Familie vor Polit-Karriere

CDU -Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft André Trepoll will nicht als Spitzenkandidat antreten.

Familie vor Polit-Karriere.

André Trepoll lehnt Spitzenkandidatur ab.

Vorerst wird es wohl keinen CDU-Bürgermeisterkandidaten aus Harburg geben. André Trepoll, Wahlkreisabgeordneter aus Süderelbe und Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion, hat sich nach reiflicher Überlegung dafür entschieden, nicht als Spitzenkandidat für die Hamburger CDU zur Bürgerschaftswahl anzutreten. Neben familiären Gründen habe vor allem auch die politische Situation in Hamburg und seiner daraus resultierende Rolle als Oppositionsführer zu seiner Entscheidung beigetragen, teilte die CDU in einer Pressemitteilung mit.
Kurz nach der für die CDU desaströs verlaufenden Bürgerschaftswahl 2015 (15,9 Prozent) hatte Trepoll nach kurzer aber intensiver Bedenkzeit das Amt als Fraktionsvorsitzender der CDU übernommen. Auch wenn er sich gegen eine Spitzenkandidatur entschieden habe, bleibe er bis zur Bürgerschaftswahl in rund einem Jahr Chef der CDU-Fraktion und Oppositionsführer, betonte Trepoll. Dieser führte zwei Gründe für seine Entscheidung an. „Da ist zum einen meine familiäre Situation: Meine Frau ist ebenfalls berufstätig, wir führen eine moderne Ehe und kümmern uns beide um unsere beiden noch nicht schulpflichtigen Kinder. Eine monatelange Auseinandersetzung im Wahlkampf würde unser gewohntes Familienleben gewaltig verändern. Diese Nachteile zu Lasten der Familie möchte ich nicht“, erklärte Trepoll. Zum anderen nannte er seine Rolle als Oppositionsführer selbst: „Die teilweise harten Auseinandersetzungen mit dem damaligen SPD-Frontmann Scholz, insbesondere auch nach den G20-Chaostagen in Hamburg, hat mir persönlich nicht nur genutzt. Das war mir klar, war aber aus meiner Sicht notwendig. Und ich glaube, dass es daher von Vorteil ist, wenn wir einen Spitzenkandidaten wählen, der nicht durch die Tagespolitik in Hamburg vorbelastet ist.“
Trepoll beteuert, dass er der Hamburger Politik und den Menschen in Süderelbe erhalten bleibe. Die Arbeit in der Bürgerschaft mache ihm Spaß, für seinen Wahlkreis Süderelbe, Harburg und Hamburg das Beste zu erreichen, das ist es, was ihn antreibe, so Trepoll. Deshalb habe er gegenüber seinen Mitgliedern bereits den Wunsch geäußert, erneut auf Platz 1 im Wahlkreis Süderelbe zu kandidieren. Dafür habe er viel Zuspruch erhalten. „Derzeit erarbeiten wir unser Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl, und mit einer großen Geschlossenheit ist alles für uns möglich. Das zeigen im Übrigen auch die Umfragen. Verlieren SPD und Grüne noch drei Prozent, ist es mit der rot-grünen Mehrheit vorbei. Dafür werden wir in Süderelbe und in ganz Hamburg alles geben!“