„Etwas tun, um dem Artenschwund entgegenzuwirken!“

Die 23-jährige Sophia Hanke zeigt was auf die zukünftigen Schmetterlingszähler zukommt Foto: au

„Etwas tun, um dem Artenschwund entgegenzuwirken!“.

Ehrenamtliche Schmetterlingszähler gesucht.

Langsam schlendert Sophia Hanke den Weg am BUND-Naturerlebnisgarten im Wilhelmsburger Inselpark entlang, ein Schreibbrett und einen Stift in der einen, ein kleines Fernglas in der anderen Hand. Neugierig schaut sich die 23-Jährige um, inspiziert die Blumenwiese, die direkt vor dem Garten liegt. Sie ist auf der Suche nach Schmetterlingen. Die BUND-Praktikantin zeigt exemplarisch, wie zukünftige ehrenamtliche Schmetterlingszähler im Wilhelmsburger Inselpark vorgehen sollen, denn die werden gerade für ein Naturschutzprojekt gesucht.
Der Rückgang der Biodiversität und das Insektensterben sind ein weltweites Problem. Aber in Städten kann etwas getan werden, um dem Artenschwund entgegenzuwirken. Die Freie und Hansestadt Hamburg tut bereits einiges für mehr Natur in Hamburgs Parks. Das Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg“ legt blütenreiche Wiesen und Säume an und ändert die Pflege. Das ermöglicht den Besuchern mehr Naturgenuss und hilft gleichzeitig den Insekten. Ob die ergriffenen Maßnahmen aber auch wirklich den gewünschten Erfolg haben und unter anderem den Schmetterlingen nachhaltig nützen, muss untersucht werden.
Dafür will der BUND Hamburg in Kooperation mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) in den kommenden Jahren in fünf Parks der Gebietskulisse von „Natürlich Hamburg!“ in einem Citizen Science Projekt Schmetterlinge beobachten und zählen. Dazu zählen: Wilhelmsburger Inselpark, Stadtpark Winterhude, Öjendorfer Park, Stellinger Schweiz mit Amsinckpark sowie der Botanische Garten. „Jede Hamburgerin und jeder Hamburger ist herzlich eingeladen, mitzumachen“, so der BUND.
Und so funktioniert es: Die Schmetterlingszähler laufen regelmäßig bestimmte Wiesen ab und suchen nach Schmetterlingen. Diese tragen sie dann in eine Liste ein. Wichtig ist, dass dies immer auf die gleiche Weise passiert. Die gesammelten Daten dienen später dazu, die ökologische Pflege der Wiesen weiter zu verbessern. Die Teilnehmer erhalten zu Beginn des Projekts eine Schulung. Übrigens: Das ist kein Job für Frühaufsteher! „Die Schmetterlinge fangen nie vor 10 Uhr an zu fliegen. Warum das so ist, wissen wir nicht“, erklärt Wolfram Hammer vom BUND.
Als Citizen Science (Bürgerforschung) werden Methoden der Wissenschaft bezeichnet, bei denen Forschungsprojekte durch interessierte Laien durchgeführt werden. Diese Methode wird bei der Beobachtung von Veränderungen der Umwelt immer stärker eingesetzt und durch die Entwicklung von Apps erleichtert. Je mehr Menschen hier Beobachtungen zusammentragen, desto genauer wird das Bild.
Wer mitmachen möchte, meldet sich beim BUND unter 040 60038700 oder mail@bund-hamburg.de.