„Es ist ein großer Fehler, den Tod zu tabuisieren!“

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„Es ist ein großer Fehler, den Tod zu tabuisieren!“.

Sandra Keck wird Schirmherrin beim Hospizverein.

Für immer jung und schön? Das gelingt leider nur den Prinzessinnen im Märchen. Und selbst die müssen sich irgendwann mit den Gegebenheiten der Wirklichkeit auseinandersetzen. Zumindest ist die beliebte Ohnsorg-Schauspielerin Sandra Keck davon überzeugt. Bei ihr kommen Schneewittchen, Dornröschen & Co in die Wechseljahre. Sie erleben Scheidungen, dünner werdendes Haar und Rückenschmerzen. Sie müssen zur Kur, verschiedene Psychotherapien durchlaufen und sich dabei aber immer noch gegen mordlüsterne Stiefmütter zur Wehr setzen. Bei Sandra Keck erklingt zur Melodie von „I will survive“ der Text „Ich bün noch doa!“. Mit diesen alternden Prinzessinnen schlägt die Harburgerin einen eleganten Bogen zum Thema Sterben. Ab Oktober wird Sandra Keck die Schirmherrschaft für den Hospizverein Hamburger Süden e.V. übernehmen. Sie löst damit die langjährige Schirmherrschaft von Prof. Hermann Rauhe aus Hausbruch ab, der dem Hospizverein als Ehrenmitglied weiterhin zur Seite stehen wird.
„Ich bin sehr geehrt, dass ich gefragt wurde, hier die Schirmherrschaft zu übernehmen“, strahlt die 57-Jährige. „Ich finde, dass der Verein großartige Arbeit leistet und habe große Hochachtung vor allen Menschen, die sich zutrauen, einen anderen Menschen beim Sterben zu begleiten“, sagt sie. Dabei ist es ihr sehr wichtig, zu betonen, dass das Thema Tod zum Leben dazu gehört. „Wir machen als Gesellschaft einen großen Fehler, wenn wir den Tod tabuisieren. Ich bin Mutter, und das hat meinen Horizont gehörig erweitert. Es ist ganz wichtig, dass wir uns schon am Anfang mit dem Ende auseinandersetzen.“
Zu diesem neuen Ehrenamt ist die Schauspielerin, Songwriterin, Autorin und Regisseurin eher zufällig gekommen. Joachim Bode, ehemaliger Chef des Eisenbahnbauvereins und schon seit Jahrzehnten im Vorstand des Hospizvereins, kam auf die Idee. Er unterstützt Sandra Keck in Sachen Finanzen im Aufsichtsrat des Ohnsorg-Theaters. Im Gegenzug verpflichtete er sie als neues Gesicht im Hospizverein.
Die offizielle Stafffelübergabe wird am Montag, 20. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Halle, Alter Postweg 34, erfolgen. An diesem Abend ist die Band Godewind zu Gast in Harburg. Die plattdeutschen Rock-Sänger bestreiten die erste Stunde des Abends. Nach der Pause wird Sandra Keck mit ihrem Programm „Prinzessinnen in den Wechseljahren“ übernehmen und am Ende ist etwas Gemeinsames geplant. Die Erlöse dieses Benefizkonzertes gehen an den Hospizverein Hamburger Süden e.V.
Geld benötigt der Verein immer. Damit werden unter anderem die Ausbildungen zum Sterbebegleiter bezahlt. Aber auch das regelmäßig stattfindende Trauercafé, die Letze-Hilfe-Kurse, Lesungen, Selbsthilfegruppen und andere Veranstaltungen müssen finanziert werden.
Für ihre neue Aufgabe hat Sandra Keck jede Menge Ideen. Allem voran sucht sie den Kontakt zum Hospiz am Blättnerring. „Beide Institutionen kümmern sich um das gleiche Thema. Die einen stationär und die anderen ambulant. Vielleicht können wir besser zusammenwachsen“, hofft die neue Schirmherrin.
Karten für das Konzert am 20. Oktober gibt es zum Preis von 36 Euro beim Hospizverein, Schwarzenbergstraße 81, Telefonnummer 76755043, in Leichers Buchhandlung, Alter Meyerstraße 1, Telefonnummer 774116 oder online über www.ticketregional.de.
Mehr Infos zum Hospizverein Hamburger Süden e.V. unter www.hospizvereinhamburgersueden.de.