Der Uphuser Tietjenapfel zeichnet sich durch sein festes Fruchtfleisch aus. Er schmeckt süß-säuerlich und weist eine charakteristisch leicht holzige Note auf“, erläutert Pomolge und Autor Eckart Brandt. Der Experte erhält in seinem Boomgarden-Projekt alte Obstsorten und verkauft sie auf Märkten. Der Uphuser Tietjenapfel ist ein typischer Selbstversorgerapfel. Er ist anspruchslos und produziert sogar auf Sandböden regelmäßige Erträge mit ansprechendem Geschmack. Eckart Brandt erklärt: „Der Dorfschullehrer und Heimatdichter Friedrich Seebode entdeckte diese Apfelsorte Ende des 19. Jahrhunderts zufällig in der Nähe von Bremen, in Uphusen, und förderte ihre Verbreitung.“
„Es ist von großer Bedeutung, die Artenvielfalt zu erhalten und beispielsweise seltene Apfelsorten, die heute für die Massenproduktion nicht mehr effizient genug sind, zu bewahren“, erläutert Museumsdirektor Professor Dr. Rolf Wiese. „Dieses bedeutsame Thema ist auch Teil  der Ausstellung „Aufgeblüht! Norddeutsche Gartenkultur“, in der wir außerdem unterschiedliche Formen des Gärtnerns und den Wandel vom Nutzgarten bis zum heutigen Freizeitparadies zeigen.“
Den „Uphuser Tietjenapfel“ und weitere historische Apfelsorten und Obstbäume bieten die Händler auf dem Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg am Sonnabend und Sonntag, den 22. und 23. April an. Zwischen 10 und 18 Uhr können Besucher Stauden, Kräuter, heimische Gewächse und Raritäten an den zahlreichen Ständen entdecken.